Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“

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Truppenabzeichen der Division „Großdeutschland“: Zwei verschlungene Frakturbuchstaben (G und D); Nach Angriffen bei Libau, Autz, Tukkum folgten im Oktober 1944 Abwehr und Rückzugskämpfe bis ins eingeschlossene Memel. Nach der Schlacht von Memel wurde die Division über die Ostsee evakuiert und bei der Schlacht um Ostpreußen eingesetzt, wo die Division bis Ende April 1945 vernichtet wurde. Lediglich Restteilen gelang die Flucht über die Frische Nehrung. Diese etwa 1.000 Mann wurden nach Bornholm und Fehmarn evakuiert, wo sie das Kriegsende erlebten.

Die Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ war ein Großverband der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.[1] Anfang Juni 1943 (Aufstellung: 19. Mai 1943) wurde die Infanterie-Division „Großdeutschland“ (mot.) in Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ umbenannt.

Entwicklung

Ärmelstreifen der Division Großdeutschland in verschiedenen Schriftarten
Einkleidung junger Freiwilliger, wobei die Uniform dieser Einheit als einzigartig galt

Ursprünge

„Die Ursprünge des Wach-Bataillons Berlin gehen zurück auf das Kommando Wachtruppe der Reichswehr. Dieses Kommando bestand aus sieben Schützen-Kompanien, von denen jede der sieben Divisionen der Reichswehr jeweils eine Kompanie stellte. Das Kommando Wachtruppe bestand aus sieben Schützen-Kompanien und zusätzlich einer MG-Kompanie und einer Artillerie-Batterie, die hierfür extra abgestellt wurden. Die Kompanien wurden in der Regel nach drei Monaten abgelöst. Ab 1936 bestand das Kommando dann aus acht Schützen-Kompanien ohne MG-Kompanie. Am 23. Juni 1937 wurde die Wachtruppe Berlin in das Wach-Regiment Berlin umbenannt, ohne daß es dabei zu Änderungen in der Gliederung kam. Die Offiziere und Unteroffiziere wurden jetzt nur noch jährlich, die Mannschaften halbjährlich ausgewechselt. Mit dem 6. Juni 1939 wurde der Befehl für die Umgliederung des Regiments im Herbst erteilt. Das Regiment sollte von da an sein Personal selbst ausbilden. Am 12. Juni 1939 wurde das Wach-Bataillon zum Infanterie-Regiment ‚Großdeutschland‘ erweitert und umgegliedert. Zurück blieb ein Regimentsstab mit vier Kompanien. Diese Einheit behielt den Namen Wach-Bataillon Berlin. Am 1. Mai 1941 wurde das Bataillon auf fünf Kompanien erweitert. Am 1. Oktober 1942 erfolgte dann die Umbenennung in Wach-Bataillon ‚Großdeutschland‘. Am 7. Februar 1945 wurde das Bataillon als Alarm-Einheit mobil gemacht und in Wach-Regiment Berlin umbenannt. Hierzu wurde die Einheit auf zwei Bataillone mit zehn Kompanien erweitert. Anschließend wurde das Regiment der Infanterie-Division Berlin unterstellt und an der Oder bei Küstrin eingesetzt.“ — Lexikon der Wehrmacht

Truppenbezeichnungen

  • Wachtruppe „Berlin“ (bis 23./24. Juni 1937), Nachfolger des Kommandos der Wachtruppe der Reichswehr
  • Wach-Bataillon „Berlin“ (bis 12. Juni 1939; das Wachregiment war u. a. für repräsentative Zwecke am Ehrenmal (Neue Wache) zuständig)
  • Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ (aus Teilen von Wach-Regiment und Lehr-Infanterie-Regiment bzw. Infanterie-Lehr-Regiment aus Döberitz hervorgegangen)
  • Infanterie-Division (mot) „Großdeutschland“[2]
    • Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ 1 und 2 (ab 21. April 1942)
    • IR „Großdeutschland“ 1 und 2 wurden zu Grenadiere und Füsiliere (ab 1. Oktober 1942)
      • GD 1 wurde Grenadier-Regiment „Großdeutschland“
      • GD 2 wurde Füsilier-Regiment „Großdeutschland“
  • Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ (ab Juni 1943; die Gliederung entsprach der einer Panzer-Division)
    • Grenadier-Regiment „Großdeutschland“ (GD 1) = Panzer-Grenadier-Regiment „Großdeutschland“
    • Füsilier-Regiment „Großdeutschland“ (GD 2) = Panzer-Füsilier-Regiment „Großdeutschland“

