Michael, Friedrich August von

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Friedrich August Louis Werner Hugo Hubert von Michael.png

Friedrich August Louis Werner Hugo Hubert von Michael, Herr auf Ihlenfeld, Groß Plasten und Bassow (Lebensrune.png 10. März 1917 auf Schloß Groß Plasten in Mecklenburg; Todesrune.png 20. Juli 2007 in München), war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie zuletzt Oberstleutnant der neu gegründeten Bundeswehr.

Werdegang

Michael, Friedrich August von (Bundeswehr).jpg

Friedrich August von Michael wurde 1935 Leutnant im Infanterie-Regiment Döberitz (später Infanterie-Regiment 48), das in Neustrelitz in Garnison stand. Er diente im Zweiten Weltkrieg u. a. als Chef der 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 172 und zuletzt im Endkampf um Deutschland als Kommandeur des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 172. Ab Februar 1945 zog sich die 75. Infanterie-Division nach Oberschlesien zurück. Die verbleibende Divisions-Kampfgruppe gelangte nach Böhmen-Mähren und schließlich im April 1945 nach Mährisch-Ostrau. Hier wurde die Division zerschlagen, die Reste auf andere Divisionen verteilt. Noch zum Major befördert, geriet von Michael, der im Krieg mehrfach verwundet wurde, in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wurde.

Nun mußte er die ganze Tragödie des Krieges erfahren, Schloß Ihlenfeld, Schloß Groß Plasten und Gut Bassow wurden von den Kommunisten enteignet, aber am schlimmsten war die Tatsache, daß seine Familie tot und begraben war, darunter seine Mutter, seine Ehefrau und sein kleiner Sohn, der nicht einmal sechs Monate alt wurde. Die DDR-Propaganda befahl, den Tod von 12 Familienangehören (mit den Bediensteten sollen es insgesamt 30 Personen gewesen sein) „in der Nacht vom 29. auf den 30. April 1945“ als Freitod zu deklarieren, während Augenzeugen von den barbarischsten Taten der roten Horden berichteten: Vergewaltigung, Folter und Mord.

Nachkriegszeit

Um zu überleben, arbeitete der zwei Meter große Heimkehrer als Maschinenschlosser auf der Gutehoffnungshütte (GHH) Sterkrade. 1955 traf Major a. D. von Michael eine neue Liebe, heiratete und wurde wieder Vater. Am 4. April 1956 trat er als Major der Bundeswehr bei, kam zur Ausbildung nach Hammelburg (Einweisungslehrgang für ehemalige Offiziere der Wehrmacht an der dortigen Infanterieschule) und wurde dann Chef der 1. Kompanie des dortigen Grenadier-Lehr-Bataillons. Er war auch Kommandant des Stabsquartiers beim Wehrbereichskommando IV in Mainz und von Januar bis September 1959 Inspektionschef der Panzertruppenschule in Münster. Danach diente er als stellvertretender Kommandeur des Panzergrenadierbataillon 73 in Seedorf von 1959 bis 1960. Er kehrte zur Panzertruppenschule zurück, war von 1961 bis 1963 he was stellvertretender Kommandeur des Panzergrenadier-Lehr-Bataillons 92 in Münster und wurde dann Taktiklehrer an der Heeresoffiziersschule III in München. Von 1964 bis 1966 war er Kommandeur des Wachbataillons in der Brückberg-Kaserne in Siegburg, als Oberstleutnant wurde er dann Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 73 in Hamburg, das er bis 1968 befehligte. Anschließend war er bis zu seiner Verabschiedung am 31. März 1973 Taktikausbilder und Hörsaalleiter an der Heeresoffiziersschule in Hamburg-Wansbeck.

Schloß Groß Plasten

„Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Groß Plasten im Jahre 1284. Als erster Eigentümer des Schlosses wurde 1790 der Regierungsrat von Normann erwähnt, der vermutlich das Haupthaus im Jahr 1751 erbaute. Um 1800 wurde Leutnant von Saldern Eigentümer des Schlosses, das im Jahre 1850 an den Amtshauptmann Friedrich Heinrich Christian von Michael verkauft wurde. Dieser, ebenfalls Besitzer des Schlosses Ihlenfeld bei Neubrandenburg, vererbte es schließlich seinem Sohn Dr. jur. Friedrich von Michael. Dessen Frau Else Daniel, Tochter des Großindustriellen Julius Daniel, war nicht nur wohlhabend, sondern auch sehr baufreudig. Dieser Verbindung verdanken wir den Bau der großen Seeterrasse und die Anlage des angrenzenden Parks. Das wunderschöne Schloss wurde im Stil des Neubarocks vervollständigt, auch soziale Einrichtungen wurden geschaffen: eine Schule, Wohnungen für den Arbeiterstand und die Kapelle, die in einer Bauzeit von zwei Jahren im Renaissancestil erbaut wurde. Während der nationalsozialistischen Herrschaft und im Zweiten Weltkrieg änderten sich Besitz- und Nutzungsverhältnisse erneut. Im April 1945 diente Schloss Groß Plasten als deutsches Lazarett, als Unterkunft der sowjetischen Besatzung und als Flüchtlingsheim. Der Erbe des Schlosses, Major Friedrich August von Michael, kehrte 1949 aus russischer Gefangenschaft zurück. Seine Schlösser Ihlenfeld und Groß Plasten waren inzwischen verstaatlicht [Anm.: enteignet]. Von 1951 bis 1991 wurde Schloss Groß Plasten als Bildungsstätte der Landwirtschaft genutzt. Aber nicht nur Schule und Internat waren hier untergebracht, es war gleichzeitig ein Gemeindezentrum mit Arztstation und Bibliothek. Im April 1994 erwarb das Ehepaar Ernst und Marga Walloschke das Schloss Groß Plasten von der Gemeinde. Das Gebäude befand sich in einem bedauernswerten Zustand. Fehlende Instandhaltungsarbeiten und dreijähriger Leerstand hatten ihren Tribut gefordert. Aber mit viel Liebe und großem persönlichen Einsatz erstrahlte nach nur einjähriger Bauzeit das Schloss Groß Plasten in neuem Glanze. Am 01. Juli 1995 wurde das Schlosshotel Groß Plasten feierlich eröffnet. Im Frühjahr 2003 wurde das Schlosshotel nochmals renoviert und erweitert. Mit diesen letzten Baumaßnahmen hat es sich als Perle der Mecklenburgischen Seenplatte etabliert.“[1][2]

Familie

Friedrich August (so genannt zur Unterscheidung vom Vater) war der Sohn von Dr. iur. Friedrich Heinrich Christian Ludwig Karl August von Michael (1857–1929) und der Johanna Ida Elisabeth Irmgart, geb. Freiin von Kirchbach (1882–1945) aus Bojanowo. Seine Eltern heirateten in Liegnitz am 14. Dezember 1911, beide waren schon einmal verheiratet und geschieden.

Sein Vater hatte schon 15. Februar 1891 (laut Hanielarchiv; nach anderen Quellen am 15. August 1892) auf Groß Plasten Elsa Haniel, die Tochter des Duisburger Großindustriellen Julius Haniel und der Henriette Luise Caroline Böcking, Tochter des Stahlbarons Heinrich Rudolf Böcking geheiratet. Mit einem Privatvermögen von 30 Millionen Mark war Elsa zu Anfang des 20. Jahrhunderts, abgesehen von dem mit einer Prinzessin von Großbritannien, Irland und Hannover verheirateten blinden Mecklenburg-Strelitzer Großherzog Friedrich Wilhelm, die reichste Persönlichkeit zwischen Schwerin und Neustrelitz. Das ganze Gut wurde modernisiert und das Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert mit dem Geld der 20jährigen Ruhrpott-Prinzessin zum Schloß ausgebaut. Es entstanden neue Speicher, Werkstätten, Wirtschaftsgebäude und ein Kindergarten, eine neue Schule und sogar eine Arztpraxis. Im Zusammenhang mit der Modernisierung des Gutsbetriebes wurde ab 1898 außerdem eine neobarocke Kapelle errichtet, deren Entwurf Franz Schwechten lieferte, der als der angesagte Kirchenbaumeister seiner Zeit und Lieblingsarchitekt des Kaisers galt und für diesen u. a. die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gebaut hatte. Zur Kirchenweihe am 12. Oktober 1901 konnten Friedrich und Elsa von Michael neben dem Schweriner Großherzog Friedrich Franz IV. auch Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, seit 1895 Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, begrüßen, in der sich auch der Gutsherr von Groß Plasten engagierte.

1904 wurde die Ehe geschieden, da sie auch nach 12 Jahren kinderlos blieb. Elsa von Michael zog es nach Bayern, wo sie 1919 aufgrund ihres vielfachen sozialen Engagements und ihres Einsatzes für verwundete Soldaten des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg Ehrenbürgerin von Berchtesgaden wurde. 1921 heiratete sie den verwitweten Franz Graf von Waldersee und hatte und mit ihm bis zu dessen Tod sechs glückliche Jahre auf seinem Gut in Schleswig-Holstein genossen, von seinen Kindern geliebt, aber stets unglücklich, nie selbst Mutter geworden zu sein Die Gräfin von Waldersee, geschiedene von Michael, geborene Haniel, verstarb 1955.

Ehen

Hauptmann von Michael heiratete auf Groß Plasten am 28. Mai 1943 seine Verlobte Gudrun von Wedelstaedt (Lebensrune.png 23. Juni 1923 in Düsseldorf; Todesrune.png 29./30. April 1945 auf Groß Plasten). Sie war die Tochter des Bergwerksdirektors, preußischen Bergassessors und Majors der Reserve Lothar von Wedelstaedt und seiner Frau Hildegard. Ihr gemeinsamer Sohn Friedrich Karl (Lebensrune.png 4. Oktober 1944 in Waren; Todesrune.png 29./30. April 1945 auf Groß Plasten) starb mit der Mutter, auf dem Grabstein wird er fälschlicherweise als Karl-Friedrich geführt.

Zweite Ehe

Major a. D. von Mihael heiratete in Essen zu Silvester am 31. Dezember 1955 Ingrid Scheer (Lebensrune.png 23. Oktober 1929 in Essen), die Tochter von Dr. Wolfram Scheer und der Gustel, geb. Schuchmann. Am 11. Februar 1957 wurde der gemeinsame Sohn Karl Friedrich Stephan Christian in Hammelburg geboren.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten