Kuffner, Hanusch

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Karte von Hanusch Kuffner
Kuffnerkarte mit geforderter Adriaenklave Istrien. Der Zugang sollte über den tschechischen Korridor realisiert werden. Man beachte das „Deutsche Reservat“!

Hanusch Kuffner (tschech. Hanuš Kuffner; Lebensrune.png 12. Januar 1861 in Mirowitz; Todesrune.png 21. Mai 1929 in Prag) war ein tschechischer Chauvinist und Panslawist. 1917 entwarf er eine Karte, die seine Vorstellung für die territorialen Bestimmungen Deutschlands zeigten, in denen für die Deutschen ein linkselbisches Reservat geblieben wäre („Německa Reservace“). Der östliche Rest Deutschlands wäre dann an die Tschechei und Polen, also die Staaten, die der slawischen Sprachgruppe angehören, gefallen, während Frankreich den Rhein als Grenze besäße.[1] Diese Karte war Gegenstand der Verhandlungen des sogenannten Versailler Vertrages.

Der Plan

Eine Hochburg des Panslawismus befand sich in Prag, wo seit dem Slawenkongreß von 1848 Pläne zur Zerstörung Österreichs und Deutschlands sowie zur Schaffung des Großslawischen Reiches entwickelt worden waren. Die Krone dieser Pläne entstand im „Hanus-Kuffner-Plan“, der auf einer im Spätherbst 1918 in Prag erschienen Broschüre von Hanusch mit dem Titel „Unser Staat und der Weltfrieden“ basierte[2]. Dieser Plan war während des Ersten Weltkrieges den Alliierten als Vorlage für die Neuordnung Europas zugeleitet und nach dem Krieg bekannt geworden. Gemäß diesem Plan sollten die Flächen der Staaten Deutschösterreich und Ungarn erheblich verringert und dadurch die Nachbarstaaten der slawischen Sprachgruppe vergrößert werden. Für Deutschland war ein „Deutsches Reservat“ im Gebiet vom Raum Passau bis Leipzig, von dort nach Köln und nach Süden zum Bodensee vorgesehen. In Norddeutschland sollten mehrere Pufferstaaten gebildet werden, wenn auch mit deutschen Bewohnern, jedoch unter nichtdeutscher Oberhoheit. Die Tschechoslowakei sollte fast bis Berlin reichen, ferner sollten Oberösterreich, Passau, Teile der Oberpfalz bis Regensburg und die Grenzgebiete bis Hof (Saale) an sie fallen. Der Nordosten Europas, einschließlich Ostpreußens und Pommerns, bis etwa Stettin (Pommern), sollte ebenfalls Polen oder Kleinrußland einverleibt werden. Auch der Morgenthau-Plan basierte auf dem Hanus-Kuffner-Plan.[3]

Im Jahre 1923 wurde allerdings veröffentlicht, daß der Führer der tschechischen National-Sozialen Partei Vaclav Klofac Autor des Pamphlets gewesen sein soll, wie die Zeitung „Cesko slovo“ berichtete.[4]

Schriften

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Deutscher National-Atlas, S. 173
  2. Als bemerkenswert bei dieser Broschüre fällt auch der gleich eingangs erscheinende Vermerk auf, wonach ihr Inhalt bereits den „berufenen Faktoren“ übergeben worden sei. Damit dürften die tschechischen Vertreter bei den bevorstehenden Nachkriegs-Verhandlungen, Dr. Kramer und Dr. Benesch, gemeint gewesen sein (Vgl.: Josef Ludwig: Sudetendeutsche Elegie, Engelsdorfer Verlag 2013).
  3. Hans Pietsch: Europa und der Panslawismus
  4. vgl.: Ringelberg 12: Zur Geschichte unserer Heimat