Mäzen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein Mäzen (gesprochen: mä-zeen) ist ein Förderer von Kunst, Wissenschaft, Kultur. Der Ausdruck ist abgeleitet vom Namen des römischen Dichters, Politikers, Politikberaters und Genußmenschen Gaius Maecenas, der kurz vor der Zeitenwende lebte (auch: Gaius Cilnius Maecenas; Lebensrune.png um 70 v. Chr. in Arretium, dem heutigen Arezzo; Todesrune.png 8 v. Chr. in Rom). Er war ein Vertrauter und politischer Berater des römischen Kaisers Augustus und Förderer der Künste. Sein Name war schon in der Antike sprichwörtlich und wurde in der Neuzeit zum Gattungsbegriff.

Philanthrope und misanthrope Mäzene

In der beginnenden Neuzeit betätigten sich reiche Patrizier und Kaufleute – neben den Adeligen – bereits als private Mäzene. Weithin bekannt ist der soziale Wohnungsbau der Familie Fugger. Adelige sind dann Mäzene, wenn ihrer Förderung von Kunst, Kultur oder Lebensart das eindeutig persönliche Moment erkennbar eigen ist (denn sie verwenden ja Steuermittel, ihr Handeln ist deshalb also nicht bloß staatsnah, sondern es ist sogar im genauen Wortsinn staatliches Handeln). Andererseits aber muß der bürgerliche Mäzen jedoch keineswegs philanthropisch gesonnen sein. Die Förderungen, die er bewirkt, können – nach einem Maßstab von Exklusivität und Distinktion bemessen – geradewegs gegen den Pöbel, oder sogar gegen Menschen überhaupt, gerichtet sein. Der Landschaftsgarten von Bomarzo (den gewöhnliche Menschen sehr lange Zeit nicht betreten durften) ist so ein misanthropes Beispiel unter vielen.

Der mäzenatische Charakter

Wichtig ist ferner folgender Umstand: Der private Mäzen urteilt selbst, er wählt selbst aus, er wertschätzt und privilegiert selbst. Das staatliche Mäzenatentum dagegen (also etwa von Sozialdemokraten durchgesetzte und erzwungene Theatersubventionen) vermeidet für gewöhnlich die Wahl – oder stellt „anti-selektionistisches“ Denken als Ideal heraus –, es verbietet oftmals sogar den Wettbewerbsgedanken, es fördert Beliebigkeit und es etabliert auf diese Weise Mittelmäßigkeit als Standard.

Der klassische private Mäzen repräsentiert demgegenüber so etwas wie die gute Willkür. In seinen Entscheidungen ist nämlich noch die Person ganz anwesend, Forderungen einer Allgemeinheit sind dagegen gar nicht oder höchst eigenwillig berücksichtigt. Die Abschaffung des Mäzens (nach den Vorstellungen einer linken Kulturpolitik und einer sogenannten „Erinnerungskultur“) bedeutet faktisch: Alle Künstler werden zu staatlichen Taschengeldempfängern, sie werden zu sogenannten „Kulturschaffenden". Öffentliche Bauwerke, Museen und dergleichen dienen – nach dieser Vorstellung – allein den Zwecken einer Staatsmoral. Im Falle des defätistischen BRD-Systems folgt daraus also geradewegs die Suche nach neuen Formen von Selbstbespuckung, von Selbstanklage, Schuldkult und einer ausgeprägten Inländerverächtlichmachung.

Entartung

Wie gewisse Merkmale des BRD-Systems nahelegen, verkörpert jener staatlich domestizierte „Kulturschaffende“ so etwas ähnliches wie das Ende der Künste![1] – Das vs-amerikanische System, in welchem Multi-Milliardäre sich erweichen zu Multi-Milliardengeschenken, provoziert seinerseits die naheliegende Kritik, warum ein geeignetes Steuersystem die doch offensichtlichen Mängel des dort tief herabgesunkenen Bildungssystems nicht eher in Angriff nimmt. Für lutherisch-reformierte Europäer hierzulande ist oft nicht erkennbar, daß etwa dem Handeln eines Warren Buffett der calvinistische Gedanke zugrundeliegt, daß ein Reicher grundsätzlich nichts vererben solle. So dachte schon Andrew Carnegie, der zu seiner Zeit reichste Mann der Welt – und Calvinist.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Vgl. beispielhaft die aus dem internen Milieu der Subventionskultur herstammende Kritik in: Dieter Haselbach / Armin Klein / Pius Knüsel / Stephan Opitz: Der Kulturinfarkt. Von Allem zu viel und überall das Gleiche. Eine Polemik über Kulturpolitik, Kulturstaat, Kultursubvention. E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2012, ISBN 978-3-641-07287-2.