Wild von Hohenborn, Adolf
Johann Heinrich Adolf Wild, seit 1888 von Wild, seit 1900 Wild von Hohenborn (auch fälschlicherweise Adolf Heinrich; 8. Juli 1860 in Kassel; 25. Oktober 1925 in Malsburg-Hohenborn), war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Staats- und Kriegsminister und Kommandierenden General des XVI. Armee-Korps im Ersten Weltkrieg mit dem Charakter als General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werdegang
Adolf Wild von Hohenborn verband eine enge Freundschaft zu Kaiser Wilhelm II., mit dem er das Gymnasium in Kassel besucht hatte. Über Adolf Wild schreibt der Monarch:
- „Am meisten verkehrt haben wir, das heißt mein Bruder Heinrich und ich, mit einem Kameraden namens Wild, der weder in dessen noch in meiner Klasse war, es war der spätere Kriegsminister Wild von Hohenborn. Ein netter, frischer Knabe, unschätzbar bei den damals viel geübten Scharadespielen und Theateraufführungen, hat er uns beiden sehr nahe gestanden.“
Adelstand
Am 8. Februar 1888 erhielt Hohenborn die Genehmigung zur Führung des Prädikats von. Wilhelm II. erhob ihn am 3. Januar 1900 als Wild von Hohenborn in den preußischen erblichen Adelsstand.
Erster Weltkrieg
Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 ernannte man von Hohenborn zum stellvertretenden Kriegsminister. Dieses Amt gab er Ende des Monats bereits wieder auf, er wollte unbedingt an die Front. Er erhielt das Kommando über die 30. Division, die er in der ersten Aisneschlacht führte. Ab 3. November 1914 fungierte von Hohenborn dann kurzzeitig als Chef des Generalstabs der 8. Armee unter Paul von Hindenburg. Von diesem Posten wurde er nach sieben Tagen abberufen, zur Verfügung des Chefs des Generalstabs des Feldheeres gestellt und am 27. November zum Generalquartiermeister ernannt.
Nachkriegszeit
Am 3. April 1919 wurde von Hohenborn zur Disposition gestellt und im November 1919 mit dem Charakter als General der Infanterie der Vorläufigen Reichswehr in den Ruhestand versetzt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er dann auf dem Gut nahe Zierenberg, das er bereits im Jahr 1894 dem Fürst zu Hanau abgekauft hatte.
Tod
General der Infanterie a. D. Adolf Wild von Hohenborn verstarb 1925 und ruht in einem kleinen Wäldchen oberhalb von Gut Hohenborn bei Zierenberg. Die idyllische Ruhestätte am Fuße mächtiger Buchen teilt er mit seiner Gemahlin und drei seiner vier Kinder.
Beförderungen
- 25.9.1878 Fahnenjunker
- 14.2.1880 Sekonde-Lieutenant
- 17.4.1888 Premier-Lieutenant
- 15.8.1893 Hauptmann
- Chef der 11. Kompanie/III. Bataillon/Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3
- Großer Generalstab
- 13.9.1899 Major
- im Generalstab der 1. Garde-Infanterie-Division
- militärischer Begleiter des Prinzen Eitel-Friedrich von Preußen à la suite des Generalstabs der Armee
- 10.4.1906 Oberstleutnant
- Chef des Generealstabes des XIII. Königlich Württembergisches Armee-Korps
- 24.3.1909 Oberst
- 20. Februar 1909 bis 4. Oktober 1910 Kommandeur des 2. Badischen Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm I.“ Nr. 110
- 6. April 1912 mit der Führung der 3. Garde-Infanterie-Brigade beauftragt (mit der Uniform des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3)
- 4.6.1912 Generalmajor
- zugleich zum Kommandeur der 3. Garde-Infanterie-Brigade ernannt
- 29. August bis 7. November 1914 Kommandeur der 30. Infanterie-Division
- 2.8.1914 Preußisches Kriegsministerium: stellvertretender Kriegsminister
- 27.11.1914 Großer Generalstab: General-Quartiermeister
- 20.1.1915 Generalleutnant
- 20.1.1915 Preußisches Kriegsministerium: Kriegsminister als Nachfolger von Erich von Falkenhayn
- 11.9.1915 à la suite des 4. Garde-Regiments zu Fuß des Garde-Korps
- 29. Oktober 1916 bis 2. April 1919 Kommandierender General des XVI. Armee-Korps als Nachfolger von Bruno von Mudra
- 3.4.1919 zur Disposition (z. D.) gestellt
- 20.1.1915 Preußisches Kriegsministerium: Kriegsminister als Nachfolger von Erich von Falkenhayn
- 3.11.1919 Charakter als General der Infanterie
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Greifen-Orden, Ritterkreuz (MGrO3/MG3) am 1. Mai 1887
- Zentenarmedaille, 1897
- Roter Adlerorden, IV. Klasse am 18. Januar 1899
- Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus, Offizierkreuz (JM4)
- Franz-Joseph-Orden, Komturkreuz (ÖFJ2)
- 1900 in Komturkreuz ohne Stern umbenannt (ÖFJ2b)
- Krone zum Roten Adlerorden IV. Klasse, 1901
- Orden der Krone von Rumänien, Kommandeurkreuz (RumK3)
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse am 27. Januar 1903
- Greifenorden, Ehrenkreuz (MG2c) am 27. Januar 1903
- Orden der Krone von Italien, Komturkreuz (JK3)
- Orden der Württembergischen Krone, Ritterkreuz mit den Löwen (WK3mL)
- Albrechts-Orden, Offizierkreuz (SA3)
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Komtur II. Klasse (HSH2b)
- Verdienstorden (Waldeck), III. Klasse (WVK3)
- Erlöser-Orden, Kommandeurkreuz (GE2b)
- Päpstlicher St. Gregorius-Orden, Kommandeurkreuz II. Klasse (PGr2b)
- Orden der Krone Siams, Kommandeurkreuz (SK3)
- Medschidie-Orden, II. Klasse (TM2)
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Ritterkreuz am 2. September 1904
- Orden der Württembergischen Krone, Ehrenkreuz (WK2c)
- Erinnerungszeichen zur Silbernen Hochzeit, 1906
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife[1] am 18 Januar 1908
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse[1] am 1. Juni 1912
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens am 13. Januar 1915[2]
- Militärverdienstorden (Bayern), II. Klasse mit Schwertern (BMV2⚔) am 13. Januar 1915
- Großkreuz des ö.k. Leopold-Ordens mit Kriegsdekoration, 1915
- Militärverdienstorden (Bayern), I. Klasse mit Schwertern (BMV1⚔) am 13. Februar 1915
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Verdienstorden am 2. August 1915
- Eichenlaub am 11. Oktober 1918
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Großkreuz mit Schwertern (HSH1⚔/EH1⚔) am 28. Oktober 1915
- Kreuz für treue Dienste (SLK) am 17. April 1916
Fußnoten
- Geboren 1860
- Gestorben 1925
- Deutscher General der Infanterie
- Deutscher Politiker
- Träger des Roten Adlerordens 3. Klasse
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 2. Klasse
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Albrechts-Ordens (Offizier)
- Träger des Ordens der Württembergischen Krone (Ehrenkreuz)
- Träger des Erlöser-Ordens (Komtur)
- Träger des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus
- Träger des Ordens der Krone von Italien (Komtur)
- Träger des Franz-Joseph-Ordens (Komtur)
- Träger des Gregoriusordens (Komtur)
- Träger des Ordens der Krone von Rumänien (Komtur)
- Träger des Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens
- Träger des Mecidiye Ordens