Schönherr Edler von Schönleiten, Otto
Otto Schönherr, ab 1917 Otto Schönherr Edler von Schönleiten ( 7. Februar 1888 in St. Pölten; 2. Juni 1954 in Ried im Oberinntal, Tirol), war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheeres der 1. Republik und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- Bis 1919 Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie
- 18. August 1909 aus der Theresianischen Militärakademie zur 8. Kompanie des 2. k.u.k. Tiroler Jäger Regimentes (Kaiserjäger) der Gemeinsamen Armee ausgemustert
- 15. August 1914 Bataillons-Adjutant
- 28. September 1914 Kompaniekommandant
- 1. April 1916 Kommandant XX. Marsch-Bataillon
- 24. Mai 1917 Generalstabsoffizier bei der 18. Gebirgs-Brigade und Kriegsschulaspirant
- 25. Juni 1917 Generalstabsoffizier k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59
- 6. September 1920 Übernahme ins ÖBH
- 1920 bis 1922 zum Studium der Staatswissenschaft an die Universität Innsbruck kommandiert
- 1. Oktober 1922 Kommandant des Regiment-Nachrichten-Zuges/Tiroler Jäger Regiment (TJR)
- 1. Januar 1923 Kommandant der 2. Kompanie/Tiroler Jäger Regiment
- 1925 Fachkurs für den höheren militärischen Dienst (Generalstabskursus) in Wien
- 1. April 1927 Regiments-Adjutant im Tiroler Jäger Regiment
- 20. September 1934 Oberstleutnant des höheren militärischen Dienstes (dhmD), Kommando (Generalstab) der 6. Brigade (Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg), 1935 in 6. Division umbenannt; Divisionsstab (Innsbruck, Innrain)
- 15. März 1938 Übernahme in die Wehrmacht nach dem Beitritt Österreichs (Rangdienstalter vom 1. August 1937)
- 1. April 1938 im Stab des Gebirgs-Jäger-Regiment 136 in Innsbruck
- 12. April 1938 Kommandeur Gebirgs-Jäger-Regiment 136
- 10. November 1938 im Stab des Infanterie-Regiment 9 der 23. Infanterie-Division in Potsdam
- August 1939 (Mobilmachung) bis 11. Juli 1941 Kommandeur Infanterie-Regiment 178 in der 76. Infanterie-Division
- mit seinem Regiment bezog er im Verband der 76. Infanterie-Division Stellungen im Westen
- im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment in den Westfeldzug 1940
- zum Frühjahr 1941 führte er sein Regiment in den Balkanfeldzug
- zum Sommerbeginn 1941 kommandierte er sein Regiment dann im Divisionsverband beim Unternehmen „Barbarossa“ in Südrußland
- 12. Juli 1941 bis 9. Februar 1942 Führerreserve OKH/III (nach Herzinfarkt)
- Otto Schönherr Edler von Schönleiten wurde aus gesundheitlichen gründen angeboten, aus dem aktiven Dienst entlassen zu werden, er bestand aber darauf, seinem Vaterland im Krieg zu dienen
- 10. Februar 1942 Kommandant Festungskommandantur Stavanger
- 21. April 1942 Kommandeur 230. Infanterie-Division
- Küstenschutz im besetzten Norwegen
- 10. Oktober 1942 Führerreserve OKH/III
- 10. Dezember 1942 Kommandeur 141. Reserve-Division
- Die Division wurde im Oktober 1942 in den Bereich des Wehrmachtsbefehlshabers Ostland nach Stolpce am Njemen in Weißrußland, südwestlich von Minsk verlegt. Am 19. Februar 1944 wurde die Division aufgelöst, die Einheiten wurden zur Auffüllung der 68. Infanterie-Division verwandt.
- 20. Februar 1944 Führerreserve OKH/III
- 22. März 1944 bis zur Kapitulation der Wehrmacht 1945 Kommandeur der Division Nr. 418
- In Salzburg übernahm die Division auch die Führung der Ersatztruppen der als 188. Reserve-Gebirgs-Division verlegten Division Nr. 188.
- 2. Juni 1954 Generalleutnant a. D. Otto Schönherr Edler von Schönleiten verstarb in Ried im Oberinntal bei Landeck in Tirol, wo sein Großvater der Generalmajor herstammte, hier hatte sich die Familie nach Krieg und Kriegsgefangenschaft angesiedelt.
Familie
Otto Schönherr Edler von Schönleiten war der Sohn des am 26. Dezember 1917 zum Generalmajor (mit Wirkung vom 1. November 1917) ernannten k. u k. Offiziers Hugo Schönherr ( 28. Mai 1858; 27. Dezember 1938; 1913–1914 als Oberst Kommandant des III. Landesschützenregimentes[1]). Dieser hatte kurz zuvor am 11. September 1917 das erbliche Adelsprädikat „Edler von Schönleiten“ erhalten.
Hauptmann Otto Schönherr, ein musischer Mensch, der gern Klavier spielte und auch Gedichte schrieb, heiratete am 20. November 1920 seine Verlobte Maria Koller aus Triest, aus der Ehe ist der bekannte Schauspieler Dietmar Schönherr (1926–2014; 1944 Freiwilliger und Fahnenjunker der Gebirgsjäger) entsprossen.
Beförderungen
- 1. September 1909 Leutnant
- 2. August 1914 Oberleutnant (mit Wirkung vom 1. Mai 1914)
- 14. August 1916 Hauptmann (mit Wirkung vom 1. August 1916)
- 8. Juli 1921 Titular-Major (mit Wirkung vom 1. Januar 1921)
- 1. März 1923 Stabshauptmann
- 9. Januar 1925 Titular-Major
- 19. Januar 1928 Major
- 20. September 1934 Oberstleutnant in der Verwendungs-Gruppe 4 (= Generalstab)
- Oberstleutnant des höheren militärischen Dienstes (dhmD)
- am 27. Dezember 1935 in Oberstleutnant dG umbenannt
- 1. Januar 1938 Oberst des Generalstabsdienstes (dG)
- 15. März 1938 übernommen in die Wehrmacht (mit RDA vom 1. August 1937)
- 1. September 1941 Generalmajor
- 1. September 1943 Generalleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- k.u.k. Österr. Bronzene Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern
- k.u.k. Österr. Silberne Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern (zum 2. Mal)
- k.u.k. Österr. Militärverdienstkreuz, III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern (zum 2. Mal)
- k.u.k. Österr. Kaiser-Karl-Truppenkreuz
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich) mit Schwertern
- Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich für langjährige vorzügliche Dienstleistung am 25. Juli 1932
- Militärdienstzeichen für Offiziere 2. Klasse am 26. Oktober 1934
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 25. Mai 1940
- 1. Klasse am 25. Juni 1940
- Orden der Krone von Rumänien, Kommandeurkreuz mit Schwertern am Tapferkeitsbande der militärischen Tugend am 22. Juni 1942 (Halsorden)