Ottokar II. (Böhmen)

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Ottokar II. von Böhmen.jpg

Ottokar II. von Böhmen (Lebensrune.png um 1232; Todesrune.png gefallen 26. August 1278 in Dürnkrut) war ab 1253 König von Böhmen und seit 1251 auch Herzog von Österreich, ab 1261 Herzog der Steiermark und ab 1269 Herzog von Kärnten und Krain.

Leben

Ottokar, zweiter Sohn von König Wenzel I. von Böhmen vom Herrschergeschlecht der Premysliden und Kunigunde von Schwaben gründete die Städte Marchegg, Bruck an der Mur, Leoben und Radkersburg und begann in Wien mit dem Bau der Hofburg und des Stephansdoms. Ab 1273 traten jedoch viele süddeutsche Adelige zum neugewählten deutschen König und späteren Kaiser Rudolf I. von Habsburg über.

Das geschichtliche Zwischenspiel Ottokars II. von Böhmen, ermöglicht durch des Reiches Ohnmacht in der kaiserlosen Zeit, macht erneut deutlich, daß das Bestehen und Erstarken der Ostmark nur vom deutschen Mutterboden aus möglich war. Ottokar wird vom deutschen Heerbann, dem Ritterheer des staufischen Schwabens und Frankens unter Rudolf I. 1278 auf dem Marchfeld geschlagen. Damit fallen Böhmen und Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain den Habsburgern zu. Rudolf I. strebt als deutscher Kaiser nach Erweiterung seines territorialen Besitzes und legt damit den Grundstein zur Hausmacht Habsburg, deren er als Führer des Reiches bedurfte, um seine beschworene Kaiserpflicht, allezeit Wahrer und Mehrer des Reiches zu sein, erfüllen zu können.“[1]

1260 schlug er die Ungarn in der Schlacht bei Kressenbrunn ein zweites mal, was Ungarn zum Frieden von Wien (1261) zwang und Ottokar den Besitz und die Herzogswürde der Steiermark sicherte. Um diese Einigung zu bekräftigen, ließ er sich von Margarete scheiden und heiratete Kunigunde von Halitsch, eine Enkelin des Königs von Ungarn. Auch auf Reichsebene machte er großen Einfluß geltend, da sich die Könige Alfons X. und Richard von Cornwall jeweils seiner Unterstützung zu versichern suchten. 1266 besetzte er das reichsunmittelbare Egerland. 1267 brach er zu einem Kreuzzug nach Litauen auf.

Tod

Ottokar II. fiel am 26. August 1278 im Krieg gegen König Rudolf in der Schlacht auf dem Marchfeld (Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen).

Familie

Ottokar heiratete am 11. Februar 1252 die deutlich ältere Margarete von Babenberg (1205–1267), die Witwe des römisch-deutschen Königs Heinrich (VII.) Die Ehe bleib kinderlos und wurde 1261 geschieden. Ende Oktober 1261 heiratete er die 15-, ggf. 16jährige Kunigunde von Halitsch (1245/46–1285). Das Paar hatte vier Kinder:

  • Heinrich, (Lebensrune.png 1262; Todesrune.png 1263)
  • Kunigunde (Lebensrune.png 1265; Todesrune.png 27. November 1321) ⚭ Herzog Boleslaw von Masowien, nach der Scheidung 1302 Äbtissin von St. Georg zu Prag
  • Agnes (1269–1296) ⚭ Rudolf II. (1270–1290), Herzog von Österreich (Bruder von Albrecht I.)
  • Wenzel II. (1271–1305), König von Böhmen

Literatur

  • Ottokar Lorenz:
    • Geschichte König Ottokars II. von Böhmen und Seiner Zeit (1866) (PDF-Datei)
    • Die Erwerbung Österreichs durch Ottokar von Böhmen (1857) (PDF-Datei)

Fußnoten