Albrecht Herzog von Württemberg

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Württemberg

Albrecht Maria Alexander Philipp Joseph Herzog von Württemberg (Lebensrune.png 23. Dezember 1865 in Wien; Todesrune.png 29. Oktober 1939 in Schloß Altshausen, Oberschwaben) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generalfeldmarschall und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub.

Werdegang

Herzog Albrecht von Württemberg in Uniform des Grenadier-Regimentes „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119
Herzog Albrecht von Württemberg.jpg

Königlicher Prinz Albrecht war der älteste Sohn des Herzogs Philipps I. von Württemberg und der Erzherzogin Marie Therese von Österreich, Tochter von Erzherzog Albrecht, Generalissimus der Gemeinsamen Armee.

Nach dem Abitur studierte er 1884 in Tübingen, 1885 trat er dann auf eigenen Wunsch in den württembergischen Heeresdienst ein und diente als Secondeleutnant im Ulanen-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 19. Danach wurde er in der Preußischen Armee zum Offizier ausgebildet. Am 18. April 1896 wurde er als Oberst Kommandeur des Grenadier-Regimentes „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119

Albrecht wurde am 15. Juni 1898 Generalmajor, am 10. September 1898 à la suite des Grenadier-Regimentes „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 gestellt, am 10. September 1898 Kommandeur der 4. Garde-Kavallerie-Brigade des Garde-Korps in Potsdam (als Nachfolger von Prinz Friedrich Leopold von Preußen) und am 16. Juni 1901 zum Generalleutnant befördert.

Seit 1898 war er auch Oberstinhaber des k. u. k. Böhmischen Infanterie-Regiments Nr. 73. Seit 14. September 1900 führte er die 51. Infanterie-Brigade und am 13. April 1901 übernahm er das Kommando über die 26. Division in Stuttgart.

Am 22. September 1906 wurde er zum General der Kavallerie befördert und zum Kommandierenden General des XI. Armee-Korps in Kassel ernannt. Am 25. Februar 1908 übernahm er das XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps in Stuttgart und wurde am 24. September 1913 zum Generaloberst befördert. Am 1. März 1913 wurde er Generalinspekteur der VI. Armee-Inspektion.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg war er ab dem 1.8.1914 Oberbefehlshaber 4. Armee, ab dem 1.8.1916 Generalfeldmarschall und ab dem 28. Februar 1917 Oberbefehlshaber der offiziell am 1. März 1917 aufgestellten Heeresgruppe „Herzog Albrecht von Württemberg“[1] (ihm unterstanden die Armeeabteilungen A und B mit Hauptquartier Straßburg; später trat die Armeeabteilung C und im Februar 1918 schließlich die 19. Armee hinzu) und galt als einer der „fähigsten deutschen Heerführer des Weltkriegs“. Er war der vorgesehene Thronfolger des württembergischen Königs Wilhelm II., der aber am 30. November 1918 im Zuge der Novemberrevolte abdanken mußte.

Im Gegensatz zum preußischen Kronprinzen Wilhelm und dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht blieb er nach dem Ausbruch des Novemberputsches allerdings noch bis unmittelbar vor Weihnachten (23. Dezember) 1918 auf seinem Posten und führte die ihm unterstellten Truppen der Heeresgruppe sicher in die Heimat zurück. Als Mensch und Heerführer galt Albrecht als eine hervorragende Persönlichkeit.

Nachkriegszeit

Da der König von Württemberg Wilhelm II. männliche Nachkommen nicht besaß, wurde Albrecht Thronfolger und nach dem Tode des Königs im Jahre 1921 das Haupt der entmachteten Königlichen Familie. Der König hatte ihm das Schloß Altshausen, 40 Kilometer nördlich des Bodensees in Oberschwaben gelegen, als Wohnsitz überlassen. Dort zog die Familie 1919 ein. Als Wilhelm II. am 2. Oktober 1921 starb, ging das gesamte Hausvermögen auf Albrecht über. Es wurde von der „Hofkammer des Hauses Württemberg“ (1919 bis 1933 in „Rentkammer des Hauses Württemberg“ umbenannt) verwaltet. Bis 1928 stand Alfred Schenk Graf von Stauffenberg als Präsident der Rentkammer vor.

