Streicher, Julius

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Julius Streicher

Julius Sebastian Streicher (Lebensrune.png 12. Februar 1885 in Fleinhausen bei Augsburg; Todesrune.png 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war ein deutscher Lehrer, Offizier der Kaiserlichen Armee, Gauleiter, Publizist und Verleger. Er war Gründer, Eigentümer und Herausgeber der Zeitung „Der Stürmer“ und besonders als entschiedener Judengegner bekannt. Im Jahre 1939 wurde Streicher durch das Parteigericht aller Ämter enthoben.

Nach der bedingungslosen Kapitulation am Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde und an dessen Entstehung das organisierte Weltjudentum beteiligt war (→ Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland), töteten die Kriegssieger weitere Millionen Deutsche (→ „Höllensturm – Die Vernichtung Deutschlands, 1944–1947“). Eine Zielgruppe bildeten politische Führungspersonen, die überlebt hatten.

Die Feindmächte kleideten ihr Vorgehen teilweise in Formen des Rechts. So wurde Julius Streicher 1946 einer von 24 Angeklagten in einem illegalen Schauprozeß in Nürnberg.[1] Am 1. Oktober 1946 ließen sie von ihren in Roben gekleideten Helfern gegen ihn einen Todesspruch fällen, der in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1946 im Wege eines Justizmordes durch Strangulierung ausgeführt wurde.

Biographie

Julius Streicher kam am 12. April 1885 als Sohn eines Lehrers in Fleinhausen bei Augsburg zur Welt. Nach Abschluß der achtjährigen Volksschule absolvierte Streicher, wie sein Vater, eine Ausbildung zum Volksschullehrer in Nürnberg. Von 1904 bis 1923 arbeitete er in diesem Beruf. Im Ersten Weltkrieg wurde der Leutnant der Reserve mehrfach ausgezeichnet. Bereits 1918 war er Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes. Streicher war 1919 Mitbegründer der Deutschsozialistischen Partei, die er durch den Beitritt in die NSDAP ihr eingliederte.

1923 nahm er am Marsch auf die Feldherrnhalle teil. Nachdem er bis dahin bei seinen politischen, so auch bei seinen judenfeindlichen Betätigungen stets von der Schulbürokratie gedeckt worden war, war er nun durch die sogenannte Weimarer Republik unhaltbar geworden und wurde vom Schuldienst suspendiert. Förmlich entlassen wurde er erst 1928. Seit 1923 war er ausschließlich politisch tätig.

Streicher war Mitglied des Nürnberger Stadtrates, von 1924 bis 1932 war er Abgeordneter des Bayerischen Landtages. Nach dem Wahlsieg der NSDAP war er von 1933 bis 1945 Mitglied des Reichstages. In der NSDAP war er von 1925 bis 1940 (unbezahlter) Gauleiter für Mittelfranken, später von ganz Franken. In der SA hatte er den Rang eines Obergruppenführers.

Streicher propagierte eine extreme Judengegnerschaft, welche ihm Kritik selbst in der eigenen Partei einbrachte. Die wesentliche Plattform dafür war die von ihm gegründete, ihm gehörende und von ihm herausgegebene Zeitung Der Stürmer. Das seit 1923 erschienene Blatt erreichte 1938 mit einer halben Million Exemplaren seine höchste Auflage.

Nach den Ereignissen vom 9. und 10. November 1938 beging die Gauleitung rechtswidrige Übergriffe auf jüdische Eigentümer. Der Verstoß gegen das Gebot der Entfernung von Juden aus der Wirtschaft ausschließlich durch staatliche Stellen vom 12. November 1938 führte zu einer Untersuchungskommission, die Vergehen des Gauleiters feststellte. Streicher wurde im Folgejahr durch das Parteigericht aller Ämter enthoben. Der „Stürmer“ und der dazugehörige Verlag wurden ihm auf Hitlers Anweisung belassen. Streicher wurde jedoch untersagt, in Nürnberg tätig zu sein. Hitler seinerseits hat die Verdienste Streichers für die Bewegung nie vergessen. Am Abend des 28. Dezember 1941 sagte Hitler:

„Über eines gibt es gar keinen Zweifel, daß Streicher niemals zu ersetzen ist. Trotz all seiner Schwächen ist er ein Mann, der Mut hat. Wenn wir die Wahrheit sagen wollen, müssen wir erkennen, daß ohne Streicher Nürnberg nie für den Nationalsozialismus gewonnen worden wäre. Er hat sich mir zu einer Zeit unterstellt, als andere noch zögerten, das zu tun, und er hat die Stadt unserer Parteitage vollständig erobert. Das ist eine unvergeßliche Leistung [...] Seine Fehler, die er machte, sind mit seinen anerkannten Verdiensten, die glänzend waren, nicht zu vergleichen [...] Diese Streicher-Sache ist eine Tragödie [...] Sein Name ist eingegraben in das Gedächtnis der Menschen von Nürnberg.“[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Einmarsch der US-Streitkräfte in Bayern wurde Streicher am 23. Mai 1945 verhaftet. In seinem eigenen politischen Testament schrieb er am 3. August 1945 während seiner Internierung in Mondorf, auf sein Todesurteil wartend:[3]

„Der Führer ist nicht tot! Er lebt weiter in der Schöpfung seines gottnahen Geistes. Sie wird überdauern das Leben derer, die vom Schicksal dazu verdammt waren, den Führer nicht zu verstehen, als er noch lebte. Sie werden ins Grab sinken und vergessen werden. Der Geist des Führers aber wird hinauswirken in die Zeit und seinem versklavten Volk und einer verführten Menschheit zum Erlöser werden.“

Folgendes Zitat wurde dem Buch „Nürnberg. Die letzte Schlacht. Hinter den Kulissen der Siegerjustiz“ (2005) von David Irving entnommen:

„Streicher, der es konsequent abgelehnt hatte, ein Gnadengesuch einzureichen, wurde wiederum hart behandelt, denn sein ältester Sohn, ein Luftwaffenoffizier, durfte seinen Vater vor der Hinrichtung nur eine dreiviertel Stunde lang besuchen. In einer seiner letzten Unterhaltungen sprach Streicher von seinem Intimfeind Benno Martin, dem Höheren SS-und Polizeiführer in Nürnberg, der sich habe ‚freikaufen‘ wollen, indem er behauptete, ein Widerstandsheros zu sein. ‚Wenn ich sprechen würde‘, deutete Streicher an, ‚müßte Martin sterben‘. Den genauen Sinn dieser Worte nahm er mit ins Grab. Er sagte, eigentlich habe er Selbstmord zu begehen geplant, doch habe er keinen Versuch dazu unternommen, da es ihm wichtig erschienen sei, noch einmal bekennen zu können, warum er das Judentum bekämpft habe.
Streicher änderte seine Ansicht über die Juden nie, am allerwenigsten hier in Nürnberg, denn dieser Prozeß war für ihn vom Anfang bis zum Ende der endgültige Beweis dafür, daß alles was er über sie gelehrt hatte, den Tatsachen entsprach. Er sagte zu seinem Sohn beim Abschied, daß er vor dem Galgen Adolf Hitlers gedenken und sich zu ihm bekennen werde. ‚Göring, Keitel und Jodl werden ebenfalls mannhaft in den Tod gehen‘, meinte Streicher.“[4]

Folter durch die Alliierten

Streicher behauptete, in alliierter Gefangenschaft brutal mißhandelt worden zu sein. Er und seine Frau seien von den Wachen – überwiegend farbige Soldaten – ausgezogen und dann gezwungen worden, nackt zu paradieren. Außerdem habe man sie angespuckt und sogar brennende Zigaretten auf ihnen ausgedrückt. Teilweise werden diese Vorwürfe durch den „Betreuungsoffizier“ John E. Dolibois bestätigt, der in einem Interview aussagte, daß im Sommer 1945 eine Fotografie in der amerikanischen Armee zirkulierte, die einen nackten Streicher zeigte, mit einem über die Schulter geworfenen Militärmantel, von Schlägen geschwollenen Hoden, einer Stacheldrahtkrone auf dem Kopf und einem Schild mit der Aufschrift: „Julius Streicher, König der Juden“.[5] Obwohl Streicher diese Vorwürfe während des Nürnberger Prozesses äußerte,[6] kam es nie zu einer Untersuchung der Vorfälle, wie dies von einem ordentlichen Gericht zu erwarten gewesen wäre.

Schlußwort

Während des Militärtribunls wurde Streicher von Hans Marx verteidigt.

Julius Streicher vor dem Nürnberger Tribunal, 115. Tag. Das Schlußwort vor dem Nürnberger Tribunal in Auszügen:[7]

„Es steht fest, daß ich anläßlich des von mir im Auftrag geleiteten Anti-Boykott-Tages im Jahre 1933 und anläßlich der vom Reichsminister Dr. Goebbels befohlenen Demonstration im Jahre 1938 in meiner Eigenschaft als Gauleiter irgendwelche Gewalttätigkeiten gegen die Juden weder angeordnet noch verlangt oder mich an solchen beteiligt habe. Es steht weiter fest, daß ich in mehreren Artikeln in meinem Wochenblatt ‚Der Stürmer‘ die zionistische Forderung zur Schaffung eines Judenstaates als natürliche Lösung des Judenproblems vertreten habe. Diese Tatsachen sind ein Beweis dafür, daß ich die Judenfrage nicht auf gewaltsame Weise gelöst haben wollte.
Wenn in einigen Artikeln meines Wochenblattes ‚Der Stürmer‘ von mir oder anderen Verfassern von einer Vernichtung oder Ausrottung des Judentums gesprochen wurde, so waren dies scharfe Gegenäußerungen gegen provozierende Auslassungen jüdischer Schriftsteller, in denen die Ausrottung des deutschen Volkes verlangt worden war! [...]
Meine Herren Richter! Ich habe weder in meiner Eigenschaft als Gauleiter noch als politischer Schriftsteller ein Verbrechen begangen und sehe deshalb Ihrem Urteil mit gutem Gewissen entgegen.
Ich habe für mich keine Bitte. Ich habe eine solche für das deutsche Volk, dem ich entstamme: Ihnen, meine Herren Richter, hat das Schicksal die Macht gegeben, jedes Urteil zu sprechen. Sprechen Sie, meine Herren Richter, kein Urteil, in dem Sie einem ganzen Volk den Stempel der Unehre auf die Stirne drücken.“

Am 1. Oktober 1946 wurde Julius Streicher in Form eines Schuldspruchs die gegen ihn beschlossene Tötung durch die Kriegsfeinde mitgeteilt. Am 16. Oktober 1946 erfolgte der Justizmord in Nürnberg durch den Strang. Seine Asche wurde von den US-amerikanischen Besatzern in den Wenzbach gestreut. Seine letzten Worte waren:

„Heil Hitler! Dies ist mein Purimfest 1946. Ich gehe zu Gott. Die Bolschewisten werden eines Tages euch auch hängen.“

Galerie

Auszeichnungen (Auszug)

Ehrungen

  • Ehrenbürger der Stadt Fürth
    • „Die Stadt Fürth i. Bay. verleiht dem Frankenführer Julius Streicher, dem mutigen Mitkämpfer Adolf Hitlers, das Ehrenbürgerrecht – Oktober ’33 – Jakob, Oberbürgermeister“
  • Ehrenbürgerschaft von Türkheim

Siehe auch

Literatur

  • Franz Pöggeler: Der Lehrer Julius Streicher. Zur Personalgeschichte des Nationalsozialismus, Frankfurt (M.) u. a. 1991
  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934

Verweise

  • Archive.org – das Archiv bietet einzelne Bücher und Redentexte von Julius Streicher, einschließlich seines politischen Testaments, sowie verschiedene Ausgaben von Der Stürmer

Fußnoten

  1. Zum Ganzen und zu den flagranten Verstößen gegen das Recht und rechtsstaatliche Grundsätze → Nürnberger Tribunal
  2. Hitler’s Table Talk 1941–1944, London 1973, S. 153 ff., die Stelle findet sich in den deutschen Ausgaben der Tischgespräche Hitlers nicht und wurde deshalb rückübersetzt. (zitiert in: IFZ, Heft 4 1978, S. 173)
  3. Julius Streicher: Politisches Testament
  4. David Irving: Nürnberg die letzte Schlacht Hinter den Kulissen der Siegerjustiz, Grabert-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-87847-156-4 ISSN 0564-4186, S. 368
  5. Institut für Zeitgeschichte, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 26 (1978), Heft 4, S. 662, Fußnote
  6. TORTURE OF JULIUS STREICHER IN HIS OWN WORDS. April 1946..wmv
  7. Nürnberger Tribunal: Zweihundertsechzehnter Tag. Samstag, 31. August 1946