Schuck, Walter

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Ritterkreuzträger Walter Schuck

Walter Schuck (Lebensrune.png 30. Juli 1920 in Frankenholz, Saarland; Todesrune.png 27. oder 28. März 2015) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant sowie Jagdflieger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Er errang 206 bestätigte Luftsiege (30 weitere konnten aufgrund der Kriegswirren nicht offiziell bestätigt werden[1]) bei über 500 Feindflügen.

Leben

Schuck mit dem Ordenskissen des gefallenen Leutnants Jakob Norz

Jugend

Nach der Eichenlaubverleihung am 11. November 1944 durch Hermann Göring; von links: Hauptmann Franz Kieslich, Hauptmann Diether Lukesch und Leutnant Walter Schuck.
Eichenlaubträger Walter Schuck im Großen Gesellschaftsanzug der Luftwaffe

Walter Schuck wurde am 30. Juli 1920 in Frankenholz/Saar geboren. In seiner Kindheit, als er im französisch besetzten Saarland, als sechsjähriger ein Doppeldecker eines Werbe- und Kunstfliegers bestaunen durfte, entschied er sich, in seiner kindlichen Begeisterung, Flieger zu werden. Älter geworden, meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe und durfte bald die ersten Kreise und Schleifen fliegen.

Militärischer Werdegang

Er bewarb sich bereits mit 16 Jahren zum Dienst in der Luftwaffe. Es folgen Rekrutenzeit (Grundausbildung vom 1.11.1937 bis 30.3.1938 bei der 2. Fliegerersatz-Abteilung 24 in Quakenbrück, dann Truppendienst vom 1. April 1938 bis 30. September 1938 bei der Flughafenbetriebskompanie/Kampfgeschwader 254 in Gütersloh), Segelfliegerschule (vom 1. Oktober 1938 bis 15. November 1938 in Meschede/Schüren) und technische Schule, Flugzeugführer- und Jagdfliegerschule. Danach kam er zur Ergänzungsgruppe des Jagdgeschwaders 3 und zog mit dieser Einheit zu den verschiedensten Einsatzhorsten in Deutschland, nach Frankreich, Polen, Holland und Dänemark.

Zweiter Weltkrieg

Im Dezember 1941 wurde seine Staffel in 7./JG 5 umbenannt und kurz darauf von Esbjerg, Dänemark nach Bodö in Norwegen verlegt. Seine steile Karriere bei den Eismeerjägern begann aber erst im Frühjahr 1942, als die Staffel an ihrem Bestimmungsort in Petsamo, Nordfinnland eintraf. Dort erzielte er am 15. Mai 1942 seinen ersten Luftsieg und wurde bald zum Alptraum der russischen Luftwaffe im hohen Norden: Bis April 1943 konnte er 34 Abschüsse verbuchen, im Herbst 1943 waren es bereits über 60. Am 1. Oktober 1943 wurde er zum Oberfeldwebel befördert. Nach seinem 84. Luftsieg wurde ihm Anfang April 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Den 100. Abschuß erzielte er am 15. Juni 1944, und keine 48 Stunden später gelangen ihm 12 Abschüsse an einem Tag - eine Leistung, die kein anderer Eismeerjäger erreichte. Im August 1944 wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Leutnant befördert und zum Staffelkapitän der 10./Jagdgeschwader 5 ernannt. Das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt er im September 1944, und im November 1944 beförderte man ihn zum Oberleutnant.

Anfang März 1945 holte ihn der Geschwaderkommodore Theodor Weißenberger in das mit den neuen Me 262 Strahljägern ausgerüstete Jagdgeschwader 7. Dort setzte Walter Schuck seine Erfolgsserie fort, schoß gleich bei seinem ersten Einsatz mit dem Turbojäger zwei alliierte Jäger ab und wurde Staffelkapitän der 3./JG 7. Am 4. April 1945 mußte er den Tod seines Freundes Heinrich Ehrler am Lautsprecher im Einsatzraum miterleben.

Unerreicht ist Schucks Leistung im Luftkampf vom 10. April 1945, als er mit seiner Me 262 bei der Reichsluftverteidigung in einem Durchflug vier Bomber B-17 der USAAF-Terrorflieger abschoß. Kurz darauf wurde seine Maschine von einem Begleitjäger der Fliegenden Festungen getroffen (Joseph „Joe“ A. Peterburs wurde jedoch bei demselben Einsatz kurz darauf ebenfalls abgeschossen). Ein Triebwerk explodierte, er mußte aussteigen und wurde verwundet. Für Walter Schuck war damit der Krieg zu Ende, bei Kriegsende geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.

Würdigung

Von seinen Kameraden wurde er wegen seines fliegerischen Könnens, Mutes und seiner Tapferkeit geachtet. Verehrt wurde Walter Schuck aber wegen seiner Ritterlichkeit im Luftkampf und tiefen Mitgefühls für abgeschossene, verletzte oder in Gefangenschaft geratene Fliegerkameraden. Diese Eigenschaften brachten ihm die anerkennenden Beinamen „Northern Knight“ (Nordischer Ritter) und „Adler der Tundra“ ein.

Luftsiege

Schuck war mit 206 Luftsiege auf dem 12. Platz der erfolgreichsten Jagdflieger aller Zeiten eingestuft.

Tod

Oberleutnant a. D. Walter Schuck verstarb 2015 mit 94 Jahren.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Werk

  • Abschuß! - Von der Me 109 zur Me 262 Erinnerungen an die Luftkämpfe beim Jagdgeschwader 5 und 7, Helios Verlag, 2007, ISBN 978-3-938208-44-1

Verweis

Fußnoten

  1. Alliierte Flieger mußten nur „glaubhaft“ ihre Abschußzahlen angeben, die derart „bestätigt“ wurden, deutsche Jagd-, Kampf- oder Schlachtflieger bedürften eine unabhängige Bestätigung durch Kameraden in der Luft oder auf dem Boden.
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 686, ISBN 978-3-938845-17-2