Nachkommen

Aus seiner Ehe mit Erzherzogin Margarete Sophie von Österreich, Tochter von Erzherzog Karl Ludwig und Tante von Karl I. gingen drei Söhne und vier Töchter hervor. Sein ältester Sohn Philipp II. Albrecht von Württemberg folgte ihm als Chef des Hauses Württemberg.

Regimentschef und -inhaber

  • Chef des Grenadier-Regimentes „Königin Olga” (1. Württembergisches) Nr. 119
  • Oberstinhaber des k. u. k. Böhmischen Infanterie-Regiments Nr. 73
  • à la suite des Ulanen-Regimentes „König Karl” (1. Württembergisches) Nr. 19
  • à la Suite des Kürassier-Regimentes „Herzog Friedrich Eugen von Württemberg“ (Westpreußisches) Nr. 5
  • à la Suite des Königlich Bayerischen 4. Infanterie-Regimentes „König Wilhelm von Württemberg“
  • à la Suite des Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment „König Wilhelm II. von Württemberg“ Nr. 105
  • à la Suite der II. Seebataillon

Beförderungen

  • 23.8.1885 Eintritt in das Ulanen-Regiment „König Karl” (1. Württembergisches) Nr. 19 in Ulm
  • 28.8.1883 Sekonde-Lieutenant
  • 9.6.1888 Premier-Lieutenant
  • 12.5.1890 Grenadier-Regiment „Königin Olga” (1. Württembergisches) Nr. 119 in Stuttgart (Zugführer)
  • 18.1.1890 Hauptmann
  • 24.1.1893 Major
  • 25.3.1893 Oberst-Lieutenant
  • 1.12.1893 Ulanen-Regiment „König Karl” (1. Württembergisches) Nr.19 in Ulm
  • 18.4.1896 Oberst
  • 10.9.1898 4. Garde-Kavallerie-Brigade in Potsdam (Garde-Korps)
  • 15.6.1898 Generalmajor
  • 14.9.1900 51. Infanterie-Brigade in Stuttgart
  • 13.4.1901 26. Infanterie-Division in Stuttgart (Kommandeur, Nachfolger von Schnürlen)
  • 16.6.1901 Generalleutnant
  • 22.9.1906 General der Kavallerie
  • 24.9.1906 XI. Armeekorps in Kassel (Kommandierender General, Nachfolger von Linde-Suden)
  • 25.2.1908 XIII. Armeekorps in Stuttgart (Kommandierender General, Nachfolger von Fallois)
  • 01.3.1913 (ggf. 1.10.1013) VI. Armee-Inspektion (vormals I. Inspektion) in Stuttgart (Kommandierender General, Nachfolger Colmar Freiherr von der Goltz)
  • 24.9.1913 Generaloberst
  • 2.8.1914 4. Armee (VI., VIII., XVIII. Armeekorps, VIII. und XVIII. Reservekorps)
    • „Auf Grund reicher Fronterfahrungen vermochte er jederzeit im Sinne der Weisungen der Obersten Heeresleitung nach eigener Initiative zu handeln, was besonders schon in den Kampfhandlungen vor der Marne-Schlacht August/September 1914 hervortrat.“[2]
  • 1.8.1916 Generalfeldmarschall
  • 28.2.1917/1.3.1917 (ggf. Dienstantritt 7.3.1917) Heeresgruppe „Herzog Albrecht von Württemberg“ in Straßburg

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Albrecht Maria Alexander Philipp Joseph, Orden und Ehrenzeichen.jpg

Fußnoten

  1. Am 7. März 1917 wurde an der verhältnismäßig ruhigen Südwestfront ein Heeresgruppenkommando für die Truppen in Lothringen und im Elsaß gebildet – für die Heeresgruppe „Herzog Albrecht von Württemberg“, benannt nach ihrem Oberbefehlshaber. Die Heeresgruppe blieb rein stationär und bestand bis Kriegsende. Sie wechselte lediglich auf dem Rückmarsch ab dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 die Bezeichnung in „Heeresgruppe D“.
  2. Schwertfeger, Bernhard: „Albrecht“, in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 175-176