Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“
(Weitergeleitet von Wachregiment „Berlin“)
Die Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ war ein Großverband der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.[1] Anfang Juni 1943 (Aufstellung: 19. Mai 1943) wurde die Infanterie-Division „Großdeutschland“ (mot.) in Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ umbenannt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Ursprünge
- „Die Ursprünge des Wach-Bataillons Berlin gehen zurück auf das Kommando Wachtruppe der Reichswehr. Dieses Kommando bestand aus sieben Schützen-Kompanien, von denen jede der sieben Divisionen der Reichswehr jeweils eine Kompanie stellte. Das Kommando Wachtruppe bestand aus sieben Schützen-Kompanien und zusätzlich einer MG-Kompanie und einer Artillerie-Batterie, die hierfür extra abgestellt wurden. Die Kompanien wurden in der Regel nach drei Monaten abgelöst. Ab 1936 bestand das Kommando dann aus acht Schützen-Kompanien ohne MG-Kompanie. Am 23. Juni 1937 wurde die Wachtruppe Berlin in das Wach-Regiment Berlin umbenannt, ohne daß es dabei zu Änderungen in der Gliederung kam. Die Offiziere und Unteroffiziere wurden jetzt nur noch jährlich, die Mannschaften halbjährlich ausgewechselt. Mit dem 6. Juni 1939 wurde der Befehl für die Umgliederung des Regiments im Herbst erteilt. Das Regiment sollte von da an sein Personal selbst ausbilden. Am 12. Juni 1939 wurde das Wach-Bataillon zum Infanterie-Regiment ‚Großdeutschland‘ erweitert und umgegliedert. Zurück blieb ein Regimentsstab mit vier Kompanien. Diese Einheit behielt den Namen Wach-Bataillon Berlin. Am 1. Mai 1941 wurde das Bataillon auf fünf Kompanien erweitert. Am 1. Oktober 1942 erfolgte dann die Umbenennung in Wach-Bataillon ‚Großdeutschland‘. Am 7. Februar 1945 wurde das Bataillon als Alarm-Einheit mobil gemacht und in Wach-Regiment Berlin umbenannt. Hierzu wurde die Einheit auf zwei Bataillone mit zehn Kompanien erweitert. Anschließend wurde das Regiment der Infanterie-Division Berlin unterstellt und an der Oder bei Küstrin eingesetzt.“ — Lexikon der Wehrmacht
Truppenbezeichnungen
- Wachtruppe „Berlin“ (bis 23./24. Juni 1937), Nachfolger des Kommandos der Wachtruppe der Reichswehr
- Wach-Bataillon „Berlin“ (bis 12. Juni 1939; das Wachregiment war u. a. für repräsentative Zwecke am Ehrenmal (Neue Wache) zuständig)
- nicht zu verwechseln mit dem Wach-Regiment „Großdeutschland“
- Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ (aus Teilen von Wach-Regiment und Lehr-Infanterie-Regiment bzw. Infanterie-Lehr-Regiment aus Döberitz hervorgegangen)
- Infanterie-Division (mot) „Großdeutschland“[2]
- Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ 1 und 2 (ab 21. April 1942)
- IR „Großdeutschland“ 1 und 2 wurden zu Grenadiere und Füsiliere (ab 1. Oktober 1942)
- GD 1 wurde Grenadier-Regiment „Großdeutschland“
- GD 2 wurde Füsilier-Regiment „Großdeutschland“
- Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ (ab Juni 1943; die Gliederung entsprach der einer Panzer-Division)
- Grenadier-Regiment „Großdeutschland“ (GD 1) = Panzer-Grenadier-Regiment „Großdeutschland“
- Füsilier-Regiment „Großdeutschland“ (GD 2) = Panzer-Füsilier-Regiment „Großdeutschland“
Gliederung ab 23. Juni 1943
- Panzer-Grenadier-Regiment „Großdeutschland “
- Panzer-Füsilier-Regiment „Großdeutschland“
- Panzer-Regiment „Großdeutschland“
- einschließlich Schwere Panzer-Abteilung
- Panzer-Aufklärungs-Abteilung „Großdeutschland“
- Panzerjäger-Abteilung „Großdeutschland“
- Sturmgeschütz-Abteilung „Großdeutschland“
- Panzer-Artillerie-Regiment „Großdeutschland“
- Heeres-Flakartillerie-Abteilung „Großdeutschland“
- Panzer-Pionier-Bataillon „Großdeutschland“
- Panzer-Nachrichten-Abteilung „Großdeutschland“
Führung
Divisionskommandeure
- Generalleutnant Hermann Balck, 3. April 1943 - Mai 1943 (m. d. F. b.)
