Soldat
Als Soldat wird – im Gegensatz zum Zivilisten – jeder bewaffnete Angehörige eines Heeres (im ursprünglichen Sinne bestehend aus den Truppenverbanden zu Lande, zu Wasser und in der Luft) bezeichnet, die in ihrer Gesamtheit die Streitkräfte eines Landes darstellt. Jeder Soldat erhält einen Sold, woher auch die Bezeichnung ursprünglich stammt.[1] Soldaten können, je nach ihrer Leistung innerhalb der Armee, in höhere Dienstgrade aufsteigen.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Beschreibung
Der Wert eines Soldaten hängt von seiner Tapferkeit, Ausbildung, Disziplin und allgemeinen militärischen Moral ab, wie sie z. B. im preußischen, spartanischen und römischen Soldatentum zu finden waren. Fehlen hingegen diese Voraussetzungen und Tugenden, spricht man abwertend von einer Soldateska, wie z. B. derjenigen im angloamerikanischen und ehemaligen sowjet-bolschewistischen Militärwesen. Der für keine weiteren Werte als für den – im Vergleich zum normalen Soldaten meist höher ausfallenden – Sold kämpfende Soldat wird als Söldner bezeichnet. Ein Soldat, der im Kampf stirbt, ist ein Gefallener.
Wortherkunft und -entwicklung
Das Wort Soldat kam zum ersten Mal im 16. Jahrhundert in Gebrauch, nachdem es zuvor bereits als soldato mit der Bedeutung „Krieger, Gefolgsmann” in den italienischen Sprachraum Einzug gehalten hatte. Vermutlich kam das Wort dann durch die spanischen und italienischen Söldner am Ende des 16. Jahrhunderts über Flandern nach Deutschland.[2] Sein Ursprung liegt im lateinischen Verb soldare „in Sold nehmen”.
Synonyme
Die Synonyme des Lehnwortes Soldat sind noch älteren Ursprungs: Krieger und Kämpfer sind bereits für das mittelhochdeutsche Mittelalter (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) belegt. In der Zeit der aufkommenden allgemeinen Wehrpflicht wurde das Wort Soldat dann weitergeführt, und die besondere Beziehung zu Sold entschwand aus dem Sprachgefühl; alles gehässige und verächtliche, was sich früher häufig wohl noch mit Soldat verbunden hatte, wurde auf das Wort Söldner übertragen.[2]
Geschichte
Soldaten im eigentlichen Sinne gibt es nach dem Römischen Reich in Europa erst wieder seit der Bildung stehender Heere. Frühere Heere wurden entweder durch feudale Strukturen kurzzeitig oder für den jeweiligen Kriegszug von anderen Landesoberhäuptern verpflichtet. Mit dem Aufkommen der Geldwirtschaft wurde Kriegsvolk (Landsknechte, Söldner usw.) von Kriegsparteien angeworben.
Zitate
- „Der dem Tod ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann.“ — Friedrich Schiller, Wallensteins Lager: Reiterlied (1797)
- „Jedes Land hat die Pflicht, seine gefallenen Soldaten zu ehren. Was die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges angeht, so habe ich [in] den letzten Jahren über sie kein einziges anerkennendes Wort des Gedenkens gehört, – jedenfalls keines von deutscher Seite. Nur aus Frankreich und England sind mir Gedenkworte für die tapferen deutschen Soldaten bekannt.“ — Wolfgang Venohr
- „Den Charakter eines Volkes erkennt man daran, wie es seine Soldaten nach einem verlorenen Krieg behandelt.“ — Leopold von Ranke
Gedichte
Die Stunde des Soldaten
„Die Stunde des Soldaten“ ist ein Gedicht von Kurt Eggers aus seinem Werk „Kamerad – Gedichte eines Soldaten“:[3]
- Hart dröhnt der Schritt der Bataillone,
- Hell klingt der Stahl in Männerhand.
- Es wanken Reiche, stürzen Throne,
- Und aus dem Meer steigt neues Land.
- Es schlägt die Stunde des Soldaten!
- Er schreitet schweigend zum Gericht
- Und formt die Welt mit seinen Taten,
- Sein Willen gibt ihr das Gesicht.
- Aus Blut und Eisen steht die Erde
- Verjüngt aus Trümmern wieder auf.
- Ein neuer Gott spricht jetzt sein „Werde"
- Und weist den Welten ihren Lauf.
Weitere (Auswahl)
- Der Kamerad
- Halt dich Danzig!
- Kampfspruch (Gedicht)
- Klage um drei junge Helden
- Gruß an die toten Kameraden
- Deutschland im Marschschritt
- Ihr toten deutschen Soldaten
- In unsern Fahnen lodert Gott!
- Der Gott, der Eisen wachsen ließ
- Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen
Siehe auch
- Freikorps
- Schwarze Schar
- Deutsches Heer
- Reichswehr
- Bundeswehr
- Exerzieren
- Hackenknallen
- Stahlhelm (Militär)
- Kriegsfreiwilliger
- Bewertung der Armeen
- Preußischer Paradeschritt
Literatur
- Friedrich Altrichter: Das Wesen der soldatischen Erziehung (1941) (PDF-Datei)
- Trevor N. Dupuy: Der Genius des Krieges – Das deutsche Heer und der Generalstab 1807–1945, übersetzt von Franz Uhle-Wettler, Graz, Ares, 2009, ISBN 978-3902475510