Haehnelt, Wilhelm

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Generalleutnant Wilhelm Haehnelt, Januar 1941

Wilhelm Haehnelt (Lebensrune.png 12. März 1875 in Posen; Todesrune.png 10. März 1946 im Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Er verstarb im bolschewistischen Folter- und Mordlager unter „unbekannten Umstände“.

Werdegang

„Haehnelt trat am 14. Februar 1895 in das Infanterie-Regiment Nr. 51 ein, wo er bis Ende September 1913. Während dieser Zeit diente er in diesem Regiment als Bataillonsadjutant und Kompaniechef. Ferner besuchte er während dieser Zeit die Kriegsakademie, erwarb das Diplom als Ballonführer und diente u. a. im Großen Generalstab. Bereits im Juni 1913 wechselte Haehnelt zu den Fliegerkräften über. Dort absolvierte er bis September 1913 eine Ausbildung zum Flugzeugführer in dessen Anschluss er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine weitere Ausbildung beim Flieger-Bataillon Nr. 4 absolvierte. Zum 1. August 1914 stieg er zum Führer der Feldflieger-Abteilung 4, welche er nach Ausbruch des Krieges an der Westfront bis September 1914 leitete. Zum 26. September 1914 wechselte Haehnelt als Stabsoffizier der Flieger in den Generalstab der 5. Armee über, wo er bis März 1917 eingesetzt war. Danach diente er bis Ende 1917 im Stab des Kommandeurs der Flieger der 2. Armee bzw. in der Inspektion der Fliegertruppen sowie beim Nachrichten-Chef der Obersten Heeresleitung. Im Januar 1918 erfolgte sein Einsatz im Stab des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte. Von dort kommend, wurde Haehnelt am 1. Februar 1918 zum Kommandeur der Flieger der 2. Armee ernannt. Dieses Kommando hatte Haehnelt bis zum 26. August 1918 inne. Die letzten Kriegsmonate verbrachte er in einem unbekannten Sonderkommando beim Inspekteur der Fliegertruppen sowie vom 15. September bis 14. Dezember 1918 als Kommandeur der Flieger im Heimatgebiet 8 sowie sämtlicher Fliegerschulen.
Nach dem Krieg wurde Haehnelt am 15. Dezember 1918 zum Inspekteur der Fliegertruppen ernannt. Im Januar 1920 wurde er als Offizier zur besonderen Verwendung in das Reichswehrministerium versetzt. Die gleiche Funktion hielt er anschließend von Mai bis Dezember 1920 beim Wehrkreis-Kommando III bzw. im Stab der 3. Division inne. Am 31. Dezember 1920 schied Haehnelt aus dem aktiven Wehrdienst aus. Bereits 1919 war er zum Vizepräsidenten des Deutschen Aero Clubs ernannt worden, dessen Stellung er bis 1935 innehielt. Zugleich fungierte er während dieser Zeit von 1926 bis 1928 als Vizepräsident des Deutschen Luftsportverbandes, von 1929 bis 1933 als Landesführer des Deutschen Luftsportverbandes von Berlin, der Provinz Brandenburg und Grenzmark sowie von 1926 bis 1933 als Vorstandsmitglied des Reichsluftschutzbundes. 1933 wurde er zum Leiter der Kriegswissenschaftlichen Abteilung zum Reichsluftfahrtministerium versetzt,[1] dessen Stellung er bis Ende April 1935 innehielt. Anschließend war er bis Ende März 1936 Leiter der dortigen kriegswissenschaftlichen Abteilung des Luftkrieges (1914–1918). Danach fungierte er von April 1936 bis März 1942 als Chef der Kriegswissenschaftlichen Abteilung im Reichsluftfahrtministerium. In dieser Eigenschaft wurde Haehnelt bereits am 1. Mai 1936 als Ergänzungsoffizier (E-Offizier) der Luftwaffe geführt und am 1. Juli 1938 reaktiviert. Am 31. Mai 1942 schied Haehnelt endgültig aus dem Wehrdienst aus und trat in den Ruhestand über.“[2]

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Erster Weltkrieg

Drittes Reich

Fußnoten

  1. Am 1. Juni 1935 wurde auf Vorschlag von Oberst a. D. Haehnelt eine Forschungsgruppe des Reichsluftfahrtministeriums für Luftkriegsgeschichte im Rahmen der Forschungsanstalt des Heeres eingerichtet. Diese Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Klemp bestand zunächst aus nur fünf Personen und blieb fachdienstlich der Forschungsanstalt des Heeres unterstellt. Zum 1. April 1936 wurde die Forschungsgruppe in die selbständige Kriegswissenschaftliche Abteilung der Luftwaffe unter der Leitung von Oberst (E) Haehnelt umgewandelt und personell erweitert. Im Oktober 1936 wurden auch die Akten der Luftstreitkräfte aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs aus dem Heeresarchiv in Potsdam ausgegliedert und in einem Referat der Kriegswissenschaftlichen Abteilung als Kriegsarchiv der Luftwaffe zusammengefaßt. Im Februar 1938 in Luftarchiv umbenannt und um Akten der zivilen Luftfahrt erweitert, blieb es der Kriegswissenschaftlichen Abteilung als Außenstelle weiterhin unterstellt. Bis Kriegsende übernahm es hauptsächlich taktisches Schriftgut wie zum Beispiel Kriegstagebücher und Anlagen. 1938 und 1939 änderten sich erneut die Bezeichnung und das Unterstellungsverhältnis der Abteilung, die zeitweise als 6. (Kriegswissenschaftliche) Abteilung dem Generalstab der Luftwaffe angegliedert wurde. Von 1939 an war sie der Luftkriegsakademie angegliedert und hatte wieder den Namen Kriegswissenschaftliche Abteilung der Luftwaffe. Im März 1942 wurde Oberst (E) Haehnelt von Generalleutnant Freiherr von Bülow als Abteilungsleiter abgelöst. Hinsichtlich der Arbeit der Abteilung stand zunächst die Sammlung und Aufbereitung der Akten aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs und die Darstellung der Geschichte der Luftstreitkräfte und des Luftkriegs im Vordergrund. Von 1938 bis 1943 erschienen mehrere Bände des Werks „Die deutschen Luftstreitkräfte im Weltkrieg 1914–1918“. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verlagerte sich die Arbeit der Abteilung mehr und mehr hin zu Ausarbeitungen und Studien zum aktuellen Kriegsgeschehen und zur Luftkriegführung. Im März 1943 wurde die Abteilung dem Luftwaffenführungsstab Ia unterstellt und erfuhr erneut eine personelle Erweiterung, auch wurde die Arbeit nun noch stärker auf die Auswertung des modernen Luftkriegs ausgerichtet. Aufgrund der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Berlin wurde die Abteilung mit einem großen Teil ihrer Archivbestände („Luftarchiv“) ab Juli 1943 nach Karlsbad verlegt. Am 24. August 1943 übernahm Oberst (ab 1. Okt. 1943: Generalmajor) Herhudt von Rohden die Abteilung, die dann im Oktober 1943 ein letztes Mal umgegliedert und in die 8. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe (8. Abt (OKL Chef GenSt)) umgewandelt und dem Chef des Generalstabs direkt unterstellt wurde. Dabei wurde auch ein personeller Wechsel vollzogen, bei welchem die meisten Gruppenleiter und Sachbearbeiter durch Offiziere ersetzt wurden, die aus dem Fronteinsatz kamen. Schwerpunkt der Arbeit war nun die luftkriegswissenschaftliche und wehrwissenschaftliche Ausbildung des Offizierskorps. Die kriegsgeschichtliche Arbeit trat in den Hintergrund, so wurde ab September 1943 die Arbeit zum Ersten Weltkrieg völlig eingestellt. Die Abteilung gab Truppenschriften wie zum Beispiel „Wie wir kämpfen!“ und „Kriegswissenschaftliche Skizzen für die Luftwaffe“ heraus und verfaßte einzelne Studien zu verschiedenen kriegs- und luftkriegswissenschaftlichen Themen. Dabei arbeitete die Abteilung auch mit der Luftkriegsakademie (LKA) zusammen, die regelmäßig die Vorträge ihrer Lehrgangsteilnehmer an die kriegswissenschaftliche Abteilung übersandte. Mit dem Vorrücken der Front auf Karlsbad stellte die Kriegswissenschaftliche Abteilung ihre Arbeit ein und verlegte im April 1945 nach Hinterriß in Tirol, wo Teile bis Juni 1945 verblieben. Die Kriegstagebuchaufzeichnungen der Abteilung enden am 12. Juni 1945.
  2. Wilhelm Haehnelt, Die Wissensmanufaktur in Braunschweig