Rutkowski, Alfred
Alfred Rutkowski ( 28. Dezember 1913 in Alt Kiwitten, Ostpreußen; gefallen 16. September 1944 bei Laeisi (Raum Riga) in Ost-Estland) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Reserve (posthum) des Heeres und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben, Militärdienst und Tod
Nach Abitur und Studium meldete Rutkowski sich 1938 zur Wehrmacht.
Zitat eines Untergebenen
Der aktive Offiziersbewerber (AOB) und Unteroffizier Werner Brähler über seinen freundlichen Bataillonskommandeur:[1]
- „Ich machte mich auf den Weg zum Bataillonsgefechtsstand, einem Holzbunker, dem eine Terrasse vorgebaut war. Es war ein wunderschönes Sommerwetter. An einem Tisch auf dieser Terrasse saß der Kommandeur, Hauptmann d. Res. Alfred Rutkowski. Nach meiner Meldung bat er mich neben ihm Platz zu nehmen. Nach einigen Fragen über mein woher und welche Ausbildung ich gehabt hätte, forderte er mich auf, zuerst einen Brief nach Hause, an meine Eltern zu schreiben, damit sie 116 wüßten, daß ich gut angekommen wäre. Ich stellte fest, daß dieser Kommandeur - übrigens ein Ostpreuße - zu mir sehr freundlich war, das Gespräch ganz locker und zwanglos führte, und offensichtlich keinen Wert auf den uns anerzogenen ‚Kasino-Drill‘ gegenüber Vorgesetzten legte. Er gab mir sogar das Schreibpapier und ich begann meinen Brief damit, daß ich in der oberen linken Ecke eine stilisierte Blume malte. Er sah das, und fragte mich, ob ich immer meine Briefe so ausmalen würde? Ich bekräftigte das. Er wußte natürlich nicht, daß ich mit meinem Vater vorher vereinbart hatte, meine Briefe bei ruhiger Frontlage mit einer Blume zu kennzeichnen, bei schwieriger Frontlage mit einem Kaktus. Man durfte ja nicht schreiben in welchem Frontabschnitt man sich befand. Dennoch waren meine Eltern in etwa informiert, da von dem Standort Herford aus alle Soldaten zum Nordabschnitt der Rußlandfront kamen.“
Tod
Kurz bevor er im Nahkampf am Feind fiel, sollte Hauptmann d. R. Rutkowski, ein erfahrener Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold, als Ausbildungsleiter an eine Infanterieschule abkommandiert werden, aber der schriftliche Befehl erreichte die Division zu spät.[2]
Gedenken
Alfred Rutkowski wurde mit Stand 2013 noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen werden. Nach dessen vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit in Dzerbene, Lettland.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
- Deutsches Kreuz in Gold am 25. März 1942 als Leutnant der Reserve im 2./Infanterie-Regiment 422/126. Infanterie-Division
- Ehrenblattspange des Heeres und Waffen-SS am 7. September 1943 als Oberleutnant der Reserve der Radfahr-Kompanien/Grenadier-Regiment 422/126. Infanterie-Division
- Nahkampfspange des Heeres in Bronze, Silber und Gold
- Gold im Sommer 1944 als Hauptmann der Reserve und Führer des Füsilier-Bataillon 126/126. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. April 1944 als Hauptmann der Reserve und Kommandeur des Füsilier-Bataillons 126[3] in der 126. Infanterie-Division.
Verweise
- Hauptmann der Reserve Rutkowski, Alfred, Das-Ritterkreuz.de
- Rutkowski, Alfred, ww2awards.com (englischsprachig)