Wreschen
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Preußen |
Landkreis: | Wreschen |
Provinz: | Posen |
Einwohner (1890): | 5.227 |
Bevölkerungsdichte: | 402 Ew. p. km² |
Fläche: | 13 km² |
Koordinaten: | 52° 19′ N, 17° 34′ O |
Wreschen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Wreschen ist eine deutsche Kleinstadt in der Provinz Posen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Wreschen liegt etwa 50 km östlich von Posen.
Geschichte
Ältere Geschichte
Der Name der Stadt stammt von einem Heidekraut, welches in der Gegend häufig wuchs. Vermutlich wurde zuerst der Fluss so genannt und später nach dem Fluß auch der Ort. Der Besitzer der Gegend war seit dem 10. Jahrhundert die Familie Poraje, die es auch bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts blieb. Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an der Stelle des heutigen Wreschen, damals Vresc, stammt aus 1256. Im 13. Jahrhundert änderte sich auch die Wirtschaft des Ortes und der Handel wurde wichtig.
1317 wurde der Ort Wressna und 1364 Wresna genannt. Die erste Erwähnung des Ortes als Stadt stammt aus dem Jahr 1357 in einem Brief eines Krakauer Bischofs. Das Stadtrecht erhielt der Ort also bereits zuvor. 1449 wurde der Ort Wreszna genannt, 1527 Wresnija und nur drei Jahre später Wrzesznya. Bei dem Krieg gegen die Schweden wurde der Ort 1664 (andere Quellen nennen 1656) niedergebrannt. Dabei sind vermutlich auch die Dokumente über die Vergabe des Stadtrechtes verloren gegangen.
1671 wurde das Stadtrecht bestätigt, der Ort erhielt das Recht einen Markt abzuhalten und regelmäßig einen Jahrmarkt zu veranstalten. Gleichzeitig war der Ort Sitz einer königlichen Zoll-Stelle. In dieser Zeit entstand auch die evangelische Gemeinde. 1778 erhielt die evangelische Gemeinde von Adam Poninski Platz für eine Kirche und einen Friedhof. Ein Jahr später wurde eine evangelische Schule eröffnet. Die dritte Religionsgemeinschaft war die der Juden, welche eine Synagoge und einen Friedhof besaßen.
Jüngere Geschichte
1793 während der Zweiten Teilung Polens fiel die Stadt an Preußen. 1807 wurde die Stadt Teil des Großherzogtums Warschau und kehrte 1815 wieder unter preußische Herrschaft zurück. 1818 wurde die Stadt Kreisstadt innerhalb der Provinz Posen. Die Stadt war weiterhin in Privatbesitz, Besitzer war die Familie Poninski. 1833 wurde der Besitzer enteignet und die Stadt begab sich 1841 in Selbstverwaltung. 1837 brannte die hölzerne Synagoge ab und wurde 1875 durch eine neue gemauerte ersetzt.
Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs die Wirtschaft in Wreschen deutlich. 1875 erfolgte der Anschluß an das Schienennetz mit Verbindungen u.a. nach Breslau und Gnesen. Es entstanden unter anderem eine Fabrik für Landwirtschaftsmaschinen, eine Zuckerfabrik, ein Stromkraftwerk usw. 1912 wurde eine Kanalisation in der Stadt gelegt.
Im Jahre 1901 gab es in Wreschen einen Schulstreik, da den Kindern der Religionsunterricht in deutscher Sprache vorgeschrieben wurde.
Am 10. Januar 1920 wurde die Stadt Teil von Polen okkupiert und blieb weiterhin Kreisstadt. 1975 verlor die Stadt ihren Kreissitz, erlangte ihn aber bei einer erneuten Verwaltungsreform 1999 wieder.
Die preußische Verwaltung hatte sich insgesamt auch erhebliche Verdienste bei der Hebung des allgemeinen Bildungsniveaus erworben.
Nach der Wiedergründung des polnischen Staates während des Ersten Weltkrieges lag der Prozentsatz der Analphabeten in den ehemals preußischen Gebieten nahe bei 0 %, während er in den ehemals russischen Teilen Polens bei bis zu 30 % lag. Die deutsche Sprache war zuvor verbindliche Schulsprache, zuletzt auch im katholischen Religionsunterricht.
Bekannte, in Wreschen geborene Personen
- Friedrich-Wilhelm Bock (1897–1978), SS-Oberführer und Eichenlaubträger zum Ritterkreuz im Zweiten Weltkrieg
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