Großrock, Alfred
Alfred Großrock ( 2. Januar 1918 in Oßweil, seit 1922 ein Stadtteil der Kreisstadt Ludwigsburg; gefallen 4. bzw. 5. April 1945 im Gefangenenlager Ketschkemet in Ungarn) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ im Zweiten Weltkrieg. Das Panzer-As zerstörte mindestens 29 Feindpanzer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Großrock war vom 1. August 1933 bis 31. Oktober 1936 Mitglied der Hitler Jugend und trat am 1. November 1936 der SS bei (SS-Nr. 285.640). Am 1. Mai 1937 wurde er dann Mitglied der NSDAP. Großrock diente bei der SS-Verfügungstruppe im Sudetenland und beim Polenfeldzug, dann mit der SS-Verfügungsdivision beim Westfeldzug 1940 und beim Balkanfeldzug. Im Sommer trat er mit der SS-Division „Reich“ zum Unternehmen „Barbarossa“ an.
Im Dezember 1942 wurde Großrock zur SS-Panzer-Abteilung 5 „Wiking“ unter Johannes Mühlenkamp versetzt, die seit dem 18. April 1942 formell der SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ unterstellt war. Zu seinen Ausbildern im Regiment gehörte u. a. Karl Nicolussi-Leck✠. Am 28. Februar 1943 wurde die Abteilung auf dem Truppenübungsplatz Altneuhaus aufgestockt und in SS-Panzer-Regiment 5 „Wiking“ umbenannt. Wann und ob Großrock die SS-Junkerschule besuchte, ist unbekannt.
Später wurde Großrock zur II. Abteilung versetzt, wo er als Zugführer, zuletzt als Kompanieführer diente. Im Juli 1944 fand während des Unternehmens „Bagration“ bei Maciejow eine große Panzerschlacht statt. Dabei vernichtete das SS-Panzer-Regiment 5 (minus I. Abteilung) über 100 sowjetische Panzer in zwei Tagen, ohne einen einzigen eigenen zu verlieren. Dies war der beste Abwehrerfolg in der Geschichte der Division. Großrock erhielt dafür das Ritterkreuz, sein Funker SS-Unterscharführer Henk Kistemaker das Eiserne Kreuz 1. Klasse und Regimentskommandeur Johannes-Rudolf Mühlenkamp, kurz darauf Divisionskommandeur, das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Tod
Nach der fehlgeschlagenen Plattenseeoffensive geriet Großrock Anfang April 1945 beim Kampf um Ungarn verwundet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Je nach Quelle verstarb er am 4. (nach Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge) oder am 5. April 1945 im Gefangenenlager Ketschkemet (Kecskemét) an den Folgen seiner Verwundung oder durch Ermordung, da sowohl an der Ost- als auch an der Westfront Angehörige der SS, auch der Waffen-SS, mißhandelt, verhört und dann kriegsverbrecherisch erschossen, zuweilen auch totgeschlagen wurden.
SS-Obersturmführer Alfred Großrock wurde möglicherweise als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Wudersch (Budaörs), am westlichen Stadtrand der ungarischen Hauptstadt Budapest, überführt, allerdings wurden seine Gebeine nie identifiziert.
Beförderungen (Auswahl)
- 1. Januar 1942 SS-Oberscharführer der Waffen-SS
- 9. November 1943 SS-Untersturmführer der Waffen-SS
- Sommer 1944 Zugführer in der 6. Kompanie/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 5 „Wiking“
- 30. Januar 1945 SS-Obersturmführer der Waffen-SS
- Führer der 6. Kompanie/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 5 „Wiking“
Auszeichnungen (Auszug)
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 2. Juni 1940
- 1. Klasse am 4. August 1941
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber und Gold
- Deutsches Kreuz in Gold am 9. Juni 1943 als SS-Oberscharführer in der 1. Kompanie/I. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 5/SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 12. August 1944 als SS-Untersturmführer der Waffen-SS und Zugführer in der 6. Kompanie/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 5/5. SS-Panzer-Division „Wiking“/Heeresgruppe Mitte