So ein Flegel
Filmdaten | |
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Originaltitel: | So ein Flegel |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1934 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Cicero-Film GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Robert A. Stemmle |
Regieassistenz: | Reinhart Steinbicker |
Drehbuch: | Hans Reimann, Robert A. Stemmle |
Vorlage: | Heinrich Spoerl (Roman „Die Feuerzangenbowle“) |
Produzent: | Felix Pfitzner |
Produktionsleitung: | Ernst Garden |
Musik: | Harald Böhmelt |
Ton: | Hans Grimm |
Kamera: | Carl Drews |
Kameraassistenz: | Walter Essek |
Standfotos: | Karl Lindner |
Bauten: | Erich Czerwonsky, Karl Böhm |
Kostüm: | Edward Suhr |
Maske: | Carl Eduard Schulz, Frieda Lehmann |
Aufnahmeleitung: | Max Paetz |
Schnitt: | Rudolf Schaad |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Heinz Rühmann | Dr. Hans Pfeiffer, Schriftsteller - Erich Pfeiffer |
Ellen Frank | Marion Eisenhut, Schauspielerin |
Inge Conradi | Ilse Bundschuh, Sekretärin |
Maria Seidler | Ihre Mutter |
Erwin van Roy | Bürglein, Regisseur |
Walter Steinweg | Springer, Schauspieler |
Franz Klebusch | Brandl, Schauspieler |
Jakob Tiedtke | Rektor Knauer |
Annemarie Sörensen | Eva, seine Tochter |
Else Bötticher | Frau Knauer |
Erika Streithorst | Nora |
Oskar Sima | Professor Krey |
Franz Weber | Bömmel, Oberlehrer |
Karl Platen | Ortel, Pedell |
Rudolf Platte | Rettig, Tanzlehrer |
Margarete Sachse | Frau Rettig |
Gerhard Haselbach | Ackermann |
Horst Beck | Luck |
Eduard Bornträger | Hitz |
Henriette Steinmann | Frau Windscheidt |
Evelyn Roberti | Soubrette |
Anita Mey | Verehrerin |
Rudolf Klicks | Pförtner |
Tommy Thomas | Primaner |
So ein Flegel ist ein deutscher Schwarzweißfilm des Regisseurs Robert A. Stemmle aus dem Jahr 1934. Die Filmkomödie ist die erste Verfilmung des Romans Die Feuerzangenbowle von Heinrich Spoerl und wurde am 13. Februar 1934 im Berliner U.T. Kurfürstendamm uraufgeführt. Heinz Rühmann spielt wie in der Die Feuerzangenbowle die Hauptrolle.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel
- Der Flegel (Weiterer Titel)
Handlung
Dr. Hans Pfeiffer ist ein vielgelesener Dichter, der im Berlin der neunziger Jahre lebt. Sein neues Stück "Zwischen Sekunda und Prima" sieht dicht vor der Uraufführung. Seine Freundin Marion Eisenhut spielt die Hauptrolle. Dr. Hans Pfeiffer leitet selbst die Proben. Er tut das in seiner ruhigen, ernsten Art. die er auch nicht verliert, wenn er mit einem Darsteller über das Benehmen von Sekundanern in der Schule in einen Disput gerät. Der Schauspieler wirft dem Autor vor, daß er keine Ahnung hätte, wie es in einer Schule wirklich zuginge, da er auf dem väterlichen Gut von einem Hauslehrer unterrichtet worden wäre und keine Schule von innen gesehen hätte. Das stimmt: Dr. Pfeiffer hat nie eine Schulbank gedrückt.
Aber er hat einen Jüngeren Bruder Erich, der offenbar das von Hans Versäumte nachholen will und der noch mit zweiundzwanzig Jahren als hoffnungsloser Fall die Schulbänke der Oberprima im Königlichen Realgymnasium des kleinen Städtchens Mittelsbach bevölkert. Die beiden Brüder sehen sich zum Verwechseln ähnlich, obwohl sie innerlich völlig gegensätzlich geartet sind Erich. der Primaner ist ein richtiger Flegel. Seine Tanzstundenfreundin ist die Tochter des Gymnasialdirektors Knauer. Aber da Eva nicht nur ein schönes Mädchen ist, sondern auch einmal eine ansehnliche Mitgift zu erwarten hat, macht sich auch Professor Crey, ein Lehrer der Anstalt, Hoffnungen auf ihre Hand. Professor Crey schikaniert nun den Rivalen auf der Schulbank, wo er kann, und hat sogar den Vormund Erichs, den alten Domänenpächter Hitz aufgehetzt.
Der gute Hitz macht daraufhin einen Besuch bei dem Bruder Erich in Berlin und legt dem Schriftsteller nahe, Erich von der Schule herunterzunehmen, da er nun einmal nicht zum Studium tauge. Trotz der bevorstehenden Premiere entschließst sich Dr. Pfeiffer dazu, nach Mittelsbach zu fahren, um nach dem Rechten zu sehen, weil er bei dieser Gelegenheit gleich einen Einblick in das richtige Leben einer Schule tun kann.
