Buchheim, Lothar-Günther

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Dr. h. c. Lothar-Günther Buchheim

Lothar-Günther Buchheim (Lebensrune.png 6. Februar 1918 in Weimar; Todesrune.png 22. Februar 2007 in Starnberg) war ein deutscher Maler, Fotograf, Verleger, Kunstbuch- und Romanautor, Filmemacher, Sammler und Gründer des „Buchheim-Museums der Phantasie“ in Bernried am Starnberger See. Im Zweiten Weltkrieg fuhr er als Sonderführer der Kriegsmarine (zuletzt Oberleutnant „S“ bzw. Oberleutnant zur See Sdf.) – nach anderen Quellen wurde er doch noch zum Oberleutnant zur See (M.A.) befördert – und Kriegsberichter auf Unterseebooten, Minenräumbooten, Minensuchbooten, Schnellbooten und Zerstörern.

Leben

Fregattenkapitän Heinrich Lehmann-Willenbrock und Kriegsberichter Leutnant zur See Lothar-Günther Buchheim auf der siebten Feindfahrt von U 96, 1941; Buchheim wurde lt. KTB U 96 am 27. Oktober 1941 an Bord kommandiert. Noch am gleichen Tag, um 9.52 Uhr legte das Boot im Bunker ab. Die Fahrt endete am 6. Dezember 1941 um 17.27 Uhr. Basierend auf seinen Erfahrungen schrieb er u. a. die Kurzgeschichte „Die Eichenlaubfahrt“.

Lothar-Günther Buchheim, geboren 1918 in Weimar, war schon mit vierzehn Jahren als zeichnendes und malendes „Wunderkind“ Mitarbeiter von Zeitungen und Zeitschriften. Erste Kollektivausstellungen und eine erste Monographie hatte er (1935). Er fuhr nach dem Abitur mit dem Faltboot die Donau hinab bis ins Schwarze Meer. Als literarischer Ertrag dieser Reise erschien 1939 bei S. Fischer der Band „Tage und Nächte steigen aus dem Strom“.

Er studierte an den Kunstakademien in Dresden und München. Im Zweiten Weltkrieg war er Marineartillerist (M.A.), dann Sonderführer (Leutnant „S“) Kriegsberichter, ursprünglich Kriegsmaler, mit Einsätzen auf Minenräumbooten, Zerstörern und vor allem U-Booten. Seine Zeichnungen fanden Eingang in den NS-Schulungsbrief und wurden auch im Münchner Haus der Kunst von 1941 bis 1943 als Zeugnis „künstlerischen Zurückgehens auf Rasse und blutmäßige Eigenart“ ausgestellt. An der Zeitung „Das Reich“ von Dr. Goebbels arbeitete Buchheim ebenfalls mit.

Nach dem Krieg gründete Buchheim eine Kunstgalerie, später einen Kunstverlag und betätigte sich im Sinne der Umerziehung. Er nannte Großadmiral Dönitz, der das Vorwort zu seinem 1943 erschienen Buch „Jäger im Eismeer“ geschrieben hatte, einen „verrückten Einpeitscher, mit Blindheit geschlagen“. Die Werke im Münchner Haus der Kunst nannte er – ohne Erwähnung seiner eigenen Schöpfungen – „abscheuliche Monumentalschinken und grausige Skulpturen“[1].

Lothar-Günther Buchheim ist Autor zahlreicher Standardwerke über den Expressionismus. 1973 erschien sein Roman „Das Boot“, 1995 „Die Festung“, dazwischen unter anderem die Bild/Textband-Trilogie „U-Boot-Krieg“ (1976), „Die U-Boot-Fahrer“ (1985), „Zu Tode gesiegt“ (1988). Daneben produzierte er immer wieder Fernsehfilme und Reportagen. Lothar-Günther Buchheim lebte am Ende seines Lebens in Feldafing am Starnberger See. Seine Sammlung expressionistischer Kunst ist legendär.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bücher