- Oberst Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz, Mai 1943 - Mai 1943 m. st. F. b.[4]
- Generalleutnant Hermann Balck, Mai 1943 - 30. Juni 1943
- Generalleutnant Walter Hörnlein, 30. Juni 1943 - 31. Januar 1944
- Generalleutnant Hasso von Manteuffel, 1. Februar 1944 - 8. März 1944
- Oberst Otto Büsing, 8. März 1944 - April 1944 m. st. F. b.
- Generalleutnant Hasso von Manteuffel, April 1944 - 1. September 1944
- Generalmajor Karl Lorenz, 1. September 1944 - Kapitulation
Generalstabsoffiziere
- Oberst i. G. Oldwig Otto von Natzmer, 19. Mai 1943 - 19. Juli 1944
- Oberstleutnant i. G. Carl-Gideon von Claer, 1944 - 1945
Siehe auch
Literatur
- Hans-Joachim Jung: Panzerregiment Großdeutschland im Einsatz. Der Eliteverband der deutschen Panzerwaffe (Bestellmöglichkeit)
- Horst Scheibert:
- Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ und ihre Schwesterverbände: Panzerkorps „Großdeutschland“, Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“, Führer-Begleit-Division, Führer-Grenadier-Division, Kurmark; eine Dokumentation in Texten, Bildern und Karten. 4. Aufl., Dorheim (1980), ISBN 978-3895553110
- Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland und ihre Schwesterverbände, ISBN 3-89555-311-5
- Helmuth Spaeter:
- Die Einsätze der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“ – Zwischen Don und Manytsh, Olenin, Rshew, Charkow, „Zitadelle“, Kirowograd, Targul Frumos, Jassy, Memel, Ostpreußen, Samland, Podzun-Pallas-Verlag GmbH (1986), ISBN 978-3790902815
- Die Einsätze der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“, ISBN 3-89555-089-2
- Geschichte des Panzerkorps Großdeutschland, in 3 Bänden, antiquarisch
- Thomas McGuirl, Remy Spezzano: Geschichte der Panzergrenadierdivision Grossdeutschland, ISBN 3-89555-033-7
- Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände, ISBN 3-7909-0279-9
- Gordon Williamson: German Army Elite Units 1939–45, ISBN 1-84176-405-1
- Dr. Hans Heinz Rehfeld: Mit dem Eliteverband des Heeres Großdeutschland tief in den Weiten Russlands, Verlagshaus Würzburg, Würzburg, 2. Auflage 2009. ISBN 978-3-88189-773-0 (Tagebuch über die Einsätze, Angriffe und Rückzug, ungeschminkter Bericht über den Kriegsalltag mit Besiegten, Gefangenen, Gefallenen und Verwundeten)
Verweise
- Panzergrenadier-Division Großdeutschland bei Zweiter-Weltkrieg-Lexikon.de
- Gliederungen
- YouTube:Freiwillige für die Großdeutschland Division
- Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ vor Moskau: Die Deutsche Wochenschau Nr.588 vom 10. Dezember 1941
- Ritterkreuzträger der Division „Großdeutschland“