Konstituierende Nationalversammlung für Deutschösterreich

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Das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich

Die Konstituierende Nationalversammlung für Deutschösterreich wurde am 16. Februar 1919 gewählt, und stellte das erste in freier Wahl berufene Parlament in der ostmärkischen Geschichte dar. Diese Konstituierende Nationalversammlung löste am 4. März die Provisorische Nationalversammlung ab. Da die CSR und Italien das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen ignorierten, konnten die Wahlen im Südtirol und Sudetenland nicht durchgeführt werden. Das Parlament beschloß u. a. das Habsburgergesetz. Ihre letzte Sitzung fand am 1. Oktober 1920 statt.[1][2]

Zahl der Abgeordneten nach Partei

Partei Prozentzahl der Stimmen Zahl der Abgeordneten
Sozialdemokraten 41 72
Christlichsozialen 36 69
Deutschnationale Partei 5,9 26
Tschechische Partei 2,2 1
Deutschdemokraten 2,1 1
Deutsche Ordnungs- und Freiheitspartei 1,9 1

Wirken der Versammlung im Jahre 1919

März

Das Massaker an den Sudetendeutschen vom 4. März 1919

An 4. März 1919 gingen die deutschen Einwohner der unter tschechischer Obhut gestellten Gebietsteile Deutschösterreichs[4] auf die Straße, um für die Eigenständigkeit ihres Staates friedlich einzustehen. Viel Zeit wurde ihnen dazu nicht gegönnt, bald trafen tschechische Milizen ein, und wurde willkürlich in die Menge geschossen. Nach offiziellen Angaben kamen 54 Menschen ums Leben. Unter den Toten waren 20 Frauen und Mädchen, ein 80–Jähriger und Buben im Alter von vierzehn, dreizehn und elf Jahren. In Sternberg wurden 17 Personen erschossen.[5] Zwei Tote gab es bereits am 3. März in Eger und zwei weitere am 5. März in Karlsbad. Außerdem gab es etwa 200 Verletzte. Erst nach der Befreiung im Jahre 1939 wurde ein Ehrengrab zumindestens für die 14 Opfer des Blutbades von Eger gestiftet. Nach nunmehr 100 Jahren war das Massaker an den Sudetendeutschen vom 4. März 1919 weder geklärt noch juristisch aufgearbeitet worden.

Abschied von den südtiroler und sudetendeutschen Abgeordneten

Am 6. September 1919 verabschiedeten sich in Wien die südtiroler Abgeordneten von der Konstituierenden Nationalversammlung, als unter Protest das Diktat von St.-Germain angenommen wurde. Wenige Tage später redete Dr. Rudolf Lodgman von Auen für die Abgeordneten der Sudetenländern.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Der Eckart, Februar 2019, Seite 30
  2. Noch am 16. November des Jahres kam es in Prag zu pogromartigen Ausschreitungen gegen Deutsche. Besetzt und verwüstet wurden dabei das Deutsche Landestheater, das Deutsche Haus und die Redaktion des Prager Tageblattes.
  3. Der Eckart, März 2019, Seite 30
  4. Der tschechoslowakische „Staatspräsident“ Masaryk erklärte am 22. Dezember 1918 völkerrechtswidrig Deutschböhmen zum Bestandteil der Tschechoslowakei. Damit legt er den Grundstein für die spätere Sudetenkrise.
  5. Heinrich Kuhn, Sudetenland von Asch bis Teschen, Flechsig 2000, Seite 248