Elbl, Josef

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Josef Elbl, Offizier, Ehemann (∞ 13. September 1924 mit Herma) und Familienvater, am Tag der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Josef Elbl (Lebensrune.png 26. März 1893 in Pilsen, Donaumonarchie; Todesrune.png gefallen 10. November 1943 bei Iwankow südlich von Kiew) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der tschechischen Armee und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger des Sudetenlandes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Stabskapitän Josef Elbl, Meldebescheinigung 1929
„Josef Elbl wurde am 26. März 1893 als Sohn des Lokomotivführers Anton Elbl und dessen Ehefrau Eleonore, geborene Schicker, in Pilsen/Böhmen geboren. Er besuchte die Kadettenschule in Innsbruck/Osterreich. Mit 18 Jahren trat er am 18. August 1911 in das kaiserlich und königlich Infanterie-Regiment 94 [Anm.: k. u. k. Infanterie-Regiment „Freiherr von Koller“ Nr. 94] ein und wurde am 1. November 1913 zum Leutnant befördert. Mit der Mobilmachung machte Leutnant Elbl ab August 1914 mit dem k. u.k. Infanterie-Regiment 94 den ersten Weltkrieg im Osten mit und wurde am 12. November 1914 mit dem Militär-Verdienstkreuz III. Klasse ausgezeichnet. Leutnant Elbl geriet am 1. Februar 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft kehrte er im Jahre 1919 in seine Heimat in die neu gegründete Tschechoslowakei zurück, wurde am 6. Juni 1919 von der tschechischen Armee übernommen und der Unteroffizierschule in Michalovce zugeteilt. Weitere Dienstorte waren Pilsen und Mährisch Weißkirchen, dort war er als Professor an der Militärakademie tätig.
In diese Zeit fielen seine Beförderungen; am 1. Juli 1920 zum Oberleutnant, am 1. November 1921 zum Hauptmann, am 1. April 1929 zum Stabshauptmann und am 13. August 1938 zum Major. Als das Sudetenland im Oktober 1938 dem Deutschen Reich angegliedert wurde, beendete Major Elbl am 10. Oktober 1938 seine Dienstzeit beim tschechischen Militär und trat am 18. November 1938 zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 213 in Erlangen in die deutsche Wehrmacht über. Nach Beginn des zweiten Weltkrieges übernahm er am 28. November 1939 als Kommandeur das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 351 und fand mit diesem bis 20. Mai 1940 im Heimatkriegsgebiet Verwendung. Mit seinem Bataillon machte Major Elbl vom 21. Mai 1940 – seit dem 24. Juni 1940 Träger des Eisernen Kreuzes 2. Klasse – bis 7. Juli 1940 im Verband der 183. Infanterie-Division den Frankreichfeldzug mit. Nach Beendigung des Westfeldzuges bekam er am 15. Juli 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse, wurde mit der Einheit in das Protektorat Böhmen und Mähren in den Raum Olmütz und Kremsier verlegt und am 1. April 1941 zum Oberstleutnant befördert.
Anschließend wurde er mit seinem I. Bataillon des Infanterie-Regiments 351 am 2. April 1941 zur Sicherung der deutsch-jugoslawischen Grenze abkommandiert. Zu Beginn des Jugoslawienfeldzug nahm er ab 6. April 1941 am Durchbruch durch die jugoslawischen Grenzbefestigungen, an der Einnahme von Agram und an den Verfolgungskämpfen auf Sarajewo teil. Nach siegreicher Beendigung des Balkanfeldzuges wurde er mit der 183. Infanterie-Division zunächst nach Steiermark und dann nach Ostpolen verlegt. Als der Krieg mit der Sowjetunion begann, kam Oberstleutnant Elbl als Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 351 im Verband der 183. Infanterie-Division am 21. Juni 1941 vom ersten Tag an im Nordabschnitt der Ostfront zum Einsatz und nahm an den Abwehrschlachten bei Jelnja – Wjasma – Brzansk – dem Durchbruch durch die Nara-Stellung sowie dem Vorstoß in Richtung Moskau teil. Am 27. Dezember 1941 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments 330 der 183. Infanterie-Division. Mit seinem Regiment war er maßgeblich an den Abwehrschlachten 25 Kilometer vor Moskau beteiligt. Es folgten schwere Abwehrkämpfe zwischen Protwa und Ugra-Schanja. Für hervorragende Leistungen erhielt Oberstleutnant Elbl am 7. März 1942 das Deutsche Kreuz in Gold und wurde mit Wirkung vom 1. März 1942 zum Oberst befördert.
Im Verlaufe des Rußlandkrieges wurde ihm für den Winterkampf im Osten 1941/42 am 10. August 1942 die Ostmedaille und am 8. September 1942 das Infanterie-Sturmabzeichen verliehen. Am Rückzug hat Oberst Elbl tagelang gegen die Angriffe starker, feindlicher Übermacht nordwestlich von Orel seine Stellung gehalten. Als die Sowjets an einer Stelle eingebrochen waren und bereits eine wichtige Straße im Rücken seines Regiment bedrohten, warf er sie mit nur drei Sturmgeschützen, Teilen des Regimentsstabes und schwachen Reserven zurück. Für diese Kampfleistung und für persönliche Tapferkeit erhielt er am 22. August 1943 als Oberst und Kommandeur des fränkisch-sudetendeutschen Grenadier-Regiments 330 der 183. Infanterie-Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Diese hohe Auszeichnung wurde ihm im August 1943 von seinem Divisionskommandeur, Generalleutnant Dettling, auf dem Gefechtsstand der 183. Infanterie-Division persönlich ausgehändigt. Bei einem Durchbruch der Russen bei Iwankow, 70 Kilometer nordwestlich von Kiew fand Oberst Josef Elbl am 10. November 1943 – als sein Bunker in feindlichen Beschuß geriet – durch eine Handgranate den Soldatentod.“[1]

Ruhestätte

Seine Überreste aus dem vom Feind geschändeten und eingeebneten Kriegsgrab konnten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen, aber zumindest nicht identifiziert werden. Es ist möglich, daß er als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Kiew (Sammelfriedhof) überführt wurde und inzwischen unter den Unbekannten ruht.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Anton W. Bartl / Bart Verstraeten: Die Ritterkreuzträger des Sudetenlandes 1939–1945, Wolfgang Historica (2015), S. 35–37