Kreuzer „Emden“ (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Kreuzer „Emden“ |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1932 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Emelka-Konzern |
Erstverleih: | Bayerische Filmgesellschaft mbH |
Stab | |
Regie: | Louis Ralph |
Drehbuch: | Alfred Halm, Louis Ralph, Ewald Daub |
Musik: | Friedrich Jung |
Ton: | Walter Tjaden |
Kamera: | Franz Koch, Josef Wirsching |
Standfotos: | Josef M. Rubner |
Bauten: | Willy Reiber, Botho Höfer |
Aufnahmeleitung: | Fritz Sorg |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Louis Ralph | Kapitän von Müller |
Werner Fuetterer | Matrose Petzold |
Renée Stobrawa | Stenotypistin Grete |
Fritz Greiner | Oberbootsmaat Mertens |
Hans Schlenck | Adjutant |
Jack Mylong-Münz | Offizier der „Emden“ |
Charles Willy Kayser | Offizier der „Emden“ |
Albert Lippert | Offizier der „Emden“ |
Walther Pittschau | Offizier der „Emden“ |
Helmuth Renar | Offizier der „Emden“ |
Julius Riedmüller | Offizier der „Emden“ |
Bobby Todd | Matrose der „Emden“ |
Kurt E. Heyne | Matrose der „Emden“ |
Helmut Käutner | Matrose der „Emden“ |
Frank Norbert | Matrose der „Emden“ |
Wilhelm Kaiser-Heyl | Kapitän der „Sidney“ |
Hans von Strobl | Navigationsoffizier |
Rudolf Hoch | Kapitän der „Markomania“ |
O. E. Hasse | Englischer Offizier |
Julius Brandt | Englischer Offizier |
Will Dohm | Russischer Kapitän |
Toni Forster-Larrinaga | Anuschka |
Georg Henrich | Direktor Schröder |
Reinhold Nietschmann | Volontär Ender |
Else Kündinger | Stenotypistin |
Kreuzer „Emden“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1932. Die Uraufführung fand am 20. Mai 1932 in Berlin statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Sucht man in der Weltgeschichte nach einem ähnlichen Beispiel von Heldenmut, restloser Aufopferung und Pflichterfüllung – man findet kein Gegenstück zu den tollen Kerlen, die auf der „Emden“ ein halbes Jahr lang den Schrecken der pazifischen Meere bildeten. – Bei Kriegsausbruch kreuzte die „Emden“ im Gelben Meer und lief dann Tsingtau an. Auch hier hat die Mobilmachung alle bestehenden Verhältnisse umgeworfen. In der Deutschen Elektrizitätsgesellschaft arbeitet als Verwalter der Oberbootsmaat Mertens, der mit Grete, einer Stenotypistin, verlobt ist. Mertens muß als Reservist einrücken, und eine Nottrauung soll vorher stattfinden. Während der Feierlichkeiten im Hotel erscheint plötzlich Petzold, ein Matrose der „Emden“, der, leicht angetrunken, in Grete seine frühere Braut aus der Heimat wiedererkennt. Die Hochzeit wird durch dieses Wiedersehen gestört, aber zu ernsteren Konflikten kommt es nicht, da der bevorstehende Kriegsausbruch alle persönlichen Interessen zurücktreten läßt. Das Schicksal will es, daß die beiden Rivalen, Mertens und Petzold, auf der „Emden" zusammen dienen müssen. Ein Versuch Petzolds, sich mit Mertens auszusöhnen, schlägt fehl. Die „Emden“ läuft aus.
Am 10. August trifft sie mit dem Geschwader des Grafen von Spee zusammen. Nach kurzem Aufenthalt bei dem Geschwader bekommt die „Emden“ den Befehl, zu detachieren, das heißt, sie wird zum „Kriegführen auf eigene Faust“ entlassen. In Begleitung des Kohlenschiffes „Markomannia“ zieht die „Emden“ hinaus. Sie beginnt den Kreuzerkrieg auf den großen Schiffahrtslinien des Indischen Ozeans. Nacheinander versenkt die „Emden" eine große Anzahl englischer Handelsschiffe, darunter den Truppentransportdampfer „Indus“. Die „Buresk“, ein englisches Kohlenschiff, erhält eine Prisenbesatzung und muß der „Emden“ folgen. Durch einen aufgefangenen feindlichen Funkspruch erfährt die „Emden“ von der Anwesenheit des russischen Kreuzers „Schemschug“ im Hafen von Penang. Am 28. Oktober entschließt sich der Kapitän der „Emden“, diesen Kreuzer im Hafen anzugreifen. Mit abgeblendeten Lichtern nähert sich die „Emden“ dem Hafen von Penang, während der Kommandant des russischen Kreuzers und seine Offiziere sich an Land im Salon der Madame Dolores amüsieren. Mitten in die Festlichkeit fällt der erste Schuß, den die „Emden“ auf den im Hafen liegenden russischen Kreuzer abfeuert. Vom Land aus sehen die russischen Offiziere, wie ihr Schiff, von zwei Torpedos in Brand geschossen, ins Meer versinkt. Nach diesem Husarenstückchen fährt der kleine Kreuzer wieder hinaus in den Ozean.