Er setzt sich also auf den nächsten Zug und fährt nach Mittelsbach. Dort hält eine neue Flegelei Erichs das ganze Städtchen in Unruhe: um seiner Tanzstundendame Eva Knauer zu imponieren, hat er an der Schulpforte ein Schild befestigt mit der Aufschrift: Wegen baulicher Umarbeitungen bleibt das Gymnasium auf weiteres geschlossen. Bei der Suche nach dem Schuldigen hat man sich nicht sehr anzustrengen brauchen. Es gab nur eine Meinung: Pfeiffer. Erich ist nach diesem Streich der Boden Mittelbachs doch etwas zu heiß geworden und er entschliefst sich, zu seinem Bruder nach Berlin abzudampfen. Und so geschieht es also, daß Erich Pfeiffer die Sperre der Bahnstation passiert, um den Zug nach Berlin zu besteigen, und daß gleich darauf ein anderer Pfeiffer, Dr. Hans, der mit dem Zug von Berlin angekommen ist, dieselbe Sperre durschreitet. Dr. Pfeiffer geht sofort zum Rektor Knauer, um mit ihm über seinen Bruder zu sprechen. Rektor Knauer aber hält ihn wie alle anderen für Erichm läßt ihn gar nicht weiter zu Worte kommen und teilt ihm mit, daß er, nachdem er sich selbst gestellt habe, um ein Geständnis abzulegen, nichts mehr zu sagen brauche und seine Strafe von fünf Stunden Karzer unverzüglich und mannhaft antreten soll.
Dr. Hans Pfeiffer, als Dichter begierig, fremdes Schicksal weiter zu erleben und bleibt dabei und geht für seinen Bruder in Arrest. Währenddessen ist Erich in Berlin angekommen. Ihm ergeht es nicht anders als seinem Bruder. Die Schauspielerin Marion Eisenhut, die Sekretärin Fräulein Ilse Bundschuh und alle Bekannten des Dichters halten ihn für Dr. Hans Pfeiffer. Ein Telephongespräch, das Hans nach Abbrummen der fünf Stunden Karzer mit seiner Wohnung in Berlin führt, gibt den Brüdern die Möglichkeit, sich über das Wichtigste zu verständigen Sie lassen es bei dem ungewollten Tausch der Rollen und Hans drückt für Erich die Schulbank, um seine Studien dabei zu machen. Er memoriert Geschichtszahlen, treibt mit den Klassengenossen Ulk, ärgert die Lehrer und besucht die Tanzstunde, bei welcher Gelegenheit er eine tiefe Neigung für die anmutige, kleinstädtisch schlichte Eva Knauer faßt. In Berlin wiederum muß Erich die Freundin von Hans ertragen, muß Besuche empfangen, mit denen er nichts anzufangen weiß: Er steckt das Honorar des Bruders ein, geht mit Marion in ein Sektlokal und teitet die Theaterproben. Er findet ein starkes Gefallen an der für den Dichter still schwärmenden und treu sorgenden Sekretärin Ilse Bundschuh. Er verzichtet sogar auf die Rolle eines Dichters und hilft mit Geschick und Liebe in dem Weißwarengeschäft, das Frau Bundschuh, die Mutter Ilses. In Berlin betreibt. Für das Theater und für Marion Eisenhut ist er unauffindbar.
Hans, dem es nicht ganz gelingt, sich wie ein flegelhafter Primaner zu benehmen, macht Eva den Hof und zieht so den ganzen Grimm des eifersüchtigen Professors Crey auf sich. Bedenklich wird die Sache, als die Schauspielerin Marion Eisenhut das Versteck des durchgegangenen Hans durch Zufall erfährt. Sie reist sofort nach Mittelsbach und hört im Hotel, daß Herr Pfeiffer gerade an einem Ball des Vereins „Harmonie" im gleichen Hause teilnehme. Die Kunde, daß eine elegante Schauspielerin aus Berlin den Primaner Pfeiffer besucht und ungeniert duzt, schlägt wie eine Bombe in die Mittelsbacher Gesellschaft ein, Professor Crey triumphiert in der Meinung, daß diese neue Flegelei den ver- haßten jugendlichen Rivalen endgültig kaltgestellt habe, aber Hans Pfeiffer schickt Marion nach Berlin zurück und erklärt dem alten Rektor Knauer alles und verlobt sich mit Eva.
Während Eva und Dr. Pfeiffer in einer Droschke nach Berlin fahren, um an der Premiere teitzunehmen, ist die Vorstellung schon im Gange. Sie kommen an und warten hinter den Kulissen. Auf der anderen Seite der Bühne stehen Erich Pfeiffer und Ilse Bundschuh. Erich, der sich in der Rolle des Bruders als Autor verneigen soll, hat jetzt doch Bedenken und fragt Ilse, ob sie. was auch immer kommen möge, zu ihm halten wolle. Ilse bejaht glücklich. Und als am Schluß des Stückes der Autor gerufen wird, verbeugen sich die beiden Brüder an der Rampe.
Sie sind froh, daß alles so abgegangen ist und daß Jeder auf des Bruders Wegen sein Glück gefunden hat.
Kritik
– kabel eins[1]Mit treffender Milieukomik ausgestatteter Vorgänger der "Feuerzangenbowle", in der ein Bühnenschriftsteller entgangene Pennälererlebnisse nachholt: Die Ähnlichkeit mit seinem Bruder stempelt den Autor vorübergehend zum Oberprimaner, während dieser in die Rolle des Schriftstellers schlüpft. Heinz Rühmann in einer gut gespielten Doppelrolle.