Schneider, Josef (1914)

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Eichenlaubträger Josef Schneider.jpg

Josef Schneider (Lebensrune.png 14. Juli 1914 in Rheinbreitbach, Rheinprovinz; Todesrune.png 26. April 1981 ebenda) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Reserve des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Eichenlaubträger Josef Schneider, hier noch ohne Eichenlaub.jpg

Wehrdienst

Josef Schneider diente von 1935 bis 1937 im Infanterie-Regiment 20, wurde nach seiner Dienstzeit verabschiedet und gehörte fortan der Reserve an.

Zweiter Weltkrieg

Bei der Mobilmachung im August 1939 aber wieder eingezogen und in das Infanterie-Regiment 208 versetzt, mit dem er am Westfeldzug 1940 teilnahm. Anschließend wurde er in das Jäger-Regiment 207 versetzt, mit dem er ab Juni 1941 beim Unternehmen „Barbarossa“ kämpfte.

Im Mai 1942 konnte er am Frontbogen vor Isjum durch seinen Einsatz einen russischen Durchbruchsversuch verhindern, indem er nach Ausfall des Kompaniechefs die 11. Kompanie übernahm und den russischen Angriff zum Stehen bringen. Dafür wurde er am 27. Juni 1942 als Oberfeldwebel und Zugführer in der 11. Kompanie mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 1. Juli 1943 zum Leutnant der Reserve befördert, zeichnete er sich Ende 1943 im Brückenkopf von Nikopol erneut besonders aus, wofür er am 10. Februar 1944 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet wurde.

1944 wurde er in der Südukraine schwer verwundet und kam nach seiner Genesung als Kompanieführer zum Feldersatz-Bataillon 81 bei der 97. Jäger-Division. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Hauptmann der Reserve befördert.

Endkampf und alliierte Kriegsverbrechen

Werner Mummert, Josef Schneider und ein verwundeter Johann Schwerdfeger (dem Führer die Hand schüttelnd) bei der Eichenlaubverleihung auf dem Berghof im Spätfrühling/Frühsommer 1944

Er war zuletzt Kompaniechef im Gebirgsjäger-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 100/Division 467. Bei Kriegsende machte er sich bei der Übergabe von Bad Reichenhall an die VS-Amerikaner Invasoren verdient. Nachdem zuvor München, Rosenheim, Traunstein und am 4. Mai 1945 besetzten die Amerikaner Reichenhall und Salzburg. Allerdings traf am Nachmittag des 4. Mai auch die Avantgarde (I/RMT-Régiment de marche du Tchad) der französischen 2e division blindée (2. Panzerdivision, kurz 2e DB)[1] in Bad Reichenhall ein und haben sich bis zum 10. Mai 1945 einquartiert. Tagelang kam es dann zu Plünderungen und Hunderten Vergewaltigungen durch französische Soldaten. Die Süddeutsche Zeitung schrieb hierzu am 20. Mai 2010:

„Der Krieg war vorbei, die Lage normalisierte sich, als in Bad Reichenhall die Nachricht kursierte, dass eine hiesige Geschäftsfrau im Thumsee ins Wasser gegangen sei. So sagte man damals, wenn jemand den Freitod wählte und sich ertränkte. Im Sterberegister wurde lediglich vermerkt: ‚Tod durch Ertrinken in Folge eines Nervenzusammenbruchs‘. Den Gerüchten zufolge aber verbarg sich etwas anderes hinter dieser Tragödie. Die Frau sei am Kriegsende von Soldaten vergewaltigt worden, erzählte man sich in den Wirtshäusern von Bad Reichenhall, aus Scham über ihre Schändung habe sie sich das Leben genommen. [...] In den ersten Besatzungswochen war sexuelle Gewalt nicht nur im Osten, sondern auch im Süden Deutschlands an der Tagesordnung. Allerdings blieben diese Übergriffe in Bayern von Anfang an ein Tabuthema, zumindest auf der Seite der Opfer. Allenfalls von ‚Einzelfällen‘ nahm die Öffentlichkeit Notiz, ansonsten wurde das Thema verdrängt und von einer kollektiven Amnesie zugedeckt. [...] Im Time Magazine wurde schon im Sommer 1945 über sexuelle Gewalttaten amerikanischer Soldaten berichtet. Maximiliane Saalfrank vermutet, dass in US-Militärarchiven noch jede Menge aufschlussreiches Material zu den Vergehen schlummert. In Bayern aber wurden die schrecklichen Taten schnell aus dem öffentlichen Bewußtsein verdrängt. In Bad Reichenhall, so fanden Saalfrank und Marsen heraus, kam es im Mai 1945 tagelang zu Plünderungen und vermutlich zu mehr als 200 Vergewaltigungen durch französische Soldaten. Aber es ist nichts dokumentiert. Die Wahrheit ist oft nur hinter Gerüchten zu erahnen: Wie sich etwa in einem Café Mädchen verbarrikadiert haben sollen, die dann von französischen Soldaten regelrecht ausgeräuchert und auf der Straße abgefangen worden seien.“

Tod

Hauptmann d. R. a. D. Schneider verstarb 1981 in seiner Heimatstadt.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Die Ursprünge der Division gehen auf Verbände aus französischen Truppen unter De Gaulle und Kolonialneger unter dem Befehl von Generalmajor Leclerc zurück, die im März 1941 vom Tschad kommend die Kufra-Oasen in Libyen erobert hatten. Leclercs Truppen schlossen sich im Januar 1943 der britischen 8. Armee im Tunesienfeldzug an.