Eine große Gefahr für die „Emden“ bildet die englische Funkstation „Keeling Island“ auf den Kokosinseln. Sie ist die wichtigste Verbindung des Fernen Ostens mit England und die einzige Funkstation, die den feindlichen Schiffen im Indischen Ozean Nachrichten und Befehle weitergeben kann. Diese Station kann die feindlichen Kriegsschiffe über alle Meldungen, die von der „Emden“ einlaufen, unterrichten. Der Kommandant der „Emden“, Kapitän v. Müller, beschließt deshalb einen Angriff auf diese Funkstation.
An dem verhängnisvollen 9. November trifft die „Emden“ vor „Keeling Island“ ein und geht dort vor Anker. Ein Landungskorps, unter Führung des Ersten Offiziers, Kapitänleutnants v. Mücke, geht an Land und nimmt die beabsichtigten Zerstörungen vor. Um Sekunden war der Befehl des „Emden“-Kommandanten, die Meldungen der englischen Inselbesatzung durch Dazwischenfunken zu zerstören, zu spät gekommen. Ein Funkspruch: „Feindliches Kriegsschiff vor dem Hafen!“ erreicht das in der Nähe befindliche englische Kreuzergeschwader. Der australische Kreuzer „Sydney“ hat den Funkspruch aufgefangen, und während noch das Landungskorps auf der Insel ist, taucht die „Sydney“ am Horizont auf. Um 9.40 Uhr vormittags wird das Feuer eröffnet. Bei diesem Gefecht ist die „Sydney“ im Vorteil, da sie über weitertragende Geschütze verfügt, schneller ist als die „Emden“ und so nicht in ihren Feuerbereich kommt.
Die „Emden“ erhält Treffer auf Treffer. Ein Geschütz nach dem andern fällt aus, Mannschaften und Offiziere werden getötet und verwundet. Eine Kommandostelle nach der andern, ein Apparat nach dem andern werden außer Gefecht gesetzt, Masten und Schornsteine werden von dem verheerenden Feuer der „Sydney“ weggemäht. Das Achterschiff brennt lichterloh, im Torpedo raum und im Maschinenraum steigt das Wasser unauf hörlich. Ein letztes Artilleriegeschütz er „Emden“ ist noch in Tätigkeit; Oberbootsmaat Mertens, dem der rechte Arm bereits weggeschossen ist, bedient es mit der Linken. Dann trifft auch den tapferen Unteroffizier eine Kugel, und schwer verwundet wird er in den Sanitätsraum getragen. Auf dem Totenbett söhnt er sich mit Petzold, mit dem er seinerzeit seiner Braut wegen in Streit geraten war, aus. „Nimm Dich Gretes an ...“ – Doch auch Petzold ereilt sein Schicksal; gerade als er die Luke zum Deck öffnen will, schlägt eine Granate ein, und tödlich getroffen sinkt er zurück. – Weiter wogt der Kampf.
Die Vernichtung der „Emden“ ist nicht mehr aufzuhalten. Kapitän von Müller erkennt die Hoffnungslosigkeit seiner Lage und beschließt, die „Emden“ auf Land zu setzen, um das Schiff vor der Übergabe und vor dem Untergange zu retten. Die „Sydney“ stellt das Feuer ein und gibt der „Emden“ Signal, die Flagge zu streichen; doch die „Emden“-Mannschaft streicht die Flagge nicht, und so eröffnet die „Sydney“ wiederum das Feuer auf die wehrlose „Emden“. Um nicht unnütz Menschenleben zu opfern, beschließt Kapitän v. Müller, die Flagge vom Mast zu holen und verbrennen zu lassen. Die ersten Boote der „Sydney“ mit englischen Marinesoldaten legen bei dem zum Wrack geschossenen Kreuzer an und nehmen die Besatzung gefangen. Zuerst die Kranken, dann die übrige Besatzung, zuletzt der Kommandant, so verlassen die Helden auf Booten des feindlichen Kreuzers die verlorene „Emden“. Sie werden auf der „Sydney“ mit allen militärischen Ehren empfangen und dürfen, auf besonderen Befehl des englischen Königs, ihre Waffen behalten. Erschüttert blicken die überlebenden Offiziere der „Emden“ und neben ihnen die Mannschaft der „Sydney“ auf das brennende Schiff …