Gliederung ab 23. Juni 1943

Oberst Karl Lorenz, Kommandeur des Grenadier-Regimentes „Großdeutschland“ in der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“, mit Oberleutnant Wentzke und Soldaten (in Tarn) in Rußland bei der Heeresgruppe Südukraine, Januar 1944
Junge Kriegsfreiwillige für die Division „Großdeutschland“ (vorne links Ritterkreuzträger Hans Sachs, vorne rechts Ritterkreuzträger Heinz Maaz), 25. November 1944[3]
  • Panzer-Grenadier-Regiment „Großdeutschland “
  • Panzer-Füsilier-Regiment „Großdeutschland“
  • Panzer-Regiment „Großdeutschland“
  • Panzer-Aufklärungs-Abteilung „Großdeutschland“
  • Panzerjäger-Abteilung „Großdeutschland“
  • Sturmgeschütz-Abteilung „Großdeutschland“
  • Panzer-Artillerie-Regiment „Großdeutschland“
  • Heeres-Flakartillerie-Abteilung „Großdeutschland“
  • Panzer-Pionier-Bataillon „Großdeutschland“
  • Panzer-Nachrichten-Abteilung „Großdeutschland“

Führung

Divisionskommandeure

Durian - Großdeutschland greift an.jpg

Generalstabsoffiziere

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Jung: Panzerregiment Großdeutschland im Einsatz. Der Eliteverband der deutschen Panzerwaffe (Bestellmöglichkeit)
  • Horst Scheibert:
  • Helmuth Spaeter:
    • Die Einsätze der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“ – Zwischen Don und Manytsh, Olenin, Rshew, Charkow, „Zitadelle“, Kirowograd, Targul Frumos, Jassy, Memel, Ostpreußen, Samland, Podzun-Pallas-Verlag GmbH (1986), ISBN 978-3790902815
    • Die Einsätze der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“, ISBN 3-89555-089-2
    • Geschichte des Panzerkorps Großdeutschland, in 3 Bänden, antiquarisch
  • Thomas McGuirl, Remy Spezzano: Geschichte der Panzergrenadierdivision Grossdeutschland, ISBN 3-89555-033-7
  • Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände, ISBN 3-7909-0279-9
  • Gordon Williamson: German Army Elite Units 1939–45, ISBN 1-84176-405-1
  • Dr. Hans Heinz Rehfeld: Mit dem Eliteverband des Heeres Großdeutschland tief in den Weiten Russlands, Verlagshaus Würzburg, Würzburg, 2. Auflage 2009. ISBN 978-3-88189-773-0 (Tagebuch über die Einsätze, Angriffe und Rückzug, ungeschminkter Bericht über den Kriegsalltag mit Besiegten, Gefangenen, Gefallenen und Verwundeten)

