Schroth, Hannelore
Hanne „Hannelore“ Lore Emilie Käte Grete Schroth ( 10. Januar 1922 in Berlin; 7. Juli 1987 in München) war eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Hannelore Schroth wurde am 10. Januar 1922 in Berlin als Tochter des Schauspielerehepaares Käte Haack und Heinrich Schroth geboren. Im Alter von acht Jahren gab sie ihr Filmdebüt in Max Ophüls’ Komödie „Dann schon lieber Lebertran“. Mit 16 Jahren besuchte sie eine Schauspielschule und konnte bereits mit ihrem ersten darauffolgenden Film, der Liebesgeschichte „Spiel im Sommerwind“, einen großen Publikumserfolg landen.
Drittes Reich
In „Kitty und die Weltkonferenz“ spielte sie 1939 ihre erste Hauptrolle. Zu ihren großen Filmerfolgen der vierziger Jahre zählen „Friedrich Schiller“, „Sophienlund“ und „Unter den Brücken“.
Nachkriegszeit
Im Januar 1945 leitete Carl Raddatz die Scheidung ein. Hannelore Schroth war inzwischen zu dem deutschen Tauchpionier Hans Hass gezogen. Ihre Hochzeit erfolgte am 30. Juni 1945 in Mayrhofen im Zillertal. Ihr Sohn aus dieser Ehe, Hans ( 2009), war zeitweilig als Schauspieler und Schlagersänger erfolgreich. Die Ehe mit Hans Hass wurde im April 1950 geschieden. Aus der dritten Ehe mit einem Rechtsanwalt entstammt ebenfalls ein Sohn, Christoph Köster.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sie ihre Karriere mit Publikumserfolgen wie „Taxi Kitty“ (1950), „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956), „Alle lieben Peter“ (1959) oder „Polizeirevier Davidswache“ (1964) fortsetzen. Seit Ende der 1960er Jahre war Schroth vermehrt auch in Fernsehrollen zu sehen, etwa in Fernsehfilmen wie Wolfgang Beckers „Kriminalmuseum – Die Kiste“ oder in Serien wie Tatort, Derrick oder „Michel aus Lönneberga“. Als gefragte Synchronsprecherin lieh sie außerdem Hollywoodstars wie Shirley MacLaine und Liz Taylor ihre Stimme.
Neben ihrer Arbeit beim Film trat Hannelore Schroth immer wieder im Theater auf. So erhielt sie unter anderem Anstellungen in Wien, Berlin und München und wurde für ihre Theatertätigkeit 1969 mit dem Großen Bad-Hersfeld-Preis ausgezeichnet. 1980 erhielt sie für ihre Verdienste um den deutschen Film das Filmband in Gold.
Tod
Am 7. Juli 1987 starb Hannelore Schroth in München. Sie ruht auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin, neben ihrer Mutter.
Familie
In erster Ehe war Hannelore Schroth ab September 1944 mit ihrem Kollegen Carl Raddatz, von dem sie ein Kind erwartete, verheiratet. Im November kam es jedoch zu einer Frühgeburt, in deren Folge das Kind – ein Junge, der noch auf den Namen Christoph Raddatz getauft wurde – schon nach wenigen Tagen verstarb. In zweiter Ehe war sie seit dem 30. Juni 1945 mit Tauchpionier Hans Hass verheiratet. Ihr Sohn aus dieser Ehe, Hans Hass jr. (1946–2009), war zeitweilig als Schauspieler und Schlagersänger erfolgreich. Aus der dritten Ehe mit einem Rechtsanwalt und Filmproduzenten entstammte ebenfalls ein Sohn (Christoph Kantapper Köster, 1953–2012).
Ihr Halbbruder Carl-Heinz Schroth war ebenfalls ein erfolgreicher Schauspieler auf der Bühne, in Film und Fernsehen.
Filmbeiträge
V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Hannelore Schroth (Staffel 7 / Folge 1, 2020)
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1969: Großer Bad-Hersfeld-Preis
- 1980: Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
Filmographie
- 1931: Dann schon lieber Lebertran
- 1938: Spiel im Sommerwind
- 1939: Kitty und die Weltkonferenz
- 1939: Der Gouverneur
- 1940: Weißer Flieder
- 1940: Friedrich Schiller
- 1941: Menschen im Sturm
- 1941: Kleine Mädchen – große Sorgen
- 1942: Sieben Jahre Glück
- 1942: Sophienlund
- 1943: Liebesgeschichten
- 1944: Die schwache Stunde
- 1944: Seinerzeit zu meiner Zeit
- 1944: Eine Frau für drei Tage
- 1945: Unter den Brücken
- 1948: Das singende Haus
- 1949: Kätchen für alles
- 1949: Derby (1949)
- 1950: Taxi-Kitty
- 1950: Die wunderschöne Galathee
- 1951: Unschuld in tausend Nöten
- 1951: Kommen Sie am Ersten ...!
- 1951: Fräulein Bimbi
- 1952: Der Fürst von Pappenheim
- 1956: Vor Sonnenuntergang
- 1956: Der Hauptmann von Köpenick
- 1956: ... wie einst Lili Marleen
- 1957: Die Freundin meines Mannes
- 1958: Italienreise – Liebe inbegriffen
- 1958: Ein Glas Wasser
- 1958: Der Mann, der seinen Namen änderte
- 1959: Alle lieben Peter
- 1960: Zum Geburtstag
- 1960: Liebling der Götter
- 1960: Himmel, Amor und Zwirn
- 1961: Zuflucht
- 1962: Die Schule der Ehe
- 1963: Die erste Lehre
- 1964: Polizeirevier Davidswache
- 1964: Meine Nichte Susanne
- 1965: Ein Anruf für Mister Clark
- 1967: Die Kiste
- 1970: O. Szenengespräche
- 1970: Auftrag: Mord!
- 1976: Bomber und Paganini
- 1978: Zwischengleis
- 1979: Lucky Star
- 1980: Kein Geld für einen Toten
- 1980 Zeuge Yurowski
- 1981: Chefetage. Kleine Geschichten mit großen Tieren
- 1982: Peggy hat Angst
- 1987: Wann – wenn nicht jetzt?
- 1987: Herz mit Löffel
- Synchronsprecher (Auswahl)
- 1940: Der große Diktator
- 1971: Michel in der Suppenschüssel
- 1972: Michel muss mehr Männchen machen
- 1973: Michel bringt die Welt in Ordnung
Theatrographie (Auswahl)
- 1940: Die versunkene Glocke (Volksbühne im Theater am Horst-Wessel-Platz)
- 1941: Minna von Barnhelm (Volksbühne im Theater am Horst-Wessel-Platz)