Wir U-Bootfahrer sagen Nein! So war das nicht!.jpg
  • Tage und Nächte steigen aus dem Strom. Eine Donaufahrt. 1941 (Erweiterte Ausgabe 2000, ISBN 3-7844-2772-3 und unveränderte Neuauflage TB 2001, ISBN 3-492-23297-3)
  • Jäger im Weltmeer. 1943/1996, ISBN 3-455-11172-6 (Unveränderte Neuauflage TB 2005, ISBN 3-492-24470-X) (Mit zip gepackte PDF-Datei)
  • Georges Braque. Das graphische Werk, 1950
  • Henri Matisse. Aus dem graphischen Werk, 1950
  • Pablo Picasso. Aus dem graphischen Werk, 1950
  • Braque („Die Farbige Reihe“), 1951
  • Raoul Dufy („Die Farbige Reihe“), 1951
  • Henri de Toulouse-Lautrec. Die Lithographien („Die Farbige Reihe“), 1951
  • Henri Matisse („Die Farbige Reihe“), 1952
  • Max Beckmann. Die Welt des Einzelnen. Holzschnitte, Radierungen, Lithographien („Buchheim Bücher“), 1954
  • Pierre Bonnard („Die Farbige Reihe“), 1954
  • Um 1900. Lithographien von Toulouse-Lautrec, Bonnard, Vuillard („Buchheim Bücher“), 1954
  • Lexikon der modernen Kunst. Bearbeitet und herausgegeben von Lothar-Günther Buchheim, 1955
  • Fernand Leger. Menschen und Objekte („Buchheim Bücher“), 1955
  • Zwischen Traum und Tag. Zeichnungen von Marc Chagall („Buchheim Bücher“), 1955
  • Festliche Welt. Zeichnungen von Raoul Dufy („Buchheim Bücher“), 1955
  • Die Künstlergemeinschaft „Brücke“. Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Plastik. Dokumente des deutschen Expressionismus, 1956
  • Französische Graphik des XX. Jahrhunderts („Buchheim Bücher“), 1956
  • Deutsche Graphik des XX. Jahrhunderts. Holzschnitte („Buchheim Bücher“), 1956
  • Hector Trotins Sonntagswelt, 1957
  • Der „Blaue Reiter“ und die „Neue Künstlervereinigung München“, 1958
  • Picasso. Eine Bildbiographie, 1958
  • Wie malt man abstrakt? Eine leichtfassliche Anleitung, 1958 (Neuauflage 2002, ISBN 3-7659-1051-1)
  • Graphik des deutschen Expressionismus, 1959
  • Max Beckmann. Leben und Werk, 1959
  • Max Kaus. Graphik aus den Jahren 1916–1926, 1959
  • Otto Mueller. Leben und Werk, 1963 (Neuauflage mit verändertem Layout 2003, ISBN 3-7659-1052-X)
  • Der Maler im herbstlichen Hain. Chinesische Landschaften von Chi Pai Shih, 1964, ISBN 978-3-7659-0982-5
  • Max Kaus. Frühe Lithographien, 1964
  • Jugendstilplakate („Buchheims große Kunstbücher“), 1969
  • PI PA POP POSTERS, 1969 (Nachdruck 2007, ISBN 978-3-7659-1062-3)
  • Das Boot. Roman, 1973 (Neuauflage 2005, ISBN 3-492-04754-8); Übersetzungen in 30 Sprachen
  • U-Boot-Krieg. 1976 ( 3. Auflage 2001, ISBN 3-492-04042-X)
  • Staatsgala, 1977, ISBN 3-426-05608-9
  • Mein Paris – Eine Stadt vor dreißig Jahren, 1977, ISBN 3-492-02294-4 (Neuauflage mit dem Titel „Paris-Paris“, TB. 2004, ISBN 3-7659-1055-4)
  • Staatszirkus – mit der Queen durch Deutschland, 1978, ISBN 3-423-01438-5
  • Die Tropen von Feldafing, 1978 (Neuauflage TB 2001, ISBN 3-7659-1050-3)
  • Der Luxusliner, 1980
  • U 96 – Szenen aus dem Seekrieg, 1981
  • Das Segelschiff, 1982 (Veränderte Neuauflage, 1986)
  • Die Boote, die Besatzungen und ihr Admiral, 1985 (veränderte Neuauflage, 1986)
  • Das Museum in den Wolken. Zum Fall Duisburg, 1986, ISBN 3-8135-0278-3
  • Malerbuch, 1988, ISBN 3-7857-0484-4
  • Die Festung, 1995, ISBN 3-455-00733-3 (Neuauflage, TB, 2005, ISBN 3-492-24470-X)
  • U-Boot-Krieg, 1997 (Neuauflage 2001, ISBN 3-937501-09-6)
  • Zu Tode gesiegt. Der Untergang der U-Boote, 1998 (Neuauflage 2001, ISBN 3-492-04043-8)
  • Die U-Boot-Fahrer, 1998, ISBN 3-937501-08-8
  • Der Abschied, 2000, ISBN 3-492-04273-2

Filme

Ausstellungen

  • 1997: Städtische Galerie im Park Viersen

Darsteller

  • Doktor Faustus (D, 1982), nach dem Roman von Thomas Mann, unter der Regie von Franz Seitz (Buchheim spielt darin den Dr. Erasmi)

Literatur

  • Karl-Friedrich Merten / Kurt Baberg: Wir U-Bootfahrer sagen: Nein! So war das nicht! Eine Anti-Buchheim-Schrift. U-Bootfahrer nehmen kritisch Stellung zur Schmähschrift des Lothar-Günther Buchheim „Die U-Boot-Fahrer“, J. Reiss-Verlag, 1986

Fußnoten

  1. Prominente ohne Maske, FZ-Verlag, 1986, ISBN 3924309019