Verweise

Fußnoten

  1. Die Wurzeln der Großdeutschland-Verbände liegen beim Wachregiment „Berlin“ und bei Teilen des Infanterie-Lehr-Regimentes der Heeresschule Döberitz. Im April 1939 wurde dem Wachregiment der Name Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ verliehen. Aus diesem und dem Infanterie-Lehr-Regiment „Dallgow-Döberitz“ wurde das Infanterie-Regiment „Großdeutschland“ (mot.) aufgestellt, das aus vier Bataillonen bestand. Im August mußte der neu aufgestellte Verband ein „Führer-Begleitkommando“ abgeben, zu dessen und seinen Nachfolgeverbänden als Aufgabe die Bewachung des Führerhauptquartiers gehörte. Nachdem im Oktober 1939 die Einheit auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr zur weiteren Zusammenführung und zum Abschluß der Umgliederung verlegt worden war, wurde das neue Regiment wiederum im November 1939 in den Westerwald nach Montabaur und Westerburg zur Reserve der Heeresgruppe A verlegt, wo es zeitgleich dem XIX. Armeekorps unter General Heinz Guderian unterstellt wurde.
  2. Im April und Mai 1942 erfolgte dann die Erweiterung vom Regiment zur Infanterie-Division, und der bisherige Regimentskommandeur Oberst Hörnlein wurde der erste Divisionskommandeur und gleichzeitig zum Generalmajor befördert. Die neue Division wurde sogleich im Rahmen der deutschen Sommeroffensive beim XXXXVIII. Panzerarmee-Korps eingesetzt. Der Spätsommer war von den Kämpfen um Rschew gezeichnet. In diesem Raum sollte die Division den Rest des Jahres 1942 verbringen und sich hier den Namen „Feuerwehr“ verdienen. Die Infanterie-Division Großdeutschland wurde von jetzt an immer an Brennpunkten der Front eingesetzt. Das Jahr 1943 war zunächst für die Division mit dem Abschluß der Einsätze im Raum Rschew verbunden, und es erfolgte die Verlegung in den Raum Charkow. Hier nahm die Division dann im Verlauf des Februar/März 1943 an der Schlacht bei Charkow teil. Im Juni wurde die Infanteriedivision in Panzergrenadier-Division Großdeutschland umbenannt. Die offizielle Bezeichnung des Verbandes war zwar Panzergrenadierdivision, von der Gliederung her jedoch eine Panzerdivision, welche zudem großzügig mit dem neuesten Material ausgestattet war. Im Sommer erfolgte der Einsatz in der Schlacht bei Kursk. Im August wurde die Division erneut im Raum Charkow eingesetzt, als es dort zur entscheidenden vierten Schlacht um Charkow, dem Angriff der Roten Armee zur Rückeroberung, kam.
  3. Kriegsfreiwillige rücken ein. Die durch nichts zu erschütternde Siegeszuversicht des Deutschen Volkes kann nicht besser gekennzeichnet werden als durch die Tatsache des unaufhörlichen Freiwilligenstromes, der jetzt auch im 6. Kriegsjahr den verschiedenen Waffengattungen zuströmt. Täglich rücken in Arbeitsdienst, in Wehrertüchtigungslagern und anderen vormilitärischen Lehrgängen der HJ bestens vorgebildete junge Männer in den Waffendienst ein. Von fronterfahrenen Ausbildern mit den neuesten und besten Waffen ausgebildet, werden sie in absehbarer Zeit an der Front stehen. Unsere Bilder zeigen die in schlichtem, erhebendem Rahmen einer militärischen Feierstunde einrückenden Kriegsfreiwilligen einer Ersatz-Einheit der Pz.-Gren.-Div. „Großdeutschland“ geleitet von einem Bannführer der HJ. Aufnahme: Schwahn 1801-44 Zentralbild II. Weltkrieg 1939–45 Junge Menschen vom Arbeitsdienst, aus Wehrertüchtigungslagern und vormilitärischen Lehrgängen der HJ melden sich im 6. Kriegsjahr als Kriegsfreiwillige zur Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“. U. B. z: die Kriegsfreiwilligen marschieren am 25.11.1944, geführt von einem HJ-Bannführer und zwei Ritterkreuzträgern der Division „Großdeutschland“, zum Marktplatz ihrer Garnisonstadt, wo sie bei einer militärischen Feierstunde von der Ersatz-Einheit der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ übernommen werden.
  4. Mit der stellvertretenden Führung beauftragt (m. st. F. b.) bedeutet, daß der Dienstposten vorübergehend (stellvertretend) durch eine andere Person besetzt ist, d. h., daß der ursprüngliche Dienstposteninhaber zurückkehren wird.