Wetzel, Wilhelm

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Ritterkreuzträger General der Infanterie Wilhelm Wetzel

Friedrich Wilhelm Ludwig Wetzel (Lebensrune.png 17. Juli 1888 in Sarbske, Kreis Lauenburg in Pommern, Hinterpommern; Todesrune.png 4. Juli 1964 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft war Wetzel im Verlag Broschek u. Co. tätig.

Werdegang

Von links: Oberstleutnant Hans Frießner, Leiter der Lehrgruppe B, Oberst Wilhelm Wetzel, Kommandeur der Kriegsschule Potsdam, und Oberstleutnant Erwin Rommel, Leiter der Lehrgruppe A, 1937
„Wilhelm Wetzel trat am 19. Februar 1907 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zum 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich der Große‘ Nr. 4. In diesem wurde er am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 17. September 1906 festgelegt. Auch vor Beginn vom 1. Weltkrieg gehörte er noch immer zum 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich der Große‘ Nr. 4. Im Ersten Weltkrieg wurde er am 18. April 1916 zum Hauptmann befördert. Im Krieg wurde er auch verwundet. Für seine Leistungen im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Schützen-Regiment 2 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Chef der 5. Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rastenburg ernannt. Diese Position füllte er dann über 5 Jahre aus. Danach wurde er im Frühjahr 1926 im Stab des II. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rastenburg eingesetzt. Spätestens ab Frühjahr 1927 wurde er dann für mindestens 5 Jahre als Lehrer an der Pionierschule in München eingesetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Major befördert. Anfang 1932 wurde er dann zum Kommandeur des II. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Münster ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1935 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er im Sommer 1936 zum Kommandeur Kriegsschule Potsdam ernannt. Am 1. Februar 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur der neuen 255. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann bis 1940 im Protektorat eingesetzt. Im Frühjahr 1940 führte er die Division dann in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Frankreichfeldzug blieb er mit der 255. Infanterie-Division bis zum Jahr 1941 als Besatzungstruppe in Frankreich. Dabei wurde er am 1. Dezember 1940 zum Generalleutnant befördert. Zum Beginn vom Frühjahr 1941 verlegte er dann mit der Division in das Generalgouvernement. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seine Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 26. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 12. Januar 1942 gab er sein Kommando über die 255. Infanterie-Division ab. Er wurde dafür mit der Führung vom V. Armeekorps beauftragt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1942 festgelegt. Er wurde damit zum Kommandierenden General vom V. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion wurde ihm am 7. August 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Juli 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Anfang September 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General vom LXVI. Reserve-Korps ernannt. Am 20. Dezember 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1944 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando X. Armeekorps ernannt. Damit wurde er dann auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis X ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Kriegsende.“[1]

Kurzchronologie

Wilhelm Wetzel und Jozef Turanec bei der Verleihungszeremonie für das Slowakische Kriegssiegerkreuz.
Wilhelm Wetzel und Jozef Turanec nach der Verleihungszeremonie für das Slowakische Kriegssiegerkreuz.jpg
Wilhelm Wetzel II.png
  • 19.2.1907 Eintritt in das Grenadier-Regiment „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4 als Fahnenjunker
  • 1.10.1912 Bataillonsadjutant und Gerichtsoffizier
  • 1.10.1913 Regimentsadjutant und Gerichtsoffizier
  • 17.4.1916 Brigadeadjutant
  • 10.12.1916 stellvertretender Führer des II. Bataillons/Infanterie-Regiment „Graf Dönhoff“ (7. Ostpreußisches) Nr. 44
  • 1.9.1918 Bataillonsführer
  • 1.8.1919 Kompanieführer
  • 9.11.1920 Chef der 5. Kompanie/Infanterie-Regiment 2 (Rastenburg)
  • 1.1.1926 im Stab des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 2 (Rastenburg)
  • 1.10.1926 Lehrer an der Pionierschule (München)
  • 1.10.1931 Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 18 (Münster)
  • 1.4.1934 Leiter des Lehrgangs Ia an der Infanterieschule (Dresden)
  • 15.10.1935 Kommandeur der Kriegsschule Potsdam
    • Seit 1926 wirkte Wetzel als Ausbildungsleiter an mehreren Pionier- und Kampfschulen. Kurz nach Wiedereinführung der Wehrpflicht trat er im Oktober 1935 die Leitung der neu eröffneten Kriegsschule Potsdam an und nahm damit eine Schlüsselposition in der militärischen Ausbildung und Erziehung von Wehrmachtoffizieren ein. Viele der späteren Frontoffiziere waren Absolventen der Potsdamer Kriegsschule.
  • 26.8.1939 Kommandeur der 255. Infanterie-Division (sein Nachfolger wurde Generalleutnant Walter Poppe)
  • 1.2.1942 mit der Führung des V. Armeekorps beauftragt
  • 12.1.1942 Kommandierender General des V. Armeekorps (er führte das Korps u. a. in den Kaukasus)
  • 1.7.1943 Führerreserve OKH (III)
  • 18.8.1943 mit der Führung des LXXXIV. Armeekorps beauftragt
  • 7.9.1943 Kommandierender General des LXVI. Reservekorps
  • 20.12.1943 Führerreserve OKH (III)
  • 1.3.1944 Kommandierender General des stellvertretenden X. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis X
    • Da Wetzel aufgrund seiner Erfahrungen als militärischer Ausbilder als besonders qualifiziert für ein Kommando an der Heimatfront galt, übernahm er im März 1944 den Befehl über den von Hamburg aus geführten Wehrkreis X. Als Gerichtsherr unterstanden ihm damit nicht nur Kriegsgerichte in Hamburg, sondern unter anderem auch in Bremen und Verden/Aller. Militärgerichtliche Urteile waren erst nach der Bestätigung durch den Gerichtsherrn rechtskräftig und konnten vollstreckt werden.

Familie

Wilhelm war der Sohn des Rittergutsbesitzers Friedrich Franz Eduard Wetzel (Todesrune.png 17. Januar 1908) und dessen Frau Elise, geb. Buchterkirch (Todesrune.png 4. Dezember 1901). Hauptmann Wetzel heiratete am 20. August 1920 seine Verlobte Charlotte Buchterkirch. Aus der Ehe ist Sohn Friedrich Wilhelm Wetzel (Lebensrune.png 17. Januar 1923 in Rastenburg) entsprossen. Leutnant Wetzel diente wie sein Vater bei der Wehrmacht, nahm als Zugführer am Ostfeldzug und ist am 22. Juli 1942 bei Staro Panowo, Urizk, Leningrad gefallen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Wetzel, Wilhelm, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1924. S. 148.
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 782.