Plauth, Karl

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Karl Wilhelm Plauth

Karl Wilhelm Plauth (Lebensrune.png 27. August 1896 in Kaiserslautern, Rheinpfalz; Todesrune.png 2. November 1927 in Dessau)) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr, zuletzt Oberleutnant der Reserve sowie Diplom-Ingenieur, Kunst- und Erprobungsflieger. Das Flieger-As errang im Jahre 1918 in nur vier Monaten als Jagdflieger mit seiner Fokker D.VII 17 Luftsiege.[1] Er stürzte bei der Erprobung einer Junkers A 32 (Prototyp „K 32“) tödlich ab.

Werdegang

„Hamburger Nachrichten“ zum Fliegertod von Karl Plauth, Abendausgabe vom 2. November 1927
Ruhestätte von Karl und Elisabeth Plauth in Dessau (statt Grabstein ein Propeller vom Absturz)
  • Juli 1914 Abitur am Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken
  • Erster Weltkrieg: Eintritt in das 1. Elsässische Pionier-Bataillon Nr. 15 in Straßburg (das Bataillon unterstand dem XV. Armeekorps an der Westfront)
  • 22. März 1915 Leutnant der Reserve
  • Juni 1916 Kopfverwundung auf Fort Vaux während der Schlacht um Verdun
  • Dezember 1917 Übertritt zur Fliegertruppe und Ausbildung zum Flugzeugführer
  • Mai 1918 Versetzung in die Fliegerabteilung (A) 204
  • Ausbildung an der Jagdstaffelschule
  • 14. Juni 1918 Versetzung in die Jagdstaffel 20 (Jasta 20)
  • 9. Juli 1918 erster Luftsieg östlich Kemmel (Westflandern)
  • 13. Juli 1918 bei einer Bruchlandung nach einem Luftkampf mit der Royal Flying Corps verwundet (Auge und Stiche am Kopf)
  • 22. Juli 1918 nach unvollständiger Genesung (eingeschränkte Sicht in einem Auge) wieder im Einsatz
  • 26. Juli 1918 Feindmaschine schwer beschädigt, aber sie konnte über die eigene Hauptkampflinie entkommen
    • Plauth, dem die Munition ausgegangen war, erhielt bei der Verfolgung einen leichten Flaktreffer im Motorblock.[2]
  • 1. August 1918 zweiter Luftsieg
  • 28. September 1918 10. und letzter Luftsieg mit der Jasta 20
  • 30. September 1918 zum stellvertretenden Führer der Jagdstaffel 51 ernannt
  • 5. Oktober 1918 zum Führer der Jagdstaffel 51 ernannt
  • 9. Oktober 1918 14. Luftsieg und Einreichung zum Ritterkreuz des Hohenzollern Hausordens
  • 23. Oktober 1918 17. und letzter Luftsieg
  • 1919 beurlaubt zwecks Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule zu Darmstadt
  • 20. März 1920 Verabschiedung aus dem Militärdienst als Oberleutnant der Reserve (ggf. mit dem Charakter als)
  • November 1920 Gründungsmitglied der Akademischen Fliegergruppe Darmstadt e. V. (Akaflieg Darmstadt)
    • von Juni bis August 1921 beteiligte er sich am Bau zweier Segelflugzeuge durch die Akaflieg; er entwarf dann zur Schulung den zweisitzigen „Motorsegler“ D-8 „Karl der Große“, Vorbild der BAG-Leichtflugzeuge[3] (Abschlußarbeit)
    • August 1922 mit der Akaflieg Darmstadt Teilnahme am 3. Rhönwettbewerb auf der Wasserkuppe; die Gruppe um den Kommilitonen Hans Hackmack[4] holte sich, u. a. mit der D-6 „Geheimrat“, 13 Preise.
  • Dezember 1922 erfolgreiche Prüfung zum Diplom-Ingenieur
  • 6. März 1923 Antritt einer Stelle beim Flugzeughersteller Junkers Flugzeugwerk AG in dessen Entwicklungsgruppe des Konstruktionsbüros
  • 1925 technischer Mitarbeiter im Hauptbüro von Hugo Junkers sowie als Werks- und Erprobungsflieger tätig
  • Mai 1925 Teilnahme am Deutschlandflug mit der Junkers T 26

