Quisling, Vidkun

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Vidkun Quisling
Unterschrift

Vidkun Abraham Lauritz Jonssøn Quisling (Lebensrune.png 18. Juli 1887 in Fyresdal; Todesrune.png ermordet 24. Oktober 1945 in Oslo) war ein norwegischer Offizier, Politiker und Führer der Nasjonal Samling sowie von 1942 bis 1945 Ministerpräsident von Norwegen.

Leben

Von links: Thorvald Thronsen (Stabschef des Hird), Arthur Quist (Frewilligen-Legion Norwegen), Jonas Lie (Polizeipräsident), Carl Haakon Langlie (Quislings Adjutant), Karl Leib (Germanische Leitstelle) und Vidkun Quisling (Nasjonal Samling).

Vidkun Quisling wurde am 18. Juli 1887 als Sohn eines Pfarrers in Fyresdal in Telemarken geboren. Nach Besuch der höheren Schule wählte er die Offizierslaufbahn. Er zeichnete sich hierbei durch eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe aus, verließ die Militärakademie mit dem besten Examen seit Menschengedenken und wurde deshalb schon 1911 in den Generalstab berufen.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging er dann 1918 als Militärattaché nach Petrograd und übernahm 1919 den gleichen Posten auch in Helsinki (bis 1921).

In diesen Jahren konnte er die Entwicklung des Bolschewismus von seinen Anfängen an und auch die Auseinandersetzung mit Finnland verfolgen. Die Verhältnisse in der Sowjetunion berührten ihn derart, daß er einem Ruf Fridtjof Nansens zur Teilnahme an einer Hilfsaktion für die von einer Hungersnot bedrohte Bevölkerung der UdSSR Folge leistete. Während Nansen die Geldmittel sammelte, organisierte Quisling von 1922 bis 1926 in der Ukraine die Verteilung der Mittel. Nach Abschluß seiner Tätigkeit erhielt er ein offizielles Dankschreiben der Sowjetregierung. Im Anschluß an diese Tätigkeit war Quisling Vertreter der norwegisch-englischen Wald-Konzessionen in Nordrußland und nach Abbruch der anglo-sowjetischen Beziehungen ab 1927 Legationssekretär an der norwegischen Gesandtschaft in Moskau (von 1927 bis 1929 war er Diplomat in Moskau). In der Sowjetunion lernte er seine Ehefrau kennen, eine Ukrainerin.

Er kehrte 1930 nach Norwegen zurück, worauf ihm jedoch der Wiedereintritt in die Armee verweigert wurde. Daraufhin widmete er sich der publizistischen Bekämpfung des Bolschewismus, dessen Wesen er, wie nur wenige andere, kennengelernt hatte. Seine Hauptschrift war „Rußland und wir“. Als sich die Anzeichen einer verstärkten kommunistischen Untergrundarbeit mehrten, wurde Quisling im Mai 1931 als Wehrminister (von 1931–1933 norwegischer Kriegsminister) in das Bauernkabinett Kolstadt berufen. Ein Jahr später trat er dann mit dem Kabinett Hundsleit wieder zurück, nachdem kurz vorher ein Attentat auf ihn verübt worden war.

Nasjonal Samling

Ministerpräsident Quisling bei der Ausstellung „Norge Nyreising“ in der Osloer Nationalgalerie am 25. September, am selben Tag begann auch das 8. Reichstreffen der Nasjonal Samling unter dem Leitspruch „Norwegens Wiedererhebung“.

Am 13. Mai 1933 gründete Quisling die Partei Nasjonal Samling („Nationale Einheit“). Nach der Rettung Norwegens vor einem englischen Überfall im Norwegenfeldzug rief er eine vorläufige Regierung aus, die dann am 25. September durch den Reichskommissar Terboven in eine provisorische Regierung umgewandelt wurde. Er hatte zuvor in Berlin erklärt:

... daß Absprachen der norwegischen Regierung mit den Engländern über eine mögliche Landung in Norwegen bestünden.

Im Juni 1940 wurden beim Frankreich-Feldzug in La Charité an der Loire von deutschen Truppen Geheimakten des französischen Generalstabs erbeutet, die alliierte Pläne für die Schaffung von Fronten in Skandinavien und auf dem Balkan enthielten. Bereits für den 23. März 1940 war ein britischer Vorstoß gegen die norwegische Küste mit anschließender Besetzung geplant gewesen. Endgültig beschloß der Kriegsrat in London am 28. März 1940 den direkten Angriff auf die norwegische Neutralität. Deutschland war durch den Altmark-Zwischenfall gewarnt und kam dann mit seiner Besetzung des Landes ab 7. April 1940 den Briten, die am 8. April landen wollten, nur um Stunden zuvor.“[1] [2]

Zweiter Weltkrieg

Vidkun Quisling, Heinrich Himmler, Reichskommissar Josef Terboven, Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst bei einer Veranstaltung in Norwegen

Nach der Unternehmen „Weserübung“ und der Besetzung wurde Quisling auf Initiative von Josef Terboven am 1. Februar 1942 norwegischer Ministerpräsident.

