Wagner, Eduard

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Eduard Wagner.jpg

Eduard Wagner (Lebensrune.png 1. April 1894 Kirchenlamitz; Todesrune.png 23. Juli 1944 Zossen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps „Epp“, der Reichswehr und der Wehrmacht, im Zweiten Weltkrieg seit 1941 Generalquartiermeister im Oberkommando des Heeres, zuletzt im Rang eines Generals der Artillerie. Wagner wurde zum Hoch-, Landes- und Kriegsverräter. Wegen der Aufdeckung seiner Beteiligung an dem gescheiterten Putschversuch vom 20. Juli 1944 beging er Suizid.

Werdegang

General der Artillerie Eduard Wagner I.jpg
Unterschrift Generalquartiermeister Eduard Wagner.jpg

Chronologie

  • 1.8.1912 eingetreten als Fahnenjunker
    • in das 12. Königlich Bayerische Feld-Artillerie-Regiment
  • 25.8.1916 stellvertretender Batterieführer
  • 1.3.1917 Batterieführer
  • 10.7.1918 stellvertretender Regimentsadjutant
  • 29.4.1919 Brigadeadjutant
  • 1.4.1924 in der 3. Batterie/7. (Bayer.) Artillerie-Regiment (Würzburg) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.2.1925 im Stab der III. Abteilung/3. (Preuß.) Artillerie-Regiment (Jüterbog)
  • 1.10.1926 im Stab der 3. Division (Berlin)
  • 1.10.1929 in der 1. Batterie/Artillerie-Regiment 7 (Würzburg)
  • 1.10.1931 Chef der 3. Batterie/Artillerie-Regiment 7 (Würzburg)
  • 1.10.1933 in der Heeresabteilung des Truppenamtes (Berlin)
  • 1.7.1935 Chef der 6. Abteilung (Quartiermeisterabteilung) im Generalstab des Heeres (Berlin)
  • 1.7.1939 bis 25.8.1939 Kommandeur des Artillerie-Regiments 10
  • 26.8.1939 Chef des Stabes des Generalquartiermeisters im Generalstab des Heeres Unter Eugen Müller
  • 1.10.1940 Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres
  • 21.7.1944 Führerreserve OKH (HPA)

Lexikon der Wehrmacht

„Eduard Wagner trat im Herbst 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 12. Königlich Bayerisches Feld-Artillerie-Regiment. Am 2. August 1914 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 30. Oktober 1912 datiert. Im 1. Weltkrieg wurde er dann am 18. April 1917 zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment. Er wurde bei diesem anfangs als Batterieoffizier eingesetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 3. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Am 1. November 1924 wurde er zum Hauptmann befördert. Die nächsten beiden Jahre wurde er dann beim Stab der III. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Jüterbog verzeichnet. Spätestens ab dem Frühjahr 1927 wurde er dann für ca. 3 Jahre beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin eingesetzt. Im Frühjahr 1930 und 1931 gehörte er dann zur 1. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Im Frühjahr 1932 gehörte er dann zur 3. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Kurz darauf wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1936 zum Abteilungschef im Generalstab des Heeres ernannt.
Am 1. Oktober 1937 wurde er dann zum Oberst i. G. befördert. Ende 1938 war er Chef der 6. Abteilung (6. Abt) beim Oberquartiermeister I (OQu I). Zum Ende des Frühjahrs 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 10 in Regensburg ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab und wurde wieder in den Generalstab des Heeres versetzt. Dort wurde er jetzt als Chef des Stabes vom Generalquartiermeister, Generalleutnant Eugen Müller, eingesetzt. Er führte hier erstmals Verhandlungen mit Reinhard Heydrich um die Einsätze von SS-Kräften in Polen zu regeln. Am 1. August 1940 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Generalquartiermeister des Heeres ernannt. Im Frühjahr 1941 führte er mehrmals als Vertreter des Heeres die Verhandlungen mit Reinhard Heydrich und Kurt Daluege zur Abgrenzung der Kompetenzen zwischen SS und dem Heer für den Ostfeldzug. Dabei kam es dann auch zur Koordination der Einsatzgruppen. Daraus entstand dann am 28. April 1941 ein Abkommen, welches durch Generalfeldmarschall von Brauchitsch unterschrieben wurde. Direkt neben ihm bezog der Chef des Wirtschaftsstab Ost, Generalleutnant Dr. Wilhelm Schubert, sein Büro. Als Generalquartiermeister war er hauptverantwortlich für die schlechte Versorgung der eigenen Truppen mit Winterbekleidung im ersten Winter im Ostfeldzug. Dennoch wurde er am 1. April 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 1. August 1943 wurde er dann noch zum General der Artillerie befördert. In den Plan zum Hitlerputsch vom 20. Juli 1944 war er stark involviert. Er stellte Oberst von Stauffenberg das Flugzeug zur Verfügung, welches ihn nach Berlin zurück brachte. Um der Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen, beging er am 23. Juli 1944 Selbstmord.“[1]

Deutsche Westfront 1944

Während der Abwehrschlacht der Invasion in der Normandie sorgte Wagner dafür, daß den kämpfenden Truppen die Munition ausging. Als sich dann doch einmal ein Nachschubkonvoi an die Küste verirrte, waren entweder Pontons für eine Seelandung in England dabei oder falsche Granaten für die eigenen Werfer. Absichtlich deutsche Soldaten von der Versorgung abzuhängen, bedeutete im Ergebnis die Zerschlagung der betroffenen Wehrmachtseinheiten. Feldmarschall Erwin Rommel gab später in ei­nem Gespräch mit Feldmarschall von Kluge General Wagner besondere Schuld am Verlust der Normandieschlacht.

