Livingston, Arthur
Sergeant Arthur Livingston war ein amerikanischer Terrorflieger während des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Beteiligung an Luftangriffen auf deutsche Städte im Februar 1944
Im Februar 1944 war er im Rahmen der alliierten Offensive Plan Argument am Einsatz Big Week beteiligt. Dabei sollten ab dem 20. Februar die reichsdeutschen Städte Leipzig, Gotha, Oschersleben, Aschersleben, Bernburg, Halberstadt und Stuttgart angegriffen werden. Aus alliierter Sicht handelte es sich um Angriffe auf dortige Fabriksanlagen für Flugzeugen. Tatsächlich wurden Innenstädte und Wohnviertel ausradiert, überdies wurden am 22. Februar die niederdeutschen Städte Deventer, Enscheid, Arnheim und Nimwegen in Mitleidenschaft gezogen, als sie von hunderten Brisantbomben der 446. Bombergruppe der USAAF getroffen wurden. An diesem Tag konnte Livingston den Abwurf von Bomben über Gotha − vom BG446–Bombenwerfer Lil Max aus – fotografieren[1] und war er zudem Mitschuldiger des alliierten Angriffes auf Nimwegen. Im Jahre 1984 erläuterte er im niederländischen Fernsehen, daß es sich bei diesem Angriff um einen Fehler gehandelt haben solle. Seine Aussagen wurden im Jahre 2004 in einer weiteren Ausstrahlung zum Thema nochmals dem Publikum vorgeführt (→ Umerziehung).
Argumente für den angeblichen Fehlangriff
- Die Witterungsverhältnisse waren nicht unbedingt günstig, auf 7.500 m Höhe war es angeblich wölkig. Zudem sei die USAAF–Bomberflottte schon über dem Deutschen Meer von feindlichen Flugverbänden angegriffen worden, was eine Überraschung für die Amerikaner darstellte: ihre Formation wurde somit bald aufgelöst
- Es habe auf einmal stark geschneit, demzufolge habe das Funkmessen nicht funktioniert. Zudem habe der Sendeschlüssel eines der Sendemitarbeiter fest im Gerät gesteckt
- Mehrere Bombenwerfer wollten angeblich nach England zurückfliegen, somit entstand über die deutsch-niederländische Grenze ein Wirren schwenkender Flugzeugen, die wegen eines Westwindes ihren geplanten Kurs nicht verfolgen konnten
- Die Flieger seien mit den Merkmalen der Städte und den Landschaften nicht bekannt gewesen und meinten sie flogen über Deutschland
- Bei den abtauchenden Flugzeugen über die Stadt habe es sich nicht um amerikanische, sondern um deutsche Verbände gehandelt, die gerade zur Übung über Nimwegen flogen. Das Heulen der Sirenen sei demzufolge von der reichsdeutschen Verwaltung zu spät angeordnet worden
- Die Mannschaft eines USAAF-Bombenwerfers hatte alle Bomben abzuwerfen bevor ihrer Flug als solcher anerkannt wurde. Erst nach 25 Flügen konnte ein Antrag auf einem kurzen Urlaub gestellt werden. Die Mannschaft sei zudem aus gerade in der USAAF eingezogenen Bürgern zusammengestellt worden
- Weil der Angriff auf Gotha vom 20. Februar nicht genügte, sollte am 22. Februar der nächste geflogen werden. Die Mannschaft hatte Angst von deutschem Flak niedergeholt zu werden, wollte nicht nach Gotha fliegen, sondern nach Bungay in England, ihrem Landeplatz, zurückkehren; mußte aber unterwegs unbedingt die Bomben abwerfen, weil es zu gefährlich war, dort mit den Bomben noch im Flugzeug zu landen
Zitat
- „Ich habe es nicht gewußt.“ – Arthur Livingston im Fragegespräch zu der Opferzahl in Nimwegen.
Siehe auch
- Alliierter Angriff auf Nimwegen 1944 • Sankt-Ludwig-Kloster (Nimwegen)
- 24 Kinder von Nimwegen • Peter Braam
- Alliierter Angriff auf Nimwegen 1944 (Reichsdeutsche Verluste)
Verweise
- „Bombardement op Nijmegen“, NPO Geschiedenis, 20. Januar 2004 (Abschnitt: Achtergronden) (niederländischsprachig) Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
- „Mission Photos February 1944“, Seite der Bombergruppe Nr. 446 (englischsprachig)