Ludwiger, Hartwig von
Gottlob Hartwig Alfred Michael von Ludwiger ( 29. Juni 1895 in Beuthen; ermordet 5. Mai 1947 in Belgrad) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant (ggf. General der Infanterie) des Heeres, mit der Führung des XXI. Gebirgs-Armeekorps beauftragt und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hartwig von Ludwiger trat nach seinem Abitur am 17. August 1914 dem Deutschen Heer bei und kam als Fahnenjunker zum Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 11 nach Breslau. Vom 17. Oktober bis 10. Dezember 1914 besuchte er die Infanterieschule für Fahnenjunker auf dem Truppenübungsplatz Döberitz. Im Februar 1915 ging es an die Kriegsfront, wo er schwer verwundet wurde. Er fand später Verwendung als Zugführer, Kompanieführer, Leiter der MG-Kurse seines Regimentes, wurde vom 12. Dezember 1917 bis 20. April 1918 zur Sturmschule kommandiert, wurde anschließen Bataillonsadjutant, Bataillons-Nachrichtenoffizier und anschließend Regiments-Nachrichtenoffizier.
Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde von Ludwiger nach dem Zusammenbruch 1918 in die Vorläufige Reichswehr übernommen, wo er zuerst als Kompanieführer, vom 28. September 1919 bis 20. Februar 1920 dann als Nachrichtenoffizier des Infanterieführers 32 (unter dem späteren Tannenberg-General Oberst Albert Heuck in Oberschlesien) und als Kompaniechef in verschiedenen Regimentern Dienst tat. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England nahm er 1940 als Oberst am Westfeldzug teil. Für seinen Einsatz im Kampf gegen den Bolschewismus an der Ostfront wurde ihm am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Für seine Verdienste bei der Sicherung der Krim wurde er dann am 23. Dezember 1942 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet.
Am 20. Februar 1943 übernahm er als Kommandeur die 704. Infanterie-Division in Jugo-Slawien, wurde zum Generalmajor befördert und Kommandeur der 104. Jäger-Division auf dem Balkan. Am 1. Januar 1944 zum Generalleutnant befördert, wurde er am 29. April 1945 noch mit der Führung des XXI. Armeekorps beauftragt.
Gefangenschaft und Ermordung
Nach dem Zusammenbruch 1945 geriet er als General der Infanterie in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft. Die Bolschewisten lieferten ihn kriegs- und völkerrechtswidrig an jugo-slawische kommunistische Banden aus, von denen er am 5. Mai 1947 ermordet wurde.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Fahnenjunker (17. August 1914)
- Fahnenjunker-Gefreiter (26. September 1914)
- Fahnenjunker-Unteroffizier (10. Dezember 1914)
- Fähnrich (8. Mai 1915)
- Leutnant (30. Juli 1915)
- Oberleutnant (31. Juli 1925)
- Hauptmann (1. Februar 1930)
- Major (1. November 1935)
- Oberstleutnant (1. Oktober 1938)
- Oberst (1. September 1941)
- Generalmajor (1. Mai 1943)
- Generalleutnant (1. Januar 1944)
- General der Infanterie (?)
- Beförderung ggf. April 1945, allerdings aufgrund der Kriegswirren militärhistorisch nicht verifiziert
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- II. Klasse am 2. Juli 1915
- I. Klasse am 14. Mai 1917
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Herzoglich Sachsen-Meiningisches Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber
- Schlesischer Adler-Orden II. und I. Stufe
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 17. September 1939
- Spange zum EK I am 18. Oktober 1939
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Krimschild
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 15. Juli 1941 als Oberstleutnant und Kommandeur des Infanterie-Regimentes 83
- Eichenlaub am 23. Dezember 1942 (163. Verleihung) als Oberst und Kommandeur des Jäger-Regiment 83