Wäger, Alfred

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Wäger, Alfred.jpg

Alfred Oskar Karl Wäger (auch: Waeger; Lebensrune.png 17. August 1883 in Bamberg; Todesrune.png 9. Juli 1956 in Baden-Baden) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Alfred Wäger II.png
Alfred Wäger I.jpg
Alfred Wäger III.png

Lexikon der Wehrmacht

„Alfred Wäger trat am 15. Juli 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 19. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment. Am 9. März 1903 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er dann anscheinend im 19. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen bedacht. Im Krieg wechselte er dann in den Generalstab. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Frühjahr 1920 als Generalstabsoffizier beim Wehrkreiskommando VII eingesetzt. Außerdem war er zugleich militärisches Mitglied der Linienkommission München. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb Wäger Angehöriger des Heeres. Ab Herbst 1920 wurde er dann als Generalstabsoffizier bei der 7. Division der Reichswehr eingesetzt, blieb aber weiter, zugleich militärisches Mitglied der Linienkommission München.
Auf dieser Position war er auch noch im Frühjahr 1921 im Einsatz. Am 1. April 1923 wurde er zum Major befördert. Im Frühjahr 1924 war er dann im Reichswehrministerium im Einsatz. Dort wurde er im Truppenamt (TA) bei der Heeres-Transportabteilung (T 7) eingesetzt. 1927 und 1928 wurde er dann nach dem Verbot der Abteilung bei Gruppe IV in der Heeres-Abteilung (T 1) im Truppenamt (TA) des Reichswehrministeriums verwendet. Am 1. Februar 1929 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment ernannt. Diese Position behielt er zumindest bis Frühjahr 1930. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1932 als Chef des Stabes bei der 7. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. November 1933 wurde er zum Kommandant von Regensburg ernannt. Am 1. April 1934 wurde er als solcher zum Generalmajor befördert.
Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde aus seiner Wehrgauleitung ein Divisionsstab gebildet, der aber zur Tarnung weiter als Kommandant von Regensburg bezeichnet wurde. Nach der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 15. Oktober 1935 bei der Enttarnung der Verbände zum Kommandeur der 10. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1936 zum Generalleutnant befördert. Am 1. März 1938 gab er dieses Kommando ab. Am 1. August 1938 wurde er mit der Führung des Generalkommandos der Grenztruppen Oberrhein beauftragt. Am 1. November 1938 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er zum Kommandierenden General des Generalkommandos der Grenztruppen Oberrhein ernannt. Mit diesem wurde er am 26. August 1939 mobil gemacht und bei Ausbruch des 2. Weltkrieges im Westen eingesetzt. Am 17. September 1939 wurde er durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General des XXV. Armeekorps ernannt. Am 6. November 1939 gab er sein Kommando an General der Infanterie Karl Ritter von Prager ab. Er übernahm dafür von diesem am gleichen Tag als Kommandierender General des XXVII. Armeekorps. Auch mit diesem Korps blieb er weiter im Westen im Einsatz. Am 15. Juni 1940 startete er bei der 7. Armee mit der Operation Kleiner Bär. Dabei gingen die drei unterstellten Divisionen bei Schönau, Markolsheim und Breisach über den Rhein. Nach harten Kämpfen gelang es ihnen dann die Maginot-Linie zu durchbrechen und die Stadt Colmar (Kolmar) einzunehmen. Im Herbst 1941 wurde er dann mit dem Korps in den Osten verlegt um beim Russlandfeldzug in Mittelrussland eingesetzt zu werden. Dort musste er am 23. Dezember 1941 sein Kommando abgeben. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 31. August 1942 wurde er aus der Wehrmacht verabschiedet.“[1]

Chronologie

Adolf Hitler mit Alfred Wäger (links) und Heinrich Himmler (rechts) am Westwall 1939, zwischen Hitler und Himmler im Hintergrund Wilhelm Keitel.
Büste von General Alfred Wäger (rot umrahmt) von Erich Hoffmann, GDK 1941
  • 1901 Abitur am Neuen Gymnasium in Bamberg
  • 15.7.1901 Eintritt in das Königlich Bayerische 19. Infanterie-Regiment „König Viktor Emanuel III. von Italien“, Erlangen
  • 25.06.1907 im Kgl. Bayer. 17. Infanterie-Regiment “Orff”, Germersheim
  • 1.10.1913 zur Kriegsakademie kommandiert
  • 2.8.1914 2. Adjutant der kombinierten Königlich Bayerischen Brigade [Otto] Wening, später 1. Adjutant der kombinierten Kgl. Bayer. Brigade Gluck
  • September 1914 2. Adjutant der Königlich Bayerischen Landwehr-Division, dann der gemischten Kgl. Bayer. Landwehr-Division
  • Februar 1915 Adjutant der 5. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade
  • 1.11.1916 Stabsoffizier bei der 6. Königlich Bayerischen Infanterie-Division
  • 26.3.1917 Ib im Stab der 6. Königlich Bayerischen Infanterie-Division
  • September 1917 im Stab der 214. Infanterie-Division
  • 5.11.1917 kommandiert zum Königlich Bayerischen Kriegsministerium
  • November 1918 im Generalstab (mit Franz Halder und Friedrich Dollmann) der Armee-Abteilung (unter Wilhelm Ritter von Leeb) des Bayerischen Ministeriums für militärische Angelegenheiten, München
  • 1.10.1919 im Generalstab des Reichswehr-Gruppenkommandos 4, München
    • Reichswehr-Gruppenkommando 4, am 11.5.1919 in Bayern entstandene höchste Kommandobehörde, der alle in Bayern stationierten Einheiten der Vorläufigen Reichswehr unterstellt waren. Am 1.4.1920 wurde daraus im Zuge der Bildung des sogenannten Übergangsheeres [Truppenstärke 200.000 Mann] das Wehrkreis-Kommando VII gebildet. Oberbefehlshaber war jeweils GM/GLt. Arnold Ritter von Möhl (1920–1923 Landeskommandant bzw. Befehlshaber im Wehrkreis VII)
  • 1.4.1920 im Stab des Wehrkreis VII, München, zugleich militärisches Mitglied der Linienkommandantur München (K I)
    • Linienkommissionen waren militärische Eisenbahnlinienkommissionen im Deutschen Kaiserreich. Ab 1907 hießen sie Linienkommandanturen. Ihnen oblag die Regelung der Militärtransporte im Frieden und im Kriege. Sie waren Organe der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabs.
  • 1.10.1920 im Stab der 7. Division, München, zugleich militärisches Mitglied der Linienkommission München
  • 28.12.1921 Chef der 2. Kompanie des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiments, München
  • 1.10.1923 in der Heeres-Transportabteilung (T 7) des Truppenamtes/RWM
  • 1.11.1927 bei Gruppe IV (Transportgruppe) in der Heeres-Abteilung (T 1) im Truppenamt (TA) des Reichswehrministeriums
  • 1.4.1929 Kommandeur des I. Bataillons des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiments, München
  • 1.2.1931 Chef des Stabes der 7. Division, München
  • 1.11.1933 Befehlshaber im Wehrgau Regensburg
  • Oktober 1934 Kommandant von Regensburg
  • 15.10.1935 bis 28.2.1938 Kommandeur der 10. Infanterie-Division, Regensburg
  • 24.11.1938 Kommandeur des Kommandostabes Oberrhein; Baden-Baden
  • 1.3.1939 Kommandierender General des Generalkommandos der Grenztruppen Oberrhein (Umbenennung)
  • 17.9.1939 Kommandierender General des XXV. Armee-Korps (Umbenennung)
  • 6.11.1939 Kommandierender General des XXVII. Armee-Korps
    • Ab dem 10. Mai 1940 nahm das Korps als Teil der 6. Armee am Westfeldzug teil. Während der ersten Feldzugphase marschierte das Korps in die südliche Niederlande ein und marschierte durch Belgien auf die französische Grenze im Raum Roubaix vor und kämpfte dann im Kessel von Lille (darunter die 253. Infanterie-Division unter Fritz Kühne). Anschließend nahm das Korps an der östlichen Grenze Flanderns zwischen Tournai und Valenciennes gegenüber der 1. französischen Armee bis 5. Juni 1940 an der Schlacht um Dünkirchen teil. Während der zweiten Feldzugphase, der „Schlacht um Frankreich“ ab dem 6. Juni 1940, griff das Korps als Teil der 7. Armee vom Ostufer des Rheins in Richtung auf Colmar an. Der Vorstoß in den Raum Epinal endete mit dem Waffenstillstand am 25. Juni 1940. Das XXVII. Armeekorps verblieb zunächst in Ostfrankreich und diente bis in das folgende Jahr als Besatzungstruppe.
  • 23.12.1941 Führerreserve
  • 31.8.1942 Abschied; Wäger ließ sich in Baden-Baden nieder
  • 27.4.1945 die französische Armee besetzte Baden-Baden; Wäger konnte erreichen, daß die Stadt kampflos an den vorrückenden Feind übergeben wurde.
  • Mai 1950 General der Infanterie a. D. Alfred Wäger sollte ehrenamtlicher Bäderverwalter in Baden-Baden werden. Dazu kam es nach Protesten der kommunistisch aufgewiegelten Gewerkschaften nicht.

Familie

Alfred war der Sohn des Kaufmanns Ludwig Gottfried Wäger (Lebensrune.png 3. Mai 1857) und dessen Frau Marie Clementine Elisabeth Blanka, geb. Lohsse (Lebensrune.png 10. Oktober 1856). Hauptmann Wäger heiratete 1918[2] (nach anderen Quellen schon 1915) seine Verlobte Hildegard „Hilda“ Ultsch (Lebensrune.png 7. Januar 1896).

Franz Wäger

Sein jüngerer Bruder Franz Wäger (Lebensrune.png 7. Januar 1888 in Bamberg) wählte statt dem Heer die Kaiserliche Marine, der er am 3. April 1907 als Seekadett beitrat. Zu seiner Crew gehörten u. a. Werner Fürbringer, Heino von Heimburg, Hans Howaldt, Otto Steinbrinck und Ralph Wenninger. Am 21. April 1908 wurde er Fähnrich zur See, am 28. September 1910 Leutnant zur See und am 27. September 1913 Oberleutnant zur See. Inzwischen trat er der neuen U-Boot-Waffe bei, um Kommandant von vier U-Booten zu werden: UB 1 (29. Januar bis 9 Juli 1915), UC 7 (9. Juli bis 29. November 1915), UB 18 (11. Dezember 1915 bis 15. Februar 1916) und UB 44 (ab 11. Mai 1916). Der Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen versenkte auf seinen Feindfahrten elf feindliche Schiffe mit 19.681 BRT und beschädigte ein weiteres mit 3.943 BRT, das erste am 26. Juni 1915, das letzte am 30. Juni 1916.[3]

SM UB 44 wurde 1916 fertig gebaut, dann zerlegt, mit der Reichseisenbahn nach Pola (Hauptkriegshafen Österreich-Ungarns auf der Halbinsel Istrien gelegen) verschickt (gemeinsam mit fünf weiteren U-Booten) und dort zusammengebaut. Am 20. April 1916 erfolgte der Stapellauf, am 11. Mai 1916 wurde das 36,90 m lange U-Boot in Dienst gestellt. Im Rahmen der U-Flottille Pola sollte UB 44 Handelskrieg im Mittelmeer führen. Im August 1916 verlegten UB 42, UB 44, UB 45 und UB 46 nach Konstantinopel. Am 8. August 1916 verließen die Boote Kotor mit dem Ziel Hersingstand (Hafen auf Gallipoli). SM UB 44 gilt seit diesem Tag als vermißt, vermutlich lief es in der Meