Fraustadt

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Fraustadt

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Fraustadt
Provinz: Niederschlesien
Einwohner (1939): 7.739
Koordinaten: 51° 48′ N, 16° 18′ O
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Fraustadt befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Fraustadt ist eine deutsche Stadt in Niederschlesien und Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Sie war bis 1938 der preußischen Provinz Posen angehörig.

Geschichte

Die deutsche Stadt wurde um 1250 nach Magdeburger Recht gegründet. Bis 1343 wechselte der Besitz häufig, dann wurde das Fraustädter Land von König Kasimir dem Großen für Polen erobert und Fraustadt als Immediatstadt privilegiert. Das Fraustädter Land wurde ein eigenständiges Verwaltungsgebiet.

Im 16. Jahrhundert gehörte Fraustadt zu den Hochburgen des Protestantismus in Polen. Ihre wichtigsten Vertreter in Fraustadt waren die Pastoren Valerius Herberger (1562–1627) und Samuel Friedrich Lauterbach (1662–1728) und der Schriftsteller und Schulleiter Christian Gryphius (1649–1706). Als königliche Stadt unterstand sie einem königlich polnischen Starosten. Nach der lutherischen Familie von Gorka wurden nur noch Katholiken Starosten, die lutherische Kirche musste 1604 an die katholische Kirche zurückgegeben werden. Pastor Valerius Herberger erbaute daraufhin als neue Kirche das „Kripplein Christi“.

Während der Gegenreformation blieb Polen glaubenstolerant und nahm protestantische Glaubensflüchtlinge auf. 1633 wurde die Neustadt nach Magdeburger Recht gegründet. Damit bestand Fraustadt aus der Altstadt mit zwei Vorstädten (Glogauer und Polnische), der Neustadt und zwei Kämmereidörfern, Nieder- und Oberpritschen.

Im Großen Nordischen Krieg trafen in der Schlacht bei Fraustadt am 13. Februar 1706 die schwedische und die sächsisch-russische Armee aufeinander. Die Schlacht endete mit einem Sieg der Schweden. Während der Herrschaft des Hauses Wettin in Polen wurde Fraustadt zur heimlichen Hauptstadt Polens: Hier fanden Sitzungen des Senates der Republik statt (die erste 1699), zweimal (1755, 1773) wurde hier eine türkische Gesandtschaft empfangen.

Mit der Zweiten Teilung Polens kam Fraustadt an Preußen und wurde Kreisstadt für den Landkreis Fraustadt an der südwestlichen Grenze der Provinz Posen. Es wurde auch preußischer Garnisonsstandort. Sein berühmtester hier stationierter Soldat war Paul von Hindenburg, der hier von 1884 bis 1885 als Kompanieführer diente.

Nach 1820 brach der Tuchhandel durch die russische Zollpolitik zusammen, und die Stadt mußte sich andere Betätigungsfelder suchen. So erhielt Fraustadt 1881 eine Zuckerfabrik, die bis 2003 in Betrieb war. 1857 erhielt die Stadt Eisenbahnanschluss (Linie Glogau–Lissa).

Mit der Grenzziehung von 1920 verlor Fraustadt sein Hinterland und der wirtschaftliche Niedergang konnte bis heute nicht gestoppt werden. Nach 1938 gehörte die Stadt zur Provinz Niederschlesien. 1939 wurde Fraustadt als einziger Grenzort von polnischer Artillerie beschossen, ohne daß dabei jedoch große Schäden angerichtet werden konnten.

Bekannte, in Fraustadt geborene Personen