Rybka, Kurt
Kurt Rybka ( 17. Juni 1917 in Darmstadt; 19. August 1957 ebenda) war ein deutscher Offizier und Fallschirmjäger der Waffen-SS, u. a. Kommandeur des SS-Fallschirmjäger-Bataillons 500 im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Der 1,80 m große Rybka, der aus einer Landwirt-Familie stammte, war vom 27. Oktober 1931 bis 1. August 1934 Mitglied der Hitlerjugend, trat am 1. August 1934 in die Allgemeine SS ein (SS-Nr.: 272.723) und war ab dem 1. Mai 1935 Angehöriger der 2. SS-Standarte „Germania“. Vom 23. Mai bis 17. Juli 1937 erfolgte der Fallschirmschützenlehrgang Lehrgang in Stendal,
Zweiter Weltkrieg
SS-Untersturmführer Rybka wurde erstmalig im September 1941 verwundet. Ein Granatsplitter drang in seine rechte Schläfe ein, seine intensive Behandlung und Genesung fand im Reserve-Lazarett I in Frankfurt am Main statt. SS-Hauptsturmführer Rybka, Kommandeur eines Luftlandeeinsatzes zur Bandenbekämpfung, wurde am 25. Mai 1944, der erste Tag des Kommandoeinsatzes, schwer verwundet und mußte ausgeflogen werden.
- „Der Kampf mit dem Gegner war hart und ohne Kompromisse. Verwundete wurden entwaffnet und liegengelassen. Hauptsturmführer Rybka befahl am Vormittag wörtlich, den Gegner zu nageln und festzuhalten, wo es ging. Auch wir hatten viele Ausfälle und Verwundete, die nicht direkt versorgt werden konnten. [...] Die Kameraden im und am Schirm mußten alles an Abwehrfeuer hinnehmen, denn unser Feuerschutz war mäßig und konnte nicht konzentriert gesteuert werden. Am Nachmittag konnten wir doch bis zur Höhle vordringen und mußten erleben, wie unser Kommandeur Kurt Rybka im Nahkampf von einer Handgranate schwer verwundet wurde. Mit einer Gruppe bildeten wir einen kleinen Keil in den Gegner, um unseren Kommandeur zu bergen. Er wurde übrigens in der Dämmerung mit einem Fieseler-Storch ausgeflogen und lag lange in Prag im Lazarett. Das Kommando über das Bataillon übernahm Hauptmann Bentrup (Fallschirm-Jäger-Regiment 1) , der sofort neue Befehle ausgab. [...] Es ist immerhin unbestritten, daß nach dem Angriffsplan nur eine der insgesamt sechs Kampfgruppen gegen das wirkliche Hauptquartier vorging und nicht das ganze Bataillon. Hätte die deutsche Aufklärung die Lokalisierung von Titos Aufenthaltsort mit größerer Genauigkeit durchgeführt und das Bataillon veranlaßt, auch auf dem Bergplateau oberhalb der Höhle einige Fallschirmjäger abzusetzen, dann wäre dem Obersten Stab der Fluchtweg abgeschnitten worden, und Tito hätte einer Gefangennahme kaum entgehen können.“ — Bericht von SS-Untersturmführer Peter H. Renold[1]
Der Absolvent einer Junkerschule und Mitglied der SS, nach seiner schweren Verwundung bei dem SS-Panzergrenadier Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 35 geführt, kam bis zum Ende des Krieges nicht mehr zum Kampfeinsatz.
Diensteinheiten
- SS-Totenkopf-Kradschützen-Ersatz-Kompanie vom 1. Mai 1940 bis 3. März 1941
- SS-Untersturmführer in der 1. Kompanie/SS-Aufklärungs-Abteilung/SS-Division „Totenkopf“ seit April 1941
- am 2. September 1941 (Wojta-Abschnitt, Finnland, Eismeerfront) in der 1. Kompanie/Kradschützen-Ersatz-Bataillon (SS-Kampfgruppe „Nord“ im Raum Salla) verwundet (Granatsplitter) und am 13. September 1941 in das Reserve-Lazarett I in Frankfurt am Main transportiert
- SS-Obersturmführer und Chef der 3. Kompanie/SS-Gebirgs-Aufklärungs-Abteilung (mot) 6/6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ seit Mai/Juni 1943
- SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500 (ab November 1943, Kommandeur von 22. April 1944 bis 26. Juni 1944)[2]
- SS-Panzer-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 35 (Standort Konitz)
Beförderungen
- 1. Mai 1940 SS-Untersturmführer
- 20. April 1942 SS-Obersturmführer
- 30. Januar 1944 SS-Hauptsturmführer
Auszeichnungen (Auszug)
- Deutsches Reichssportabzeichen
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Finnischer Orden des Freiheitskreuzes, IV. Klasse mit Schwertern 1. Dezember 1941 (ggf. für das Unternehmen „Polarfuchs“)
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Schwarz in 1941 (Verwundung am 2. September 1941, Wojta-Abschnitt der Eismeerfront als SS-Untersturmführer in der 1. Kompanie/
- Silber in 1944
- Fallschirmschützenabzeichen
- Bandenkampfabzeichen
- Ehrenblattspange des Heeres, 1944 (für Ritterkreuz-Verleihung eingereicht)
Literatur
- Leonhard Schaap: Kurt Rybka, 1985, ASIN: B007OVXO2O