Scheunemann, Walter (1909)
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Walter Scheunemann ( 26. März 1909 in Bankau, Kreis Schwetz, Westpreußen; 29. Dezember 1949 in Göttingen) war ein deutscher Unteroffizier der Schutzpolizei und Offizier der Wehrmacht, er war zuletzt Oberst, ggf. Generalmajor des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ernst war der Sohn von Ernst Scheunemann, einem Reichsbahnassistenten, und dessen Gemahlin Pauline Scheunemann, geb. Reichow. Nach Schule und ggf. Lehre trat er 1930 der Schutzpolizei bei, 1935 wurde er von der Wehrmacht übernommen.
Chronologie
- 4.10.1930 Eintritt in die Preußische Schutzpolizei
- 1. August 1935 als Unteroffizier in das Heer übernommen
- ab 15. Oktober 1935 im Stab des Infanterie-Regiments 50/3. Infanterie-Division
- 12.10.1939 Zugführer in der 1. Kompanie/Infanterie-Ersatz-Bataillon 50
- 21.11.1939 Zugführer in der 7. Kompanie/Infanterie-Regiment 50
- 4.12.1939 Zugführer in der 5. Kompanie/Infanterie-Regiment 50
- 22.2.1940 Zugführer in der 1. Kompanie/Infanterie-Ersatz-Bataillon 50
- 25.4.1940 Führer der 3. Kompanie/Infanterie-Regiment 272
- 20. Mai 1940 Chef der 9. Kompanie/Infanterie-Regiment 272
- Westfeldzug 1940: Südlich von Cappel gelang es Scheunemann als Kompaniechef, das Werk 789 im Vorfeld der Maginot-Linie zu nehmen. Für diese Leistung wurde er am 5. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
- 11.8.1941 Führer des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 272
- 6.11.1941 Leiter des Kompanieführerlehrganges des Infanterie-Regiments 272
- 31.12.1941 Kommandeur des I. Bataillons/Infanterie-Regiment 272
- bis 15. April 1942 mit der Führung beauftragt (mFb), danach Kommandeur
- als Kommandeur des I. Bataillons seines Regiments beim Unternehmen „Barbarossa“ zeichnete er sich bei den Kämpfen südlich des Ilmensees mehrfach besonders aus, so daß er am 6. März 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde.
- 22.8.1942 Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 272
- 9.12.1943 Kommandeur des Grenadier-Regiments 270
- bis 1.2.1944 mit der Führung beauftragt (mFb), danach Kommandeur
- 10.12.1944 Führerreserve OKH (III)
- 13. Februar 1945 kommandiert (wie z. B. auch Helmut Staedke, Helmut Kleikamp, Rudolf Gerhardt und Rudolf Wulf) zum 17. (nach anderen Quellen 19.) Divisionsführerlehrgang in Bad Neustadt an der Saale (vermutlich der vorletzte Divisions-Führer-Lehrgang)
- 9./14. März 1945 mit der Führung der Infanterie-Division „Döberitz“ beauftragt, zuweilen wird auch fälschlicherweise Oberstleutnant Hans-Wolfgang Scheunemann als Führer geführt.
- Die Infanterie-Division „Döberitz“ (zuweilen auch als 303. Infanterie-Division geführt, wobei die Numerierung militärhistorisch strittig ist) unter Generalleutnant Dr. Rudolf Hübner wurde am 31. Januar 1945 im Wehrkreis III auf dem Truppenübungsplatz Döberitz als Alarmeinheit bis zum 2. Februar 1945 unter Verwendung des Stabes z. b. V. 611 aufgestellt. Nach Scheunemanns Verwundung am 20. April 1945 und Versetzung in die Führerreserve wurde Ritterkreuzträger Oberst Albin Esch am 20./21. April 1945 mit der Führung der Division beauftragt. Die Division wurde nach erfolgreichem Einsatz bei Küstrin im Kessel von Halbe zerschlagen. Oberst Esch geriet nach der Gesamtkapitulation bis 15. Dezember 1949 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
- 21. April 1945 Führerreserve OKH (XI)
Tod
Die Umstände von Scheunemanns Kriegsgefangenschaft, seiner Entlassung und seines Todes in Göttingen mit nur 40 Jahren sind unbekannt.
Beförderungen (Auswahl)
- 1.2.1940 Oberleutnant mit Rangdienstalter vom 1.10.1939
- 20.10.1940 neues RDA mit Wirkung vom 1.6.1939 erhalten
- 1. April 1942 Hauptmann
- 10. März 1943 Major mit RDA vom 1. Januar 1943
- 1. Februar 1944 Oberstleutnant
- 1. September 1944 Oberst
- 20. April 1945 Generalmajor (strittig)
- Oberst Scheunemann gehörte laut Personalakte zu den „mit der Führung einer Division beauftragten Offizieren“ (NARA T-78 R-39) und war für die Beförderung zum Generalmajor am 20. April 1945 vorgesehen, wurde jedoch kurz zuvor schwer verwundet und schließlich bis Kriegsende der Führerreserve zugeführt. Aufgrund der Kriegswirren beim Endkampf um Deutschland ist es möglich, daß die Beförderung nicht mehr erfolgte oder ggf. nicht mehr aktenkundig wurde. Scherzer geht von einer erfolgten Beförderung aus.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. und 1. Klasse gleichzeitig am 20. Juni 1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 5. August 1940 als Oberleutnant und Chef der 9. Kompanie/III. Bataillon/Infanterie-Regiment 272/93. Infanterie-Division
- Eichenlaub am 6. März 1943 (202. Verleihung) als Hauptmann und Kommandeur des I. Bataillons/Grenadier-Regiment 272/93. Infanterie-Division