Mahlsdorf (Berlin)
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Marzahn-Hellersdorf |
Einwohner: | 26.860 |
Bevölkerungsdichte: | 2.066 Ew. p. km² |
Fläche: | 13 km² |
Telefon-Vorwahl: | 030 |
Kfz-Kennzeichen: | B |
Mahlsdorf befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Berlin |
Mahlsdorf ist ein Ortsteil von Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1345.
Geschichte
1753 besiedelten auf Erlaß des Preußenkönigs Friedrich II. Kolonisten aus Plattenhardt in Württemberg den neuen Ortsteil „Kiekemal“, der aus der Gemarkung Barnim dazu kam. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gab es eine nur geringfügige Entwicklung mit rund 250 Einwohnern. Danach, besonders in der Gründerzeit, kam es zu einem explosionsartigen Wachstum, gefördert auch durch eine 1885 eröffnete Eisenbahnstation. Mahlsdorf gehörte zum Kreis Niederbarnim, 1920 – damals lebten hier 6000 Einwohner – wurde es nach Berlin eingemeindet und gehörte zum Bezirk (in der DDR „Stadtbezirk“) Lichtenberg. 1979 wurde Mahlsdorf Teil des seinerzeit neu gebildeten Stadtbezirks Marzahn, 1986 des damals neu entstandenen Stadtbezirks Hellersdorf.
Das älteste Gebäude in Mahlsdorf ist die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus ist ein ursprünglich frühgotischer Feldsteinbau. Typisch für die Zeit wurde das Kirchenschiff als gedrungener Langhaussaal ausgeführt, an den im Osten ein eingezogener, rechteckiger Altarraum mit geradem Rechteckchor anschließt. An einigen Stellen sind noch die Umrisslinien der 1699 vermauerten und durch übergroße Rundbogenöffnungen ersetzten frühgotischen Fenster zu erkennen.
Dem bis zum Traufgesims in Schiffbreite angelegten Westturm wurde im Spätmittelalter ein schmaler Rechteckturm aufgesetzt. Sein Satteldach stammt aus der Zeit um 1900 und verläuft entgegen der Gepflogenheit von West nach Ost. Beiderseits des Chors befinden sich die üblichen Sakristeianbauten.
Die mittelalterliche Raumgliederung des Innenraums ist noch an dem spitzen Triumphbogen zwischen Schiff und Chor zu erkennen. Eine der Glocken trägt die Jahreszahl 1488. An Lampert Distelmeyer, Kanzler des Kurfürsten Joachim II., erinnert eine Steintafel mit seinem Wappen. Die Kanzel ist ein Geschenk seines Schwiegersohnes Johann von Kötteritz aus der Zeit um 1620.
Fast hundert Jahre jünger ist der Altar mit den Bildern von Maria, Johannes und der Stadt Jerusalem im Hintergrund (1710). Ein wappengeschmückter Grabstein im südlichen Sakristeianbau ist der 1579 verstorbenen Gertraut Grieben, eheliche Hausfrau des Peter Bretzke zu Stettin gewidmet.
Von 1959 bis zur Wende befanden sich im ehemaligen Kino Lichtburg am Hultschiner Damm die Produktionsstudios für das Sandmännchen des Fernsehens der DDR. Dort wurden über 1000 Sandmännchenfilme produziert und in 43 Länder weltweit verkauft. Nachdem es lange Jahre leer stand, wurde es um die Jahrtausendwende trotz vieler Bürgerproteste abgerissen und ein Supermarkt sowie ein Jugendclub errichtet.
Nachdem der Bahnhof 1929 hochgelegt wurde, erreichte die S-Bahn 1930 den Bahnhof Mahlsdorf. Die Hönower Straße war 1929 noch nicht abgesenkt, sodaß die Fahrgäste zu Anfang das Gebäude durch den ersten Stock betreten mußten. Er bestand jetzt aus zwei Mittelbahnsteigen, einen für die S-Bahn und einen für die Strecke Mahlsdorf – Strausberg. Ab Ende Mai 1931 war auch ein anderes Provisorium für die S-Bahn-Fahrgäste beendet: die hölzerne Brücke vom S-Bahnsteig zum Empfangsgebäude konnte abgerissen werden. Im September 1941 kam es zu einem S-Bahnunglück, als ein in den Bahnhof einfahrender Zug den Prellbock überfuhr und auf die dahinter gelegene Hönower Straße hinabstürzte.
Seit dem 7. März 1947 fuhr die S-Bahn weiter nach Hoppegarten, seit dem 31. Oktober 1948 bis Strausberg.
Das Land Berlin hat auf dem zweiten Bahnsteig einen Regionalbahnhaltepunkt vorgesehen. Die Finanzierung ist allerdings noch unsicher.
Südlich der gemeinsam geführten Trasse der Bundesstraßen 1 und 5 liegt an der Grenze zu Kaulsdorf der sogenannte „Berliner Balkon“, die einzige Stelle im Berliner Raum, an der der Höhenunterschied der Barnimhochebene zum Berliner Urstromtal (etwa 15 m) nachvollzogen werden kann.
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