Junkers K 47

„Im Sommer 1927 begann man bei Junkers aus Eigeninitiative mit der Entwicklung eines modernen zweisitzigen Jagdflugzeuges. Da der Bau von Militärflugzeugen in Deutschland immer noch verboten ist, entsteht nach außen hin in Dessau ein ziviles Hochleistungsflugzeug, das als A 48 oder J 48 bezeichnet wird. Die militärische Ausrüstung soll erst im schwedischen Junkerswerk AB Flygindustri in Limhamn eingebaut werden und aus der A 48 die K 47 machen. Die Entwicklung lag in den Händen von Dipl.-Ing. Karl Plauth, dem persönlichen Assistenten von Professor Junkers. Karl Plauths Grundidee war, Bewaffnung und Motor in den Mittelpunkt seiner Konstruktion zu stellen und quasi um sie herum eine maßgeschneiderte Zelle zu entwickeln. Junkers war anfänglich gegen die Entwicklung dieses Flugzeuges, ließ es aber dann doch entwickeln, wobei die gesamten Entwicklungs- und Erprobungskosten vom Werk getragen wurden. Am Ende werden es etwa 50.000 Konstrukteursstunden und 8.000 Stunden für den Bau des Prototypen sein, für die damalige Zeit ein enormer Aufwand. Der Entwicklungsleiter Karl Plauths stürzte am 2. November 1927 ab, er verlor beim Versuch mit der K 32, einem dreisitzigen Aufklärer, einen Aussenloop zu fliegen, sein Leben. Dipl.-Ing. Hermann Pohlmann musste nach ihm das Projekt übernehmen.“[5]

Familie

Karl war der Sohn des Landgerichtsdirektors Dr. jur. Wilhelm Plauth. Er heiratete am 3. August 1920 in Zweibrücken seine Verlobte Elisabeth Gießen (Lebensrune.png 28. Februar 1897 in Zweibrücken; Todesrune.png 1955), Tochter des Geheimen Justizrats und Rechtsanwalts in Straßburg (Reichsland Elsaß-Lothringen) Heinrich Ludwig Gießen (Lebensrune.png 20. Mai 1846 in Kusel; Todesrune.png 5. September 1912 in Zweibrücken) und dessen Frau Maria Margarethe, geb. Hooss. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Elisabeth
  • Gerd (1924–2018), Präsident des Verwaltungsgerichtes der Stadt Kaiserslautern ∞ Sabine Plauth-Herr, Richterin am Landgericht Mainz
  • Dieter (1927–2014), Apotheker, seit 1957 Mitglied der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“, Dr. rer. nat. ∞ Susanne Böttger (1928–2015)
    • zu ihren Kindern gehört Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Mathias Plauth, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Städtischen Klinikums Dessau

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Als Jagdflieger bei Kriegsende, in: „Flieger am Feind – Einundsiebzig deutsche Luftfahrer erzählen“ von Werner von Langsdorff, S. 280–290
  • Flugmotoren, Kraftstoffe und Schmiermittel für Flugmotoren, in: „Handbuch für Sportflieger“ (unter Mitarbeit namhafter Fachleute) von Hauptmann a. D. Julius Schulz (Herausgeber), Paul Härtung Verlag, Hamburg

Literatur

  • Karl Plauth, in: „August-Euler-Flugplatz Darmstadt“ von Ursula Eckstein, Justus-von-Liebig-Verlag, Darmstadt 2008, S. 98

Fußnoten

  1. Karl Plauth
  2. Karl Plauth - FA(A) 204, Jasta 20 & Jasta 51 (englischsprachig)
  3. D-8 „Karl der Große“
  4. Der am 10. März 1898 geborene Weltkriegsflieger und Diplom-Ingenieur Hackmack, Flugzeugführer bei der Fluggesellschaft „Deutschen Luft Hansa“ (DLH), starb am 26. Februar 1928, als er im Auftrag der DLH den Erstflug des Prototyps der Messerschmitt M20 kommandierte und wegen Bruch des Leitwerks mit der Maschine bei Augsburg abstürzte.
  5. Junkers K 47, fliegerweb.com