Krancke, Theodor

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Theodor Krancke.jpg

Theodor Krancke (Lebensrune.png 10. März 1893 in Magdeburg; Todesrune.png 18. Juni 1973 in Wentorf bei Hamburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Admiral, Eichenlaubträger und Kommandierender Admiral des Marineoberkommandos Norwegen im Zweiten Weltkrieg. Krancke war vom 26. August 1945 bis 3. Oktober 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft und Internierung. Seine Ehefrau Gunny, geb. Thielen starb kurz vor seiner Entlassung.

Werdegang

Theodor Krancke II.jpg
Theodor Krancke III.JPG

Krancke trat 1912 in die Kaiserliche Marine und diente im Ersten Weltkrieg auf verschiedenen Torpedobooten. Von 1937 bis 1939 leitete er als Kapitän zur See die Marineakademie.

Lexikon der Wehrmacht

„Theodor Krancke trat am 1. April 1912 als Seekadett ind die kaiserliche Marine ein. Er wurde auf den Kreuzer SMS ‚Victoria Louise‘ versetzt. Zur Absolvierung seiner Grundausbildung wurde er an die Marineschule Mürwik versetzt. Am 1. September 1914 wurde er Wachoffizier in der IX. Torpedoboots-Flottille, am 22. März 1915 folgte die Beförderung zum Leutnant. Am 21. April 1919 wurde er als Oberleutnant Offizier z. V. des Kommandanten der Torpedoboote. Am 21. Mai 1919 wurde er Adjutant im Stab der Marinestation Nordsee. Am 1. März 1921 erhielt er sein erstes Marinekommando auf dem Minensucher M 52. Nachdem er das Kommando am 1. Oktober 1921 abgegeben hatte, wurde er am 3. Januar1922 Kommandant der II. Torpedoboots-Flottille, am 1. September 1922 folgte die Beförderung zum Kapitänleutnant. Bereits nach drei Monaten gab er das Kommando wieder ab, um das Torpedoboot V2 zu übernehmen. Am 19. März 1924 wurde er zum Inspekteur der Torpedoschulen ernannt. Am 28. September 1927 wurde er Torpedo-Offizier auf dem Linienschiff ‚Schleswig-Holstein‘. Am 30. September 1930 übernahm er die 4. Torpedoboots-Halb-Flottille. Am 29. September 1932 wurde Theodor Krancke zum 3. Admiralstabsoffizier im Flottenstab. Am 1. Oktober 1935 in das Reichskriegsministeriums versetzt, wurde er einen Monat später zum Fregattenkapitän befördert und am 4. Oktober 1937 Kommandant der Marine-Akademie. Am 22. August 1939 wurde er Stabschef des Kommandanten des Verteidigungsbereichs Nordsee. Am 31. Oktober 1939 übernahm er das Kommando über den schweren Kreuzer ‚Admiral Scheer‘. Anfang 1940 wurde er Mitglied des Planungsstabes zum Unternehmen Weserübung, der Besetzung Norwegens und Dänemarks. Nach dem Gelingen der Operation wurde er am 12. April 1940 Chef des Stabes des Kommandierenden Admirals Norwegen. Am 17. Juni 1940 zum Kommandanten des Schweren Kreuzers ‚Admiral Scheer‘ ernannt, wurde er am 1. April 1941 zum Konteradmiral befördert. Theodor Krancke führte die ‚Admiral Scheer‘ auf ihrer Feindfahrt in den Nord- und Südatlantik sowie den Indischen Ozean, auf der das Schiff den Hilfskreuzer ‚Jervis Bay‘ sowie 13 Handelsschiffe versenkte und drei weitere Schiffe als Prisen aufbrachte, von denen zwei Schiffe die Heimat erreichten. Für die Erfolge des Schiffes wurde ihm am 21. Februar 1941 das Eichenlaub verliehen. Am 1. April 1941 legte das Schiff wieder in Kiel an. Am 4. Juni 1941 wurde Krancke Chef des Marine-Befehls-Amtes und am 19. April 1943 Chef im Quartiermeisteramt der Seekriegsleitung. Am 1. April 1942 war er zum Vizeadmiral befördert worden. Vom 1. Januar 1942 bis zum Februar 1943 war Krancke Verbindungsoffizier des OBdM im Führerhauptquartier. Am 1. März 1943 wurde er zum Admiral befördert. An 20. April 1943 wurde er zum Kommandierenden Chef des Marinegruppen-Kommandos West in Paris ernannt. Nachdem ihm am 18. Oktober 1944 für den Einsatz der Marine-Verbände während der Invasion das Eichenlaub verliehen worden war, wurde er am 20. Oktober 1944 Kommandierender Chef des Marine-Generalstabes West. Am 26. April 1945 übernahm Krancke das Marineoberkommando Norwegen. Dort geriet er am 26. August 1945 in britische Kriegsgefangenschaft. Er wurde nach Wales überstellt und am 3. Oktober 1947 entlassen.“[1]

Zweiter Weltkrieg

1939/40 war Krancke maßgeblich an der Planung des Unternehmens „Weserübung“ beteiligt. Als Kommandant des Panzerschiffes „Admiral Scheer“ operierte er von Oktober 1940 bis April 1941 im Atlantik und im Indischen Ozean, wobei er auf der erfolgreichsten Feindfahrt eines deutschen Überwasserschiffes im Zweiten Weltkrieg 17 Schiffe mit 115.195 BRT aufbrachte. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Meendsen-Bohlken.

Anschließend war Krancke Stabschef im Quartiermeisteramt des Oberkommandos der Marine und wurde am 1. März 1943 zum Admiral befördert. Bei der Operation Overlord war Krancke Oberbefehlshaber des Marinegruppenkommandos West mit Sitz in Paris und des Marineoberkommandos Norwegen.

Beim Attentat vom 20. Juli 1944 drohte er mit dem Eingreifen seiner Marinetruppen, wenn die Maßnahmen der zu den Putschisten gehörenden Militärbefehlshaber in Frankreich nicht aufgehoben werden. Nach der „Befreiung“ war Krancke bis 3. Oktober 1947 in britischer Gefangenschaft bzw. Internierung.[2] Später war er Mitverfasser von drei Büchern über die Kriegsmarine.[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen [4]

Werke (Auswahl)

  • Schlachtschiff Tirpitz (mit Jochen Brennecke)
  • Das glückhafte Schiff. Kreuzerfahrten der Admiral Scheer (mit Jochen Brennecke), Koehler, 1955
  • Schwerer Kreuzer Admiral Scheer (mit Jochen Brennecke), ISBN 978-3782208314

Fußnoten

  1. Krancke, Theodor, Lexikon der Wehrmacht
  2. AdmiralTheodor Krancke im Special Camp 11
  3. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 1: A-K, Biblio Verlag, Osnabrück 1995, ISBN 3-7648-2453-0, S. 355-358