Pleiß, Gerhard

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Ritterkreuzträger Gerhard Pleiß

Gerhard „Gerd“ Pleiß (auch: Pleiss; Lebensrune.png 2. April 1915 in Remscheid; Todesrune.png gefallen 17. November 1941 bei Rostow) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Nach dem Schulbesuch machte Pleiß, den Freunde „Gerd“ und Kameraden „Jonny“ nannten, ein Praktikum, da er den Wunsch hegte, Zahnarzt zu werden. Am 15. April 1936 meldete er sich freiwillig zur Allgemeinen SS (SS-Nr.: 323.807) und besuchte die SS-Junkerschule Braunschweig. Am 20. April 1939 wurde er zu SS-Untersturmführer befördert.

Zweiter Weltkrieg

Pleiß nahm am Polenfeldzug und am Westfeldzug 1940 teil, für seine Tapferkeit beim Kampf um den Flußübergang der Allier in Pont-du-Château erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Danach erfolgte der Einsatz im Balkanfeldzug.

Am 12. April 1941 erhielt Pleiß den Auftrag, die Schlüsselstellung des Klidi-Passes zu erstürmen und so der Leibstandarte die Möglichkeit zu geben, durch den Paß hindurchzustoßen. Im Morgengrauen wurden erkannte Feindstellungen zwar unter Beschuß genommen, jedoch konnten die schweren Waffen beim Vormarsch nicht eingesetzt werden. So stürmte Gerhard Pleiß, seinen Männern voran und an der Seite von Kurt Meyer und dessen Aufklärungsabteilung, die Stellung der Briten, nahm die einzelnen Schützennester, brachte über 100 Gefangene ein und erbeutete dabei 20 MGs. Die britische Abwehrfront brach zusammen und die Straße nach Griechenland war für die Leibstandarte offen.

Trotz einer Verwundung blieb er bei seinen Kameraden, bis die Bergkuppe endgültig eingenommen war, während Meyers Aufklärungsabteilung weiter stürmte. Für diesen Einsatz erhielt Pleiß am 20. April 1941 als SS-Obersturmführer der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Sommer 1941 trat Pleiß mit seiner Kompanie zum Unternehmen „Barbarossa“ an. Mit ihm kämpften die Vorkriegsjunker und Kompanieführer Richard Schulze (2. Kompanie), Leopold Krocza (4. Kompanie), Gerhard Beutin (8. Kompanie), Albert Frey (11. Kompanie), Hubert Meyer (12. Kompanie) und Erich Olboeter (15. Kompanie).

Soldatentod

Am 17. November 1941 um 9 Uhr morgens wurde Kompaniechef Pleiß bei einem Angriff auf Rostow in einem Minenfeld (nach anderen Quellen Artillerie-Treffer) an beiden Beinen schwer verwundet, sie wurden regelrecht zerrissen. Laut Chronik der 1. Kompanie/SS-Division (mot.) „LSSAH“ soll er nach seiner erneuten Verwundung eine Amputation am Hauptverbandplatz der 2. Sanitäts-Kompanie bzw. im Feldlazarett (wo sich gerade Prof. Ferdinand Sauerbruch aufhielt, der sofort eingriff) mit den Worten „einen amputierten Pleiß wird es nicht geben“ abgelehnt haben, worauf er kurze Zeit später verstarb. Er wurde in Taganrog an einem Bahndamm beigesetzt.

Am selben Tag wurde in der Heimat sein Sohn Jürgen (Lebensrune.png 17. November 1941) geboren, den er nie kennenlernen sollte.

Ruhestätte

Pleiß konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen werden, da sein Kriegsgrab von den Russen inzwischen eingeebnet wurde, die vorgesehene Überführung zum Sammelfriedhof in Apscheronsk war somit nicht möglich. Sein Name wird jedoch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Apscheronsk verzeichnet.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise