Walendy, Udo

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Udo Walendy

Udo Bruno Walendy (Lebensrune.png 21. Januar 1927 in Berlin; Todesrune.png 17. November 2022 ebenda) war ein deutscher Politikwissenschaftler. Als Geschichtsrevisionist hatte er hinsichtlich der offiziellen Erzählung zum Schicksal der Häftlinge in deutschen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkrieges eigene Auffassungen und Darstellungen entwickelt. Zudem stellte er die angebliche Alleinschuld des Deutschen Reiches am Ausbruch des Ersten und auch Zweiten Weltkrieges in Abrede. Er war deshalb wegen sogenannter Volksverhetzung vorbestraft. Sein Fall erregte auch im Ausland Aufsehen.

Werdegang

Walendys Unterschrift
Udo Walendy in Washington, 2006
Udo Walendy zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Aufstand des Geistes“ zu Gast bei der Partei „Die Rechte“ im Rhein-Erft-Kreis am 22. Oktober 2016

Ausbildung

Walendy wurde im Dritten Reich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zum Reichsarbeitsdienst, dann als Luftwaffenhelfer und schließlich zur Wehrmacht eingezogen. Er machte sein Abitur 1946 und besuchte danach die Journalistenschule in Aachen. Von 1950 bis 1956 studierte er an der Hochschule für Politik in West-Berlin Politikwissenschaft und erwarb dort sein Diplom.

In einem Vortrag beschrieb Walendy später, daß die meisten seiner Dozenten seinerzeit gerade erst aus dem Ausland wiedergekommen waren. Einer von ihnen sagte, daß alle DeutschenNazis“ und alle „Nazis“ wiederum Verbrecher gewesen seien. Dies geschah unter lautstarker Zustimmung der allermeisten Studenten. Walendy widersprach dem nicht, weil er in Ruhe zu Ende studieren wollte. Er mißbilligte aber dieses Verhalten, weil die Studenten alle ihre eigenen Väter beschimpft hätten. Er aber beschloß, nichts mehr von dem zu glauben, was ihm eingetrichtert werden sollte und machte die Überprüfung solcher Anschuldigungen gegen das eigene Volk und die eigenen Vorfahren zu seinem Beruf. Das Studium betrachtete er aber nachträglich dennoch als wichtig, weil ihm wesentliche Kenntnisse gefehlt hätten, die er sich erst dadurch aneignen konnte.

Verleger

Nachdem er kurzzeitig u. a. in der Erwachsenenbildung tätig war, gründete er 1963 in Vlotho den Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, weil er keinen Verlag fand, der bereit war, sein Werk „Wahrheit für Deutschland“ (1964) zu veröffentlichen. Der erste Satz im Klappentext des Buches lautete: „Die These von der Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg ist widerlegt.“ Vorarbeiten hatte er mindestens ab 1958 unter Pseudonym (Udo) in der Zeitschrift „Nation Europa“ veröffentlicht. Der Verlag wurde 1999 auf seine Frau übertragen, die deshalb selbst schon vor Gericht stand.[1] Die Familie Walendy wurde auch weiterhin von der BRD heimgesucht.

Politiker

Nachdem er zunächst Mitglied der CDU war, schloß sich Walendy 1964 der NPD an. Er war ab 1965 Kreisvorsitzender in Herford und trat dort auch zur Bundestagswahl 1965 an. Von 1967 bis 1973 gehörte er dem Bundesvorstand der Partei an, kandidierte 1969 erneut für den Bundestag und war von 1971 bis 1973 Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Walendy war parteiintern ein Gegenspieler Adolf von Thaddens.[2] Nach Verbüßung einer Haftstrafe wegen angeblicher „Volksverhetzung“ und einer erneuten Verurteilung 1997 wurde Walendy von der nordrhein-westfälischen NPD auf Platz eins ihrer Landesliste für die Bundestagswahl 1998 gesetzt. 2014 trat Walendy als NPD-Kandidat um das Amt des Oberbürgermeisters von Mönchengladbach an.[3]

Historiker

Walendy gehörte neben Germar Rudolf zu den bekannteren Revisionisten, welche die den Deutschen angelasteten Verbrechen im Zweiten Weltkrieg ganz oder teilweise anzweifeln. Ab Mitte der 1970er Jahre gab er die Schriftenreihe Historische Tatsachen heraus. Er pflegte engen Kontakt mit der belgischen revisionistischen Organisation Vrij Historisch Onderzoek (VHO) und war mit Florentine Rost van Tonningen gut befreundet. Zum 70. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges erklärte Walendy sinngemäß, daß er davon überzeugt sei, daß sich die wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung, an der auch er mitgewirkt hat, am Ende gegen die Geschichtsfälschung und die Umerziehung durchsetzen werde.

Udo Walendy erkannte schon frühzeitig die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Rahmen des Revisionismus. Sein Buch „Wahrheit für Deutschland“ (1964) erschien demgemäß auch in verschiedenen Fremdsprachen. In seinem 1980er Vortrag „Die Methoden der Umerziehung“ berichtete er darüber, wie die deutschen Akten nach 1945 von den Umerziehern ausgesiebt und wie Deutschland belastende sogenannte Dokumente von ihnen erst fabriziert wurden, bevor sie dem Bundesarchiv übergeben wurden. Er nahm weiterhin für sich in Anspruch, der erste Historiker gewesen zu sein, der sich überhaupt nach der Authentizität dieser Akten und nach dem Verbleib der Originale erkundigte.