Der Begriff „Quisling“ wurde von der englischen Propaganda aus Haß für die Warnung vor dem geplanten englischen Überfall auf Norwegen als Synonym für „Verrat“ verbreitet. Am 15. April 1940 gebrauchte die Londoner „Times“ das Wort erstmals, und wenige Tage später, am 19. April 1940, brachte diese Zeitung bereits einen Leitartikel mit der Überschrift „Quisling is as Quisling does“.

Vidkun Quisling war jedoch weder ein Landesverräter noch ein Karrierist. Er war ein norwegischer Patriot, dessen einziges „Vergehen“ darin bestand, Deutschland vor der englisch-französischen Landungsabsicht in Norwegen zum Frühjahr 1940 gewarnt zu haben. Nach einer erfolgreichen Landung hätten England und Frankreich dann versucht, Deutschland vom nordschwedischen Eisenerz abzuschneiden, womit gemäß dem Churchill-Stalin-Pakt auch noch Schweden in den Krieg hineingezogen worden wäre. Quislings Warnung dürfte also dazu beigetragen haben, Schweden das Schicksal einer englischen Okkupation zu ersparen.

Quisling reiste im Auftrag Norwegens nach Berlin und ganz Europa, besonderes Interesse zeigte er für norwegische Frontkämpfer, die als europäische Freiwillige der Waffen-SS an der Ostfront treu bis zum Schluss alles taten, um Europa vor dem Bolschewismus zu beschützen. 1943 stiftete er diesen Freiheitshelden das Frontkjemper-Abzeichen.

Lebenslauf

„Quisling“, Plakatkunst von Harald Damsleth

Kurzer Lebenslauf:

Vidkun Quisling 01.jpg Vidkun Quisling 02a.jpg Vidkun Quisling 02b.jpg Vidkun Quisling 03a.jpg Vidkun Quisling 03b.jpg Vidkun Quisling 04a.jpg Vidkun Quisling 04b.jpg Vidkun Quisling 05.jpg

Tod durch Siegerjustiz

Vidkun Quisling wurde am 24. Oktober 1945 in der Festung Akershus, nach der Invasion Norwegens durch englische Besatzungstruppen, durch Erschießung hingerichtet. Grundlage war unter anderem ein 1944 von der norwegischen Exilregierung beschlossenes und völkerrechtswidriges Gesetz („Landesverratsverordnung“), das die Mitgliedschaft in der Nasjonal Samling unter Strafe stellte. Von dieser Verfolgung waren rund 90.000 Norweger betroffen, etwa 20.000 wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, 25 leitende Nasjonal-Samling-Mitglieder, allen voran der Parteiführer Vidkun Quisling, wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Vorsitzender Richter im Quisling-Prozeß war Sven Arntzen[3], der selbst 1944 an der Gesetzgebung der norwegischen Exilregierung beteiligt gewesen war.

Neben der Siegerjustiz gegen Mitglieder der Nasjonal Samling fanden in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch Pogrome statt. Sie richteten sich gegen Menschen, die mutmaßlich enge Kontakte zu Deutschen gehabt hatten. Zu ihnen zählten auch Norwegerinnen, die während des Krieges einen deutschen Partner gehabt hatten (→ Liebschaften deutscher Besatzer im Zweiten Weltkrieg) und von ihnen halbdeutsche Kinder, die sogenannten Tyskerbarna, bekamen. Außerdem wurden in Norwegen 80 Deutsche verurteilt und 13 hingerichtet.

Bildergalerie

Literatur

Quisling, Vidkun II.jpg
  • Vidkun Quisling: Rußland und wir, 1942 (PDF-Datei)
  • Ein Buch über Vidkun Quisling, Bericht aus der Zeit der Hungersnot in Rußland
  • Quisling ruft Norwegen! Reden und Aufsätze
  • Ralph Hewins: Quisling. Verräter oder Patriot? Porträt eines Norwegers, Druffel-Verlag, ISBN 978-380610571

Verweise

  • Bild des Grabes
  • Altermedia-Kalenderblatt: Vor 65 Jahren wurde Vidkun Quisling hingerichtet (24.10.10) Verweis defekt, gelöscht oder zensiert!

Tondateien

Fußnoten

  1. Der Große Wendig, Richtigstellungen zur Zeitgeschichte, Bände I–III, 3. Auflage 2007, Grabert-Verlag, Band I: S. 716
  2. dhm.de: „Nur um wenige Stunden entschieden die Deutschen den Wettlauf nach Norwegen für sich.“
  3. Eine Enkelin von Sven Arntzen, Wenche Elizabeth Arntzen, war wiederum 2012 Vorsitzende Richterin im Prozeß gegen den Mörder Anders Behring Breivik.