Der Gouverneur
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Der Gouverneur |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 99 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Terra-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Viktor Tourjansky |
Regieassistenz: | Hanns Mohaupt |
Drehbuch: | Emil Burri, Peter Francke |
Vorlage: | Otto Emmerich Groh (Bühnenstück „Die Fahne“) |
Produktionsleitung: | Hans Tost |
Musik: | Wolfgang Zeller |
Ton: | Gustav Bellers |
Kamera: | Konstantin Tschet |
Kameraassistenz: | Hans Beierlein |
Standfotos: | Hans Natge |
Bauten: | Max Mellin |
Kostüm: | Filmkostümhaus Willi Ernst |
Aufnahmeleitung: | Hans Naundorf, Viktor Eisenbach |
Herstellungsleitung: | Hans Tost |
Schnitt: | Walter Fredersdorf |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Rolf Weith | Leutnant Kalminen |
Brigitte Horney | Maria Werkonen |
Willy Birgel | General Gregor Werkonen |
Hannelore Schroth | Ebba Maris |
Ernst von Klipstein | Leutnant Robert Runeberg |
Walter Franck | Abgeordneter Dr. Sarko |
Paul Bildt | Gutsbesitzer Runeberg |
Lotte Spira | Frau Runeberg |
Werner Pledath | Oberst Wantua |
Albert Florath | Oberst Perkaulen |
Paul Otto | Ministerpräsident Lönnrot |
Ingolf Kuntze | Gutsbesitzer Maris |
Karl-Heinz Peters | Tom Lynge |
Franz W. Schröder-Schrom | General Borgas |
Karl Meixner | Diener bei Dr. Sarko |
Nikolaj Kolin | Koch im Hause Maris |
Georg A. Profé | Offizier |
Otto Henning | Stabsarzt |
Valy Arnheim | General Werkonens Diener |
Terry Reif | |
Peter Bergin | |
Martin Glang | |
Heinrich Marlow |
Der Gouverneur ist ein Drama von 1939. Der Film wurde vom Januar bis März 1939 in Berlin (Görlitzer Bahnhof, Schöneberger Rathaus) und Ostpreußen (Angerburg und Umgebung) gedreht. Die Uraufführung fand am 24. April 1939 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel
- Die Fahne (Arbeitstitel)
Auszeichnung
- Prädikat
- künstlerisch wertvoll
Handlung
General Werkonen hat den Ausnahmezustand über das Industriegebiet verhängt. Gegen seine Vollmachten kämpft die radikale Gruppe von Dr. Sarko geführt, aber Werkonen lässt daß Parlament räumen. Seine beste Truppe, das Fahnenregiment, erweist sich auch hier als das zuverlässigste Instrument des Generals.
Einer der Offiziere des Fahnenregiments, Leutnant Rundeberg, zeichnet sich kurz darauf aus; er stürzt sich auf den Attentätern, der auf dem Bahnhof zwei Schüsse auf den General Werkonen abgab und ihn am Unterarm verletzte. Aber in der selben Woche in der das Attentat geschieht, wirde Leutnant Runeberg im Hause Dr. Sarkos gesehen. Die Wohnung des radikalen Parteiführers wird überwacht, weil man nicht ohne Grund annimmt, daß der Attentäter , dessen man nicht habhaft werden konnte, in Verbindung mit Dr. Sarko steht. Spielt Leutnant Runeberg eine Doppelrolle?
Bei einen großem empfang, den General Werkonen im Festsaal des Gouvernements gibt und bei dem der Staatspräsident und die führenden Männer der Regierung zugegen sind, muss Werkonen die Beobachtung machen, daß Maria, seine Frau, Geheimnisse vor ihm hat. Maria traf sich mit Leutnant Runeberg, mit dem sie vor fünf Jahren so gut wie verlobt war und von dem sie ihrem Manne noch nichts erzählt hat. Die Runebergs waren Gutsnachbarn der Eltern Marias, bis der alte Runeberg sein heruntergewirtschaftetes Besitztum an Dr. Sarko verkaufte, der damit nur beabsichtigtem, sich die Voraussetzung einer Kandidatur für das Parlament zu sichern. Arko hat alle seine Pläne verwirklicht. Er holt zu einem neuen Schlag aus: er zwingt Leutnant Runeberg, eine Bürgschaft in Höhe von 12.000 Kronen zu übernehmen. Der junge Offizier unterschreibt, weil er glaubt, seinen Vater damit aus einer angeblichen dunklen Wechselaffäre zu retten. Und jetzt glaubt Sarko, einen Offizier des Fahnenregiments in der Hand zu haben.
