Limmer, Hans
Hans Limmer ( 7. Oktober 1914 in Pilsting bei Landau an der Isar; gefallen 1. Februar 1945 bei Dirschau) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant (vermutlich Kriegsoffizier) des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Der Mittelschüler und gelernte Maschinenschlosser aus Niederbayern Hans Limmer trat entweder der Reichswehr 1934 oder der Wehrmacht 1935 bei. Seine Feldspange zeigt, daß er mit seinem Regiment beim Beitritt Österreichs eingesetzt und an der Befreiung des Sudetenlandes im Oktober 1938 beteiligt war.
Zweiter Weltkrieg
Er gelangte innerhalb der Panzerwaffe zu Ruhm, als es ihm persönlich gelang, im Frankreichfeldzug Mitte Juni 1940 bei Pleurs, anläßlich eines Spähtruppunternehmens, einen Divisions- und einen Brigadegeneral samt Adjutanten gefangenzunehmen. Diese zu den eigenen Linien zurückbringend, erhielt er von seinem Divisionskommandeur spontan das Eiserne Kreuz 1. Klasse angesteckt. Das Ritterkreuz erhielt Limmer gleichzeitig mit Fritz Fessmann, ebenfalls von der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 7, für die Tat vom 8. September 1941 an der Ostfront, als sie getrennt voneinander, tief im Feindesland operierend, die strategisch wichtige Bahnlinie Kursk – Kiew sprengten und so den Feldzug beschleunigen.
Am 21. Januar 1945 gab der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, seine Anweisung für das Unternehmen „Hannibal“. Im Januar transportierte die Kriegsmarine insgesamt 250.000 Menschen über die Ostsee: aus Libau 4.200, aus Memel 19.400, aus Königsberg 25.000, aus Pillau 106.000, aus Danzig 21.500, aus Gotenhafen 58.200, aus Hela 850, aus Elbing 5.000 und aus Swinemünde 150, im Februar waren es schon rund 450.000 Menschen. Die Rote Armee und vor allem ihre Panzer erreichten diese Gebiete am 23. Januar 1945 auf ihrem Vorstoß nach Elbing und schlachteten mehrere Trecks noch östlich von Nogat und Weichsel. Hans Limmer gehörte zu den deutschen Landsern, die sich dem Feind entgegen warfen, um zivile Flüchtlinge und Vertriebene zu schützen.
Tod
Leutnant Limmer fiel am 1. Februar 1945 vier km nordwestlich Elbing bei Dirschau. Sein Panzerspähwagen hatte einen Volltreffer erlitten. Dennoch konnten seine Kameraden seine Überreste aus dem ausgebrannten Fahrzeug bergen. Seine Orden und Ehrenzeichen wurden ihm abgenommen und der Familie per Feldpost zugesandt. Sein Kriegsgrab befindet sich in Schönwalde, Kreis Elbing, das jedoch von den Russen geschändet und eingeebnet wurde. In Bayern ließ die Familie nach dem Kriege eine Gedenksäule aufstellen.
Literatur
- Verleihungsvorschlag und Gefechtsbericht zur Waffentat des Oberfeldwebels Hans Limmer, in: „Ritterkreuz Archiv – Vierteljahresheft für Archivalien, Dokumente und neue Nachrichten über Ritterkreuzträger“, Ausgabe Nr. II, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis 2015
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Panzerkampfabzeichen des Heeres
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 27. Oktober 1941 als Oberfeldwebel und Spähtruppführer der 1. (Panzerspäh-)Kompanie/Panzer-Aufklärungs-Abteilung 7/4. Panzer-Division