Lassen, Georg

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Eichenlaubträger Korvettenkapitän Lassen

Georg Fritz Christian Lassen (Lebensrune.png 12. Mai 1915 in Berlin-Steglitz; Todesrune.png 18. Januar 2012 auf Mallorca) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt als Korvettenkapitän, Ritterkreuzträger und einer der erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten im Zweiten Weltkrieg. Der Ritter der Tiefe versenkte auf vier Feindfahrten und 328 Seetagen mit U 160 28 Schiffe mit rund 167.000 BRT (nach anderen Quellen 26 Schiffe mit 156.082 Bruttoregistertonnen) und beschädigte fünf weitere mit 34.419 BRT.

Werdegang

U-Boot-Kommandant Lassen mit Siegeswimpeln am ausgefahrenen Seerohr

Georg Lassen trat in die Crew 1935 der Reichswehr ein, erhielt seine dreijährige Ausbildung und absolvierte von April bis August 1939 seinen U-Boot-Lehrgang.

Zweiter Weltkrieg

Als Erster Wachoffizier fuhr er von August 1939 bis Januar 1941 auf dem U 29, welches er zwei Monate später als Kommandant übernahm, jedoch durch die noch fehlende Baubelehrung ohne Feindfahrt blieb. Nach der Baubelehrung wurde Lassen Kommandant auf dem U 160, bis er ab Juni 1943 bis zur „Befreiung“ als Kompaniechef und Taktiklehrer der 1. U-Boot-Lehrdivision seinen Dienst tat.

Am 15. April 1945 wurde Korvettenkapitän Lassen Kommandant des Frachters „Pretoria“,[1] das nun als Lazarettschiff diente. Das Schiff brachte 2.000 Verwundete, 200 Vertriebene, die Särge von Paul von Hindenburg und dessen Gemahlin und die Regimentsfahnen des Tannenberg-Nationaldenkmals von Pillau in Ostpreußen nach Stettin. Wohlbehalten und gegen alle Hoffnungen brachte Lassen seine Fracht in Sicherheit.

Nachkriegszeit

Lassen kam am 10. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft, wurde aber bereits Ende August 1945 entlassen. Er wurde Kaufmann und brachte es bis zum Prokuristen einer großen Firma. Er überstand einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er einen Arm einbüßte, und lernte, mit der Behinderung zu leben. Er verlor seine Frau, die nach 55 Jahren Ehe starb. Später lebte er in einem Seniorenheim auf Mallorca. Hier starb er am 18. Januar 2012 im Alter von 96 Jahren.

„Das Boot legte nach Lassens Aufzeichnungen in 327 Tagen genau 48377 Seemeilen zurück. Es manövrierte in der Karibik, durchpflügte den Indischen Ozean, tauchte in der Nordsee. Die Bilanz hat der Kommandant in einem Satz zusammengefaßt: ‚U-160 versenkte 28 Schiffe mit 167601 Bruttoregistertonnen‘. Den Rest seines Lebens, bislang 53 Jahre, bemüht sich der ehemalige Offizier um Haltung. Er muß von vorn anfangen, wird Kaufmann, bringt es bis zum Prokuristen einer großen Firma. Er übersteht einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er einen Arm ein büßt, lernt, mit der Behinderung zu leben. Er verliert seine Frau, die nach 55 Jahre Ehe stirbt, muß im Alter allein zurechtkommen. Lassen klagt nie, tauscht sich auch nie mit anderen Heimbewohnern über Krankheiten aus. Sein Tag hat feste Struktur: Morgens fährt er zum Schwimmen an den Strand, nur wenn es regnet, wandert er statt dessen. Mittags schreibt er Briefe, telefoniert nach Deutschland oder liest. Sein Lieblingsschriftsteller ist Ernst Jünger. Das gerahmte Foto, das an der Wand seines Apartments hängt, will er bis zu seinem Tod in Ehren halten. Es ist ein Porträt von Großadmiral Karl Dönitz, versehen mit einer handschriftlichen Widmung.“[2]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Eichenlaubverleihung am 4. Juli 1943 im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ an (von links) Gerhard von Kamptz, Siegfried Wuppermann, Otto von Bülow, Georg Lassen und Werner Henke

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg (Band 1) Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler-Verlag, 1996, ISBN 3813205096
  • Brigitta Lyss: Mit dem Dampfer „Pretoria“ von Pillau nach Stettin, in: Heinz Schön: Flucht aus Ostpreußen 1945. Die Menschenjagd der Roten Armee, 2001

Verweis

Fußnoten

  1. Auf ihren acht Fahrten über die Ostsee soll das Schiff über 35.000 Verwundete und Flüchtlinge in den Westen transportiert haben.
  2. Unser Paradies ist hier – Korvettenkapitän a. D. Georg Lassen
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 495, ISBN 978-3-938845-17-2