Lorenz, Karl (1904)
Karl Lorenz ( 24. Januar 1904 in Hanau; 3. Oktober 1964 in Mehlem) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres, Kommandeur der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Reichswehr
Lorenz trat 1924 nach seinem Abitur der Reichswehr bei und kam als Offiziersanwärter in das 3. (Preuß.) Pionier-Bataillon. 1928 wurde er Kompanieoffizier, 1930 Nachrichten-Offizier, 1931 Adjutant und am 1. Oktober 1934 Kompaniechef.
Chronologie
- 1. April 1924 Offiziersanwärter, Pionier-Bataillon 3
- 1. April 1928 Kompanie- / Nachrichten-Offizier, Pionier-Bataillon 3
- 10. April 1931 Adjutant Pionier-Bataillon 3
- 1. Oktober 1934 Kompaniechef im Pionier-Bataillon 3
Wehrmacht
- 1. Oktober 1935 Adjutant beim Höheren Pionieroffizier 2
- 10. November 1938 Kompanie-Chef im Pionier-Bataillon 18
- 1. Februar 1940 Kommandeur Pionier-Bataillon 290
- 1. März 1942 schwer verwundet, fünf Monate Lazarett
- 1. August 1942 Kommandeur Pionier-Bataillon „Großdeutschland“
- 1. Dezember 1942 Kommandeur Panzergrenadier-Regiment „Großdeutschland“
- 1. September 1944 Kommandeur der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“
- zuletzt bei der Kesselschlacht von Heiligenbeil
Zweiter Weltkrieg
Am 1. Dezember 1942 wurde er Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regimentes „Großdeutschland“, am 1. August 1944 dann Führerreserve (das Regiment übernahm vorerst Major Hugo Schimmel), um am 7. August 1944 zum 13. Divisionsführer-Lehrgang nach Hirschberg kommandiert zu werden, den er erfolgreich am 2. September 1944 abschloß. Im September 1944 übernahm Lorenz das Kommando der Division (mit der Führung Beauftragt), im November 1944, nach seiner Beförderung mit Wirkung vom 1. November, wurde er dann formell von Hasso von Manteuffel zum Kommandeur ernannt.
Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“
Die Division „Großdeutschland“ blieb bis Juli 1944 im südlichen Bereich der Ostfront eingesetzt. Einsatzräume waren unter anderem im Dnepr-Bogen, bei Krywyj Rih und Kirowohrad, dann beim Tscherkassy-Kessel. Nach den Rückzugskämpfen über den Bug und durch Bessarabien folgten Kämpfe im Osten von Rumänien, unter anderem bei Târgu Frumos.
Im Sommer 1944 wurde die mit Ersatz und Waffen aufgefüllte Division in das Reichskommissariat Ostland verlegt. Dort sollte die Frontlücke zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte geschlossen werden.
Endkampf
Nach Angriffen bei Libau, Autz, Tuckum folgten im Oktober 1944 dann Abwehr und Rückzugskämpfe, die die Division schließlich in die eingeschlossene Stadt Memel führten. Von dort wurde die Division über die Ostsee evakuiert und in Ostpreußen mit Ersatz und Material aufgefüllt. Bei den Abwehr- und Rückzugskämpfen in Ostpreußen wurde die Division bis Ende April bei den Häuserkämpfen in Pillau vernichtet. Lediglich Restteilen gelang die Flucht über die Frische Nehrung nach Schleswig-Holstein. Diese etwa 800 bis 1.000 Mann wurden nach Bornholm und Fehmarn evakuiert, wo sie das Kriegsende erlebten.
Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit
Lorenz geriet am 10. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 19. März 1948 entlassen wurde. Ab 1957 gehörte er dem Führungsstab des Technischen Hilfswerk (THW) an und war zuletzt, bis 3. Oktober 1964, Referent Schwimmbrückenbau beim THW.
Tod
Generalmajor a. D. Karl Lorenz verstarb im Oktober 1964 an den Folgen einer Operation.
Beförderungen
- 1. April 1924: Offiziersanwärter
- 1926: Fähnrich
- 1927: Oberfähnrich
- 1. April 1928: Leutnant
- 1. Januar 1932: Oberleutnant
- 1. Oktober 1935: Hauptmann
- 1. Januar 1941: Major
- 1. Februar 1943: Oberstleutnant
- 1. August 1943: Oberst
- 1. November 1944: Generalmajor
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 23. September 1939 als Hauptmann
- 1. Klasse am 24. Juni 1940 als Hauptmann
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“ am 25. August 1942 als Major
- Demjanskschild
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. Januar 1942 als Major und Kommandeur des Pionier-Bataillons 290/290. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 17. Dezember 1942 als Major und Kommandeur des Pionier-Bataillons „Großdeutschland“/Infanterie-Division „Großdeutschland“
- Eichenlaub am 12. Februar 1944 (395. Verleihung) als Oberst und Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regimentes „Großdeutschland“/Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“
Bildergalerie
Oberst Karl Lorenz (mit Schirmmütze) an der Ostfront, Südukraine im Januar 1944
Karl Lorenz mit „Großdeutschland“ im Königreich Rumänien
Verweise
- Lorenz, Karl, Lexikon der Wehrmacht
- Karl Lorenz, ww2awards.com (englischsprachig)
- Geboren 1904
- Gestorben 1964
- Deutscher Generalmajor
- Angehöriger der Reichswehr
- Generalmajor (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzergrenadier-Division (Heer der Wehrmacht)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Kriegsgefangener