Vortragstätigkeit

1965 hielt Walendy auf Einladung eines Ratsherrn der FDP einen Vortrag in Minden. Dieser Vortrag löste einen Skandal aus, der auch von der überregionalen Presse wahrgenommen wurde.[4] Über die Bundestagswahl von 1969 berichtete Walendy in einem anderen Vortrag, daß Eugen Gerstenmaier seinerzeit im Fernsehen gesagt habe, daß die BRD z. B. weniger Autos absetzen können würde, wenn die NPD in den Bundestag einziehen würde.

Auftritte hatte er u. a. beim Bund für Gotterkenntnis (BfG), dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG), der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), der Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), dem Freundeskreis Ulrich von Hutten, der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO) oder bei Treffen des „Leser- und Freundeskreises“ der Zeitschrift „Die Bauernschaft“. Auch auf internationaler Bühne trat Walendy in Erscheinung, u. a. als Referent beim Institute for Historical Review (IHR). Daneben gehörte er dem „Editorial Advisory Committee“ der IHR-Zeitschrift „The Journal of Historical Review“ an. In zwei kanadischen Prozessen (1985 und 1988) gegen Ernst Zündel sagte Walendy als Zeuge der Verteidigung aus. Im November 2007 wurde er Vorsitzender des ein halbes Jahr später verbotenen Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV).

Walendy hielt 2016 auch einen Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der Partei Die Rechte.

Sonstige Positionen

Walendy ist Verfasser des fünfbändigen Werkes „Die Weltanschauung des Wissens“. Darin stellt er u. a. die These auf, daß es mindestens weitere sechs Planeten in unserem Sonnensystem gibt, die bisher aufgrund der Langsamkeit dieser Planeten nicht entdeckt werden konnten. In einem Beitrag für die Deutsche Stimme wurde diese Ansicht Walendys nicht mit abgedruckt, sondern nur Walendys geschichtsrevisionistische Ansichten. Walendy beklagte diese Zensur und glaubt, daß dieser Teil seines Schaffens gleichwertig neben dem Geschichtsrevisionismus steht.[5]

Beerdigung

Die Bestattung fand am 24. November 2022 in Mönchengladbach statt.

Ehrungen

Siehe auch

Werke

  • Wahrheit für Deutschland – Die Schuldfrage des Zweiten Weltkrieges, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1964 [2., verb. und erweiterte Auflage 1965]
    • 1964 erschien die Erstauflage des Buches, das 1979 von der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften” wegen seiner Darstellung der Abläufe, die zum Krieg geführt hatten, unter Mißbrauch des vorgeblichen Jugendschutzes, indiziert wurde, also nicht mehr öffentlich beworben oder an Jugendliche abgegeben werden durfte. Die Indizierung wurde 1994, nach jahrelangem Rechtsstreit aufgrund einer Verfassungsbeschwerde Walendys, aufgehoben. Einen erneuten Versuch zur Indizierung des Werkes gab die Bundesprüfstelle 2001 wegen negativer Einschätzung der Erfolgsaussichten in einem erneuten Gerichtsverfahren auf.
    • Englische Übersetzungen erschienen unter den Titeln „Truth for Germany – The Guilt Question of the Second World War“ (1981) und „Who Started World War II? Truth for a War-Torn World“ (2014).
  • Europa in Flammen 1939–1945, 2 Bände, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1966/67
  • Die Weltanschauung des Wissens, 5 Bände, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1969/1988
  • Bild-„Dokumente“ für die Geschichtsschreibung?, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1973 – Nachweis antideutscher Bildfälschungen zur Zeitgeschichte
  • Selbstmord einer Demokratie – Identität von KPD und DKP, Kölle-Druck und Verlag, Preußisch Oldendorf 1974 (mit Norbert Bartel)
  • Historische Tatsachen (1974–2012)
    • Von 1974 bis 2012 erschienen insgesamt 122 Ausgaben der geschichtsrevisionistischen Zeitschriftenreihe, die später von der VHO in Flandern/Belgien weiterverlegt wurde.
  • Auschwitz im IG-Farben-Prozeß. Holocaust-Dokumente? Herausgegeben von Udo Walendy, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung, Vlotho 1981

Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung

  • Hans-Georg Kemnitzer: Nitschewo – Über Dornen Sibiriens zur Freiheit, 1964
  • Arthur R. Butz: Der Jahrhundertbetrug, 1977 – Übersetzung von Udo Walendy und Mabel Elsabe Narjes. Original: The Hoax of the Twentieth Century, 1976
  • Reinhard Pozorny: Wir suchten die Freiheit – Schicksalsweg der sudetendeutschen Volksgruppe, 1978
  • Willi Krämer: Vom Stab Heß zu Dr. Goebbels, 1979
  • Erich Blohm: Hitler-Jugend – Soziale Tatgemeinschaft, 1979
  • Louis FitzGibbon: Das Grauen von Katyn – Verbrechen ohne Beispiel, 1980
  • Die völkerrechtlich gültigen Grenzen des Deutschen Reiches auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völker, 1978/1986

Literatur

Verweise

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. Michaela Podschun: 81-jährige aus Vlotho im Prozeß um Volksverhetzung freigesprochen, Mindener Tageblatt, 12. Juni 2013
  2. Draußen vor der Tür, Der Spiegel, 15. Mai 1967 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  3. NPD stellt Oberbürgermeisterkandidat auf., NPD Mönchengladbach, 20. März 2014
  4. K.-H. J.: Wahlkampf mit Hitler, Die Zeit, 2. April 1965, S. 1 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  5. Anthony Schlingel: Lebenslüge um Deutschland, Historische Tatsachen Nr. 109, 2010, S. 5