Leinen aus Irland

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

FILM

Leinen aus Irland.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Leinen aus Irland
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Styria-Film GmbH
Erstverleih: Wien-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Heinz Helbig
Drehbuch: Harald Bratt
Vorlage: Stefan von Kamare (Bühnenstück)
Musik: Anton Profes
Ton: Alfred Norkus
Dialogregie: Philipp von Zeska
Kamera: Hans Schneeberger
Bauten: Artur Günther
Maske: Leopold Kuhnert
Besetzung
Darsteller Rolle
Otto Tressler Kommerzialrat Kettner
Irene von Meyendorff Lilly, seine Tochter
Friedl Haerlin Frau von Gebhardt, seine Schwester
Rolf Wanka Ministerialsekretär Dr. Franz Goll
Georg Alexander Sektionsrat Freiherr von Falsz-Prennwiel, sein Freund
Hans Olden Ministerialrat von Kalinski
Maria Olszewska Frau von Kalinsky
Anny Kupfner Wanda, beider Töchter
Oskar Sima Handelsminister Meier
Robert Valberg Adjudant des Ministers
Siegfried Breuer Generalsekretär Dr. Egon Kuhn
Fritz Imhoff Sigi, Pollack, sein Onkel
Tibor von Halmay Ministerialrat Graf Horbath
Ernst Arnold Dr. Seligmann
Otto Schmöle Arnold Nagel
Karl Skraup Alois Hubermayer
Karl Kneidinger Bieringer, Buchhalter bei Hubermayer
Oskar Wegrostek Wenzel, Leinenweber
Ernst Nadherny 2. Leinenweber
Wilhelm Sichra 3. Leinenweber
Rudolf Carl Portier im Handelsministerium

Leinen aus Irland ist ein Drama von 1939. Die Uraufführung fand am 16. Oktober 1939 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Dr. Goebbels bei einer Aufnahme zu dem Film „Leinen aus Irland“ im Rosenhügelattelier in Wien
Maskenbildner Leopold Kuhnert „betreute“ Tibor von Halmay.

Es ist Vorkriegszeit, 1909. Das alte Habsburgerreich trägt schon deutliche Spuren des Verfalls an sich, nationale und soziale Probleme drängen nach Lösung. Die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit der verschiedenen Völkerschaften rund um den deutschen Kern des alten Österreich geschieht in einer wenig günstigen Atmosphäre, widerliche Bürokratie und eine angefaulte Geschäftsmoral treiben ihre Blüten.

Und über dem allen ergreift der jüdische Mammon und sein Geist langsam, aber sicher von Kultur und Wirtschaft Besitz. So war die Lage, als die große Prager Textilfirma „Libussa A.-G." die Vormachtstellung im Leinenhandel, anstrebte und zu diesem Zweck die alten Erbeingesessenen nordböhmischen Kaufleute unter ihre Botmäßigkeit brachte. Auch Alois Hubermayer in Warnsdorf führt einen verbissenen, zunächst jedoch vergeblichen Kampf gegen die "Libussa", deren allmächtiger jüdischer Generalsekretär Dr. Kuhn kein Mittel scheut, um sein Ziel zu erreichen: Restlose Herrschaft über den mittel- und osteuropäischen Textilmarkt, dadurch bestimmenden Einfluss auf den Weltmarkt, verbunden mit einem maßlosen Streben nach Gewinn. Hat er sie erreicht, dann wird ihm - darüber hat er keinen Zweifel - sein heimlicher Wunsch in Erfüllung gehen, nämlich Lilly zur Frau zu erhalten, die Tochter des ihm blind vertrauenden Kommerzialrates Kettner, des Präsidenten der „Libussa A.-G.“.

Es ist daher die Chance seines Lebens, als er für die Gesellschaft eine Eingabe an das Handelsministerium macht, um Leinenwaren aus Irland zollfrei einführen zu können; eine solche Erlaubnis hätte einen ungeheueren wirtschaftlichen Aufschwung der „Libussa" zur Folge, zugleich würde sie aber ein Zugrundegehen des heimatlichen, vor allem im Sudetengebiet lebenden Weberstandes bedeuten. - Dank seiner Informationen hat Kuhn den Namen des Referenten im Ministerium, der diese Eingabe bearbeitet, erfahren: Dr. Franz Goll. Er ist ein Mann, dessen lauterer Charakter wie ein Fels in einem Meer von Intriganten und Schwächlingen zu stehen scheint.

