Valet, Hans Joachim

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Han(-)Joachim Valet

Hans Joachim Valet (auch Hans-Joachim; Lebensrune.png 18. Februar 1918 in Heilbronn; gefallen 3. Dezember 1944 südlich von Rheine) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Obwohl gelernter Transportflieger mit 504 Feindflügen, mehr als jeder anderer Transportflieger, war er beim Endkampf um Deutschland Jagdflieger bei der Reichsluftverteidigung.

Werdegang

Leutnant Hans Joachim Valet (im Vordergrund) mit seiner Ju-52-Transportfliegerbesatzung
Vorläufiges Besitzzeugnis

Valet trat nach dem Reichsarbeitsdienst der Luftwaffe am 1. April 1938 bei. Seine Grundausbildung erhielt er in der 3./Flieger-Ersatz-Abteilung 15 in Neubiberg. Flugunterricht begann am 4. Oktober 1938 an der Flugzeugführerschule (FFS) A/B 23. Danach ging es an die Flugzeugführerschule (FFS) C 8 in Fürth, ab September 1939 in Wiener-Neustadt.

Am 3. Mai 1940 kam er zur Großen Kampffliegerschule 4 (KKS 4), dann ging es am 1. Juli 1940 an die Blindflugschule 4 (BFS 4) in Wien-Aspern, die Fw 58, Fw 200, He 111, Ju 52, Ju 86, Ju 88 und Si 204 verwendete. Nach der Ausbildung blieb er dort zuerst als Fluglehrer.

Kriegseinsatz

Am 2. März 1941 war es dann soweit, er wurde zur 3. Staffel/Kampfgruppe z. b. V. 104 versetzt, die mit Ju 52 ausgerüstet war. Nun flog er Einsätze im Balkanfeldzug und dann von Griechenland aus nach Nordafrika (Libyen) zur Unterstützung des Afrikafeldzugs. Am 17. Dezember 1941 wurde er zur Kampfgruppe z. b. V. 600 versetzt. Ab Frühling 1942 absolvierte er 59 Feindflüge in den Kessel von Demjansk, aber auch in den Kessel von Cholm, auf die Krim und in den Kessel von Tscherkassy.

Dann ging es wieder nah Nordafrika, die Kampfgruppe z. b. V. 600 war hierfür im Juli 1942 nach Brindisi im Süden Italiens verlegt wurden, wo die Transportflieger die kämpfende Truppe bei der Schlacht von El Alamein und beim Tunesienfeldzug versorgen mußten. Im Frühling 1943 wurde Valets Ju 52 vor der Küste Italiens von feindlichen Jägern abgeschlossen. Ein italienisches Torpedoboot eilte herbei und rettete die Besatzung.

Am 1. Mai 1943 wurde aus der Kampfgruppe unter Josef Grons die I. Gruppe/Transportgeschwader 2. Die I. und III. Gruppe mußte nach Südrußland an die Ostfront, die II. Gruppe blieb in Italien. Nach 430 Feindflügen erhielt er am 20. April 1944 das Ritterkreuz. Nachdem die I. Gruppe/Transportgeschwader 2 am 4. September 1944 aufgelöst wurde, wechselte Valet am 23. September 1944 zur I. Gruppe/Kampfgeschwader 51 „Edelweiß“, das nun, ähnlich dem Kampfgeschwader 54 den Zusatz „Jagd“ erhielt, da sie zu den auserwählten Einsatzverbänden gehörten, die mit der Me 262 ausgestattet wurden (die zuvor eingeführte Me 410 hatte sich im Kampf gegen die Terrorflieger der USAAF nicht bewährt).

Beim KG (J) 51 flog er Seite an Seite mit Wolfgang Schenck, Kurt Dahlmann uvm. Die Fliegerhorste der I. Gruppe waren zu diesem Zeitpunkt in Rheine, Hörstel und Hoptsten verteilt.

Fliegertod

Am 3. Dezember 1944 kehrte Oberleutnant Valet mit der 1. Staffel von einem Luftkampf zum Fliegerhorst Rheine zurück. Fünf Kilometer südlich setzte er zum Landeanflug an, als aus dem Nichts eine Gruppe der gefürchteten Hawker Tempest der Royal Air Force auftauchte und sogleich angriff. Valets Me 262 A-2 wurde getroffen und sein brennende Flieger schlug auf.

Verlobte

Er hinterließ seine Verlobte, die Fabrikantentochter Irene Würth (Lebensrune.png 1919) aus Jagstfeld, Tochter des Firmengründers Julius Würth (Eisenwerk Würth GmbH). Noch 2009 mit 91 Jahren hat Irene Würth, u. a. Inhaberin des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse, Medien vom Schmerz über den Verlust ihres Geliebten berichtet.

Ruhestätte

Valets Überreste wurde geborgen und zur Familie nach Möckmühl bei Heilbronn überführt, wo er feierlich beigesetzt wurde. Ob der spätere Stadtrat von Möckmühl Hans-Joachim Valet (CDU/Bürgerliche Liste) sein Sohn ist, konnte nicht ermittelt werden.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie