Bernadotte, Jean Baptiste

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Nach einer Miniatur von Jacob Axel Gillberg nach dem Gemälde von Gerard

Jean Baptiste Bernadotte, später Karl XIV. Johann von Schweden (Lebensrune.png 26. Januar 1763 in Pau, Frankreich; Todesrune.png 8. März 1844 in Stockholm) war französischer Marschall in den Koalitionskriegen, französischer Reichsmarschall (Maréchal d’Empire) und Fürst. Seit 1810 war er Kronprinz von Schweden und Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte zu Lande und zur See. In den Befreiungskriegen war der Kronprinz und Ritter des Königlich Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler ab 1813 Oberbefehlshaber der alliierten Nordarmee gegen Napoleon, allerdings griff er nur zögernd, stets nach dem eigene Vorteil bedacht, und nach Anmahnung durch Gebhard Leberecht von Blücher und Prinz Wilhelm von Preußen, in die Schlacht bei Leipzig. Von 1818 bis 1844 war er als Karl XIV. Johann König von Schweden und als Karl III. Johann König von Norwegen.

Leben

Jean Baptiste Bernadotte diente von der Pike auf im französischen Heer, während der Französischen Revolution erklimmte er Stufe zu Stufe und 1794 erlangte er schon den Rang eines Divisionsgenerals. Unter Napoleon bewährte er seine Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit, bewies aber auch einen starken Eigenwillen, indem er den Anordnungen und Absichten Napoleons bei vielen Gelegenheiten zuwiderhandelte. Öfter zog er sich ins Privatleben zurück, und immer wieder hervorgeholt und mit wichtigen, auch diplomatischen Aufgaben betraut zu werden.

1798 heiratete er die Schwägerin Josef Bonapartes, die Tochter eines reichen Marseiller Kaufmanns. Als Napoleon sich zum Kaiser ausrief, ging er in Opposition, wurde aber schon tags darauf zum Reichsmarschall ernannt und machte den Siegeszug des Kreises durch Deutschland und gegen Österreich bist zur Schlacht bei Wagram mit, worauf er sich vom Kaiser beleidigt, wieder zurückzog. 1810 wählten ihn die Schweden auf Vorschlag ihres Königs Karl XIII., der ihn adoptierte, zu ihrem König. Er bestieg als König Karl XIV. Johann 1818 den schwedischen Thron, den er bis 1844 inne hatte, stellte sich als Napoleon Schweden bedrohte, in die Reihen der Verbündeten und trug zu Niederwerfung des französischen Kaisers wesentlich, aber nicht sehr tätig bei.

Nordarmee (1813−1814)

Marschall Jean Baptiste Bernadotte.jpg

Nach dem Trachenberg-Plan kam es zur Aufstellung einer Nordarmee unter der Führung von Karl Johann. Sie bestand aus den schwedischen Truppen und zwei preußischen Korps unter den Generalen Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz und Bogislav Friedrich Emanuel von Tauentzien. Hinzu kam ein Korps der Kaiserlich Russischen Armee unter dem deutschen Offizier und Generalmajor (nach Leipzig General der Kavallerie) Ferdinand von Wintzingerode. Die Nordarmee zählte 125.000 Mann. Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte war Feldmarschall Schwarzenberg.

„Nach dem Abschluß des Waffenstillstandes von Pleißwitz (am 4. Junius 1813) führte bekanntlich der würtembergische General Graf v. Normann-Ehrenfels – der Name lebt für immer gebrandmarkt in der Geschichte fort – bei Kitzen unweit Leipzig den Racheplan des französischen Kaisers zur Vernichtung der Lützow’schen Reiterschaar aus. Dem Mann von deutschem Adel gelang im Dienste der gemeinsten Hinterlist und des schändlichsten Verraths ein für immer entehrender Sieg; die tapfere Schaar, die, auf den Waffenstillstand und die friedlichen Versicherungen des französischen Befehlshabers bauend, die Klingen in der Scheide, auf dem geraden Wege zu ihrem Hauptcorps begriffen war, wurde fast aufgerieben. Körner erhielt bei diesem Ueberfall als Lützow’s Adjutant und Parlamentär die erste Wunde, indem der Officier an der Spitze der Hauptcolonne der Gegner dem deutschen Parlamentär, statt der Antwort auf die Frage über die Bedeutung der feindlichen Bewegung, einen Hieb über den Kopf versetzte. Der schwer Verwundete fand erst in Leipzig, dann in Karlsbad und Berlin Heilung und Genesung. Während dieser Zeit hatte Lützow frische Kräfte an sich gezogen; so fand Körner seine schwarzen Reiter am rechten Elbufer oberhalb Hamburg wieder und ward wie ein aus der Unterwelt Zurückgekehrter von ihnen begrüßt.
Mit dem gesammten Lützow’schen Corps war indeß eine große Wandelung in seiner äußern Stellung vorgegangen. Der König von Preußen hatte während des Waffenstillstandes die Selbstständigkeit des Corps aufgehoben und es der unter dem Kronprinzen von Schweden stehenden Nordarmee zugetheilt, und zwar dem äußersten Flügel derselben unter Wallmoden. Dieser General stand dem auf Hamburg basirten Davoust gegenüber und wies das Corps schließlich dem Befehle Tettenborn’s zu, der es mit seinen 1350 Kosaken zu einem ‚Freikörper‘ vereinigte. Als nach dem Ablaufe des Waffenstillstandes Davoust über Wittenberg nach Schwerin vorzudringen suchte, hielt sich Wallmoden ihm rechts zur Seite, bis der Kronprinz von Schweden ihm zur Verstärkung seiner rechten Flanke seine Stellung in Brandenburg an der Havel anwies. In Mecklenburg blieb gegen Davoust nur die Abtheilung Tettenborn und die Division Vegesak mit den Lützowern. Um dem Feinde diese Schwäche an Streitkraft zu verbergen, sollte derselbe durch alle mögliche Beunruhigung irre gemacht werden. Das war die Aufgabe Lützow’s, und sie veranlaßte seine Schaar zu den verschiedenartigsten und kühnsten Streifereien und führte das ‚lustige Reiterleben‘ herbei, das Körner so herrlich besungen hat.“[1]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Ferdinand Stolle: Theodor Körner’s Tod und Todesstätte, in: „Die Gartenlaube“, Heft 50, 1861, S. 789–791
  2. Liste der Ritter des Königlich-Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler. Decker, Berlin 1851, S. 15; (Digitalisat, Abgefragt am 26. August 2017)