Im Juni 1944 drängte Eduard Wagner Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu einer raschen Entscheidung über das Attentat, um das Vordringen der Roten Armee auf das Reichsgebiet zu verhindern. Wagner organisierte für den Putsch auch ein Flugzeug für den Rückflug Stauffenbergs von Ostpreußen nach Berlin.

Die Angehörigen der deutschen Nachschuborganisation vollbrachten in der Normandie große Leistungen unter schwierigsten Bedingungen und hatten ihre höchste Effizienz gerade am Ende der Schlacht erreicht, als die Entscheidung längst gefallen war. Der hohe Blutzoll, den die deutschen LKW-Kolonnen, Pferdegespanne und Eisenbahner an die alliierten Flugzeuge und die französische Resistance zahlen mußten, war das Ergebnis des Verrats des Generalquartiermeisters Wagner und seiner Komplizen. Sie haben letztendlich direkt Schuld am Tod der gefallenen Transportleute und im ganzen sowieso an der Vernichtung des Westheeres an der Invasionsfront. Das Kalkül, daß Soldaten ohne Munition der Vernichtung preisgegeben sind, ging hier nachweislich auf, ansonsten wäre die Invasion ohne Verrat abgeschlagen worden.

Tod

Nachdem sein Verrat nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 ruchbar geworden war, entschloß Wagner sich dazu, sich selbst das Leben zu nehmen.

David Irving

Über ihn heißt es in der Goebbels-Biographie von David Irving:

Hitler berichtete weiter, daß der Generalquartiermeister Wagner (der sich bereits selbst erschossen hatte) Heereseinheiten ohne Panzer zehnmal mehr Benzin geliefert habe als den Panzerverbänden.“[2]

Außerdem wird darin noch erwähnt:

„Und selbst das Verhalten von Albert Speer, der eng mit den Generalen Fromm und Wagner zusammenarbeitete, schien Goebbels im nachhinein merkwürdig.“[3]

Schließlich wird darin noch folgendes über Wagner berichtet:

„Der Generalquartiermeister des Heeres, der schreckliche General Eduard Wagner, hatte das Problem bis Mitte Oktober 1941 verschleppt. Beim Mittagessen mit Hitler behauptete er selbstgefällig, daß fast die Hälfte der Winterbekleidung für die Truppe bereits an die Ostfront gelangt sei. In seinem Hauptquartier ließ er zum Schein eine Ausstellung mit Winterausrüstung aufbauen; unter anderem wurden Holzhütten, Öfen für Unterstände, Ohrenklappen und pelzgefütterte Mäntel und Stiefel gezeigt. Wagner lud Goebbels sogar ein, sich das selbst anzusehen. Goebbels, der immer noch mißtrauisch war, fragte nach, wieviel davon schon jetzt verfügbar sei. »Genug jedenfalls, daß jeder Soldat zwei oder dreimal damit ausgestattet werden kann«, log Wagner. »Das ist überwältigend«, diktierte Goebbels am nächsten Tag, als auch Hitler und Jodl die Ausstellung besucht hatten. »Sie hatten alles bedacht.« Beide, Goebbels und Hitler, waren durchaus beeindruckt. Hitler schlug ihm vor, die Ausstellung nach Berlin, München und Wien reisen zu lassen. »Wir hatten die Ausstellung schon in Berlin ‚Unter den Linden‘ zusammen mit dem Weihnachtsmarkt aufgebaut, als plötzlich die Katastrophe über uns hereinbrach«, erinnerte sich Goebbels später. Mehrmals erinnerte er dann Hitler und Göring daran, wie Wagner sie betrogen hatte, aber es vergingen noch drei Jahre, ehe Wagner, einer der Verräter des 20. Juli, seine Strafe erhielt.“[4]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Hauptmann Eduard Wagner.jpg

Literatur

  • Hans Meiser:
    • Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges, Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee, 2. Aufl. 2008, ISBN 9783806111798
    • Zu Landes- und Hochverrat, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 449–458
  • Rolf Kosiek:
    • Legenden zum Attentat vom 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 467–472
    • Weitere Legenden zum 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 473–479
  • Hans Paar: Dilettanten gegen Hitler – Offiziere im Widerstand. Ihre Worte, ihre Taten, Verlag K.W. Schütz, Preußisch Oldendorf, 1985, ISBN 9783877251126
  • Heinz Roth: Widerstand im Dritten Reich, 1976

Fußnoten

  1. Wagner, EduardLexikon der Wehrmacht
  2. David Irving: Goebbels Macht und Magie, Arndt-Verlag, Kiel 2007, S. 487, ISBN 978-388741-168-8
  3. David Irving: Goebbels Macht und Magie, Arndt-Verlag, Kiel 2007, S. 475, ISBN 978-388741-168-8
  4. David Irving: Goebbels Macht und Magie, Arndt-Verlag, Kiel 2007, S. 386, ISBN 978-388741-168-8