Haid, Liane

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Liane Haid (1895–2000)
Liane Haid mit ihrem Sohn (Aufnahme von 1939)
Liane Haids Grab
Wien, Dornbacher Friedhof

Juliane „Liane“ Haid (Lebensrune.png 16. August 1895 in Wien; Todesrune.png 28. November 2000 in Bern) war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin aus Österreich.

Leben

Jugend und Erster Weltkrieg

Liane Haid wurde als Juliane Haid geboren im Jahr der ersten öffentlichen Filmvorführungen, am 16. August 1895 in Wien. Ihre Schwester Grit Haid wurde ebenfalls Filmschauspielerin. Bereits im Kindesalter erhielt sie eine Gesangs- und Tanzausbildung, spielte Hauptrollen an der Wiener Hofoper und trat als Ballettänzerin in Budapest auf, später auch unter dem Künstlernamen Hypolita d'Hellas als Operettensängerin in Berlin und Wien. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie von den Produzenten Anton Kolm, Luise und Jakob Fleck von der Wiener Kunstfilm GmbH als Filmdarstellerin verpflichtet und zum Star aufgebaut. Sie spielte in patriotischen Heimatfilmen und wurde als süßes Mädel in Österreich populär.

Weimarer Republik

Anfang der 1920er Jahre ging sie nach Berlin und spielte neben Conrad Veidt, Werner Krauß und Reinhold Schünzel die Hauptrolle in Richard Oswalds spektakulärem Historiendrama „Lady Hamilton“, dann in Filmen der von ihrem ersten Ehemann Baron Fritz von Haymerle und dem Schauspieler und Regisseur Reinhold Schünzel gegründeten Micco-Film („Roman eines Dienstmädchens“, „Das Geld liegt auf der Straße“, „Der Pantoffelheld“). 1922 war sie wieder die Hauptdarstellerin in einem Historiendrama von Richard Oswald: „Lucrezia Borgia“ mit Conrad Veidt, Albert Bassermann und Paul Wegener.

Liane Haid arbeitete in Deutschland hauptsächlich für die UFA. Als charmantes Wiener Mädel wurde sie einer der populärsten deutschen Kinostars. Ende der 1920er Jahre gelang ihr problemlos der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. In Geza von Bolvarys „Das Lied ist aus“ machte sie 1930 den Schlager „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ populär. Mit Willi Forst bildete sie eines der beliebtesten Filmpaare der 1930er Jahre.

Drittes Reich

Ab Mitte der 1930er Jahre begann sie sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen und spielte wieder mehr Theater. Ihre letzten großen Filmauftritte hatte sie in E. W. Emos Film: „Wer zuletzt küßt…“, in dem sie eine Filmdiva spielte (deutscher Verleihtitel „Ungeküßt soll man nicht schlafen geh’n“), und Carl Lamacs „Peter im Schnee“. 1939 wurde Liane Haid Mutter eines strammen Jungen, den der Vater, der Produktionsleiter der Forst-Filmproduktion, Doktor Hans Somborn, Hans Peter zu nennen entschlossen hatte.[1]

1942 ging sie mit ihrem Sohn in die Schweiz und begleitete ihren dritten Mann, Dr. Carl Spycher, einen Tropenarzt, auf dessen Reisen.

Nachkriegszeit

1953 spielte Liane Haid noch eine Mutterrolle in dem österreichischen Heimatfilm „Die fünf Karnickel“ (deutscher Verleihtitel „Im Krug zum grünen Kranze“), dann zog sie sich aus der Schauspielerei zurück. Ende der 1960er Jahre sorgte noch einmal die Trennung von ihrem Mann für Schlagzeilen, Anfang der 1990er Jahre kam sie zuletzt in die Schlagzeilen, als sie versuchte, ein Mietshaus zurückzuerhalten, das sie 1938 von einer jüdischen Familie erworben hatte.

Liane Haid erhielt 1969 das Filmband in Gold für besondere Verdienste um den deutschen Film. Ihre Schwester Grit Haid, die im Alter von 41 Jahren bei einem Flugzeugabsturz starb, war ebenfalls Schauspielerin.

Am 28. November 2000 starb Liane Haid im Alter von 105 Jahren in Wabern bei Bern. Ihr Grab befindet sich auf dem Dornbacher Friedhof (Gruppe 36, Gruft 9) in Wien.

Auszeichnungen

  • 1969: Filmband in Gold für ihr langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film

Filmographie

Fußnoten