Bestechungen sind in diesem Fall aussichtslos. Da sucht Kuhn, Lilly Kettner als sein Werkzeug zu benutzen, um auf Dr. Goll im Sinne der „Libussa" beeinflussend zu wirken. Auf einem großen Fest, das Frau Gebhardt, die Schwester Kettners, in ihrem Wiener Hause veranstaltet, gelingt es ihm, Lilly und Dr. Goll zusammenzubringen. Die beiden fassen eine tiefe Zuneigung zueinander, ein Ergebnis, das Kuhn in seine Berechnung allerdings nicht einbezogen hatte. - Inzwischen ist der Kaufmann Alois Hubermayer nach Wien gekommen, fest überzeugt von seinem Recht, das, wie er meint, nicht auf juristischen Spitzfindigkeiten, sondern nur auf der Arbeit und auf dem Fleiß von den Generationen vor ihm aufgebaut sein kann. Nach einem vierzehntägigen Leidensweg von Amt zu Amt, von Ressort zu Ressort landet er endlich im Handelsministerium und erhält durch Zufall Einsicht in den Akt „Leinen aus Irland“.

Nunmehr werden ihm die skrupellosen Absichten der Antragssteller erst völlig klar, teuer durch Zufälligkeiten kommt er in fernmündliche Verbindung mit dem Handelsminister, der - aus Unfähigkeit und Unkenntnis der wirklichen Tatsachen - die zollfreie Leineneinfuhr zu bewilligen gedenkt. Wenige Minuten später ist das ganze k. u. k. Ministerium für Handel und Verkehr aufgescheucht wie ein Wespennest. Was war geschehen? - Hubermayer hatte dem Minister gegenüber das Wort gefunden, das für die einen niederschmetternd, für die anderen aber erlösend wirkte, „Das ganze Ministerium ist ein Saustall!" - Präsident Kettner hat mittlerweile durch Kuhn von den Absichten seiner Tochter, Goll zu heiraten, erfahren, Kettner legt Lilly nun seinerseits nahe, auf Dr. Goll einzuwirken, das Ansuchen positiv zu behandeln. Sie geht zum Schein auf diese Zumutung ein, will aber in Wirklichkeit nur Goll prüfen. Durch ein Missverständnis kommt sie zu der Ansicht, er habe tatsächlich ihr zuliebe seiner besseren Einsicht zuwider gehandelt und zieht sich von ihm zurück.

In Wirklichkeit hat Goll das Ansuchen "Leinen aus Irland" ablehnend bearbeitet, entgegen dem Willen des Ministers und daraus die Konsequenzen gezogen, das heißt seine Entlassung aus dem Staatsdienst erwirkt. Aber auf Grund von Hubermayers Aufklärungen hat nun Kommerzialrat Keffner selbst den Antrag zurückgezogen und ist bereit, mit den Kaufleuten in Böhmen tragbare Abkommen zu treffen. Er sieht sich von seinem Generalsekretär Dr. Kuhn falsch informiert und entlässt ihn, eben als ihn dieser um die Hand Lillys bittet. Diese hat inzwischen die Wahrheit erfahren und fährt Dr. Goll nach, der schon im Begriff steht, abzureisen. Im Abteil des Südbahnzuges gibt es dann ein glückliches Brautpaar. In Warnsdorf aber hält Alois Hubermayer festlichen einzug, von seinen Landsleuten mit klingender Musik begrüßt.


Wissenswertes

Philipp von Zeska, vom Wiener Burgtheater führte Dialogregie.

Während der Spielleiter, Heinz Helbig, für die Gesamterfassung des Eindruckes sorgte, die Bewegung und die Mimik der Darsteller überwachte und schließlich auch die richtige Beleuchtung in Zusammenarbeit mit dem Kameramann (Schneeberger) bestimmte, hatte der Dialogregisseur auf das gesprochene Wort zu achten. Hierbei war er aber nicht nur für die richtige Betonung und für die Geschmeidigkeit der Wechselreden verantwortlich, sondern er hatte auch — in Gemeinschaft mit dem Tonmeister — die Schallwirkung zu überprüfen. Hier ergibt sich natürlich zwischen Theater und Film ein gewaltiger Unterschied, denn im Theater mußte darauf geachtet werden, daß Worte, die in einem entfernteren Teil der Bühne gesprochen werden, doch noch laut genug sind, um für das Publikum verständlich zu sein, während im Film das Mikrophon mit dem Darsteller wandert und daher die Lautstärke entsprechend abgestimmt werden mußte.[1]

Filmplakate

Der Film

Fußnoten