Tettenborn, Friedrich Karl von

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Friedrich Karl von Tettenborn.jpg

Friedrich Karl Freiherr von Tettenborn (Lebensrune.png 19. Februar 1778 im damals badischen Teil der Grafschaft Sponheim; Todesrune.png 9. Dezember 1845 in Wien) war ein deutscher Offizier, berühmter General der Reiterei[1] im Freiheitskrieg, zuletzt Generalmajor der badischen Armee und Diplomat in Wien.

Leben

Freiherr von Tettenborn studierte zunächst in Waltershausen Forstwissenschaft und anschließend an den Universitäten Göttingen und Jena. Er trat 1794 in die Dienste der Kaiserlichen Armee und stieg im kampf für den römisch-deutschen Kaiser in den französischen Revolutionskriegen schnell zum Rittmeister auf.

Im Österreichisch-Französischen Krieg befand er sich 1805 beim Heer unter Feldmarschall-Leutnant Karl Mack von Leiberich, schlug sich aber nach der Übergabe von Ulm durch und erlebte die Niederlegung der Reichskrone.

In der Schlacht bei Wagram (1809) erwarb er sich den Majorsrang. Nach dem Wiener Frieden begleitete er den Fürsten Schwarzenberg nach Paris. Bei dem Ausbruch des russischen Kriegs 1812, als Österreich verpflichtet war, als Vasall für Napoleon zu kämpfen, konnte er dies, wie so viele deutsche Offiziere, nicht mit seiner persönlichen Ehre vereinbaren und trat als Oberstleutnant in die Kaiserlich Russische Armee unter dem Befehl von General Ferdinand von Wintzingerode ein.

An der Spitze des Kutusowschen Vortrabs (Vorhut des Kutusowschen Korps unter Fürst Michail Kutusow) rückte er zuerst wieder in Moskau ein, verfolgte an der Spitze der leichten Reiterei die Franzosen bis an die Beresina, nahm dann Vilnius ein, überschritt die Memel, drängte MacDonald durch Ostpreußen zurück und besetzte Königsberg.

Zum Obersten ernannt (zu seinem Stab gehörte u. a. Hauptmann Karl August Varnhagen von Ense, sein Adjutant war Alexander von Blomberg), ging er darauf über die Weichsel und Oder und rückte, nachdem er sich in Landsberg mit dem General Tschernischew vereinigt hatte, in Berlin ein. Von da wurde er nach Hamburg entsandt, das er am 18. März 1813 befreite, nachdem er Morand bei Bergedorf auf das linke Elbufer zurückgeworfen hatte. Doch mußte er die Stadt am 30. Mai dem anrückenden Davout überlassen. Sein Wirken in Hamburg wird zuweilen, wenn auch unbestätigt kritisch beurteilt:

„Er betrachtete Hamburg als einen günstigen Standort, um sich selbst zu bereichern und einen ausschweifenden Lebenswandel zu führen. Um eine ernsthafte Verteidigung der Stadt bemühte er sich weniger als um das Eintreiben eines ‚Ehrengeschenks‘ von 5000 Friedrich d'or und seine Ernennung zum Ehrenbürger.“

Darauf focht er nun als Generalmajor (seit 30. März 1813; Generalspatent von Carl von Clausewitz zugeschickt) unter Befehlshaber der Russisch-Deutschen Legion Generalleutnant von Wallmoden (seit der zweiten Hälfte des April 1813 unterstellt) gegen Davout und gegen Pécheux (u. a. bei der Schlacht an der Göhrde), nach dessen Niederlage er am 15. Oktober Bremen nahm. Im Januar 1814 wurde er beauftragt, mit einem Korps leichter Reiterei in Frankreich die Verbindung zwischen den einzelnen Heeren der Alliierten herzustellen.

Nach dem Sommerfeldzug von 1815 und dem Zweiten Frieden von Paris zog er sich auf seine Güter zurück, und 1818 trat er aus den russischen in badische Dienste als Generalmajor und Generaladjutant über. Er brachte hier die Territorialdifferenzen zwischen Baden und Bayern in Ordnung, war bei Gründung der Verfassung tätig und ging 1819 als Gesandter nach Wien (badischer Gesandter am österreichischen Hofe), wo er am 9. Dezember 1845 starb.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Er war ein General (Generalmajor) der Kavallerie, aber kein General der Kavallerie (Dienstgrad)
  2. Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.443