Runeberg aber weist jede Annährung des radikalen Parteiführers ab. Er ist entschlossen, die Sache zu beenden, wie es sich für einen Offizier gebührt. In der Nacht, in der Sarko den Leutnant vor die Entscheidung stellt, hat Runeberg Fahnenwache. Er lässt sich von seinen Freund Kalminen vertreten und eilt aus dem Wachlokal. Wohin? Eine Dame ist in Runebergs Wohnung. Wer ist sie?
Da heißt es plötzlich. Dr. Sarko ist in seiner Wohnung erschossen worden. Wer ist der Täter? Hat Werkonen sich eines unangenehmen Gegners entledigt? Ein Offizier des Fahnenregiments ist in der Stunde des Attentats in der Wohnung Sarkos beobachtet worden. Runeberg ist stark belastet. Er hat die Fahnenwache verlassen, er gibt zu, in der Wohnung des Parteiführers gewesen zu sein, aber verschweigt den Namen der Dame, mit der er sich in seiner Wohnung getroffen haben will. Werkonen glaubt seinem Offizier, aber das Gericht, das sich morgen mit der Aufklärung des Attentats befassen soll, wird nicht eine Antwort auf die Frage nach der geheimnisvollen Dame verzichten. Und Werkonen ahnt, daß seine Ehe vor die Schranken des Gerichts treten muss. Geht es um seine Ehe? Geht es nicht um mehr? Um die Ehre des Fahnenregiments? Um das Ansehen einer Gruppe, die sich in diesen Tag entgegen eine Welt der Zerstörung und Verwirrung zu behaupten hat? Es ist nicht leicht, sich und sein privates Glück einem Höhen zu opfern.
In der Stunde, in der die Würfel fallen, bringt das Spiel des Schicksals die Wendung…
Anmerkungen
Das Schauspiel von Otto Emmerich Groh, das dem Drehbuch zugrunde lag, führte den Arbeitstitel „Die Fahne“. Das Stück war in vielen StadtStädten mit großem Erfolg über die Bühne gegangen, auch in Berlin und in Wien.
„Die Fahne“ möchte hier in der ganzen Weite einer Symbolik, die von weltumfassender Geltung ist, verstanden sein. Fahnen werden der Menschheit vorangetragen, seit es eine Aufzählung geschichtlicher Ereignisse gibt. Die Menschen aller Kontinente und aller Rassen erblicken in der Fahne das Höhere, dem sich alles Privaten unterordnet. Einer Fahne folgen, das bedeutet den Einsatz von Blut und Leben und den Verzicht auf alle persönlichen Vorteile. Ob es sich um die kleine Fahne handelt, die einer Handvoll Männer den inneren Halt gibt, oder um eine Fahne, die ganzen Völkern vorangetragen wird, immer und überall sind diese Fahnen der Inbegriff einer Allmacht, der sich ganze Generationen zu opfern vermögen.
In dem Film „Die Fahne“, der bei der Uraufführung in „Der Gouverneur“ umbenannt wurde, wurden keine Schlachten geschlagen, und weder die Banner des Kampfes noch die weiße Flagge der Kapitulation sind zu sehen. Ja, es werden nicht einmal Fahnen gezeigt! Unsichtbar und doch immer gegenwärtig flattert die Fahne über allem, was in diesem Film geschieht.
Willy Birgel spielt den General Werkonen, einen Mann, der diese Fahne gleichsam in seiner starken Faust hält. Dieser Offizier soll der Retter seines Vaterlandes sein.
Der Film, dessen Musik von Wolfgang Zeller komponiert wurde, entstand im Rahmen der Herstellungsgruppe Hans Tost der Terra in den Babelsberger Ateliers.[1]
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