Aleppo

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Aleppo
(حَلَبُ)
(Chaleb)

Staat: Syrien
Oblast: Aleppo
Einwohner (2008): 2.500.000
Bevölkerungsdichte: 13.157 Ew. p. km²
Fläche: 190 km²
Höhe: 390 m (Altstadt)
Telefon-Vorwahl: 00963-21
Koordinaten: 36° 12′ N, 37° 09′ O

Aleppo (arab.: حَلَبُ‎‎, transkr.: Chaleb) ist eine Stadt in Syrien, dessen historischer Marktplatz während des Stellvertreterkrieges in Schutt und Asche gelegt wurde. Am 13. Oktober 2015 wurde von VS-amerikanischen Bomberverbänden das örtliche Kraftwerk zerstört und so die Heimkehr syrischer Flüchtlinge verhindert: ohne Strom würde es in der Stadt keine lebenswichtige Wasserversorgung mehr geben.[1] Infolge der russischen Offensive 2015 konnten z. B. Vertriebene aus Homs wieder in ihre Stadt zurückkehren. Partnerstädte von Aleppo sind u. a. Brest-Litowsk in Weißruthenien und Welsch-Leyden. Die Altstadt Aleppos, mit ihrer 5000jährigen Geschichte älteste Altstadt des Ostens, wurde im Jahre 1986 der UNESCO-Welterbeliste zugefügt.

Geschichte

Die Jasmingasse im armenisch-christlichen Viertel in Aleppo

Angenommen wird, daß die rechteckigen Grundrisse der heutigen Stadt nach ihrer Eroberung im Jahre 333 v. d. Z. seitens Alexander des Großen entstanden sind, als dort eine mazedonische Kolonie errichtet wurde. 64 v. d. Z. gelangte Aleppo in den römischen Machtsbereich. Bis im Jahre 637 blieb die Stadt Teil des Byzantinischen Reiches. Noch einmal konnte von dem byzantinischen Kaiser eine Rückeroberung durchgeführt werden, namentlich von 962 bis 977. Aleppo wurde daraufhin von islamitischen Herrscher unterschiedener Stämme verwaltet. Ab 1517 gehörte die Stadt dem Osmanischen Reiche. Im Jahre 1823 wurde sie von der Cholera heimgesucht, 1850 konnte mithilfe türkischen Militärs einen Pogrom der mohammedanischen Bevölkerung gegen die Christen niedergeschlagen werden. Nach dem Abrissen umfangreicher Teile der Altstadt zugünsten moderner Bauten und Verbindungsstraßen in den 1970ern wurde sie 1986 zum Weltkulturerbe erklärt.

Erhalten blieben u. a. der historische Basar – ein überdachtes Marktviertel, die Zitadelle und die Umayyaden-Moschee – eine Wiederherstellung aus dem späten 13. Jahrhundert des 1260 während des Mongolen-Angriffes zerstörten Vorgängerbauten. Die erste Moschee von 1158 enstand unter Einbeziehung der frühbyzantinischen Helena-Kathedrale[2] aus dem 5. Jahrhundert. Dort soll sich das Grab Zacharias', Vater Johannes' des Täufers befunden haben. Die armenisch-christliche Vierzig-Märtyrer-Kathedrale entstammt dem Jahre 1429.

Chaldäisch-katholische Kirche

Zu der Zeit der russischen Offensive in Syrien war Antoine Audo Bischof der Chaldäisch-katholische Kirche der Stadt Aleppo, und sein Kollege Abou Khazen war als Apostolische Vikar angestellt. Sie äußerten sich der vatikanischen Presse gegenüber sehr kritisch in bezug auf die westlichen Maßnahmen gegen den syrischen Staatsoberhaupten Baschar al-Assad. Sein Stürz bedeute ihre Flucht vor den Truppen der Terrorgruppierung IS. Ihre Aussagen markierten die zunehmende Distanz zur westlichen Christentum.

Stellvertreterkrieg im Jahre 2016

Im Februar 2016 kam es nach dem Scheitern der Genfer Friedensgespräche, bei welchen die Russische Föderation die nördliche Region Syriens dem Obhut der Vereinigten Staaten nicht unterstellt sehen wollte, zu neuen Straßenkämpfen in Aleppo zwischen den von Rußland unterstützten Regierungstruppen und auf westlicher Seite kämpfenden Rebellen. Gleichzeitig – beim gerade angefangenen Bürgerkrieg im Südosten der Türkei – drohte der türkische Präsident Erdogan die nördlichen Gebiete Syriens seinem Staat einzuverleiben, falls die Vereinigten Staaten die Kurden in diesem Gegend, so in in der Stadt Kobane, weiterhin ihre Hilfe versprechen würden.

Siehe auch

Verweis

Fußnoten

  1. Rußlands Demonstration der Stärke in Syrien - Zeitenwende der Weltordnung?RT Deutsch, 5. November 2015 (Textabschnitt: Das Völkerrecht..)
  2. Helena war die Mutter des Kaisers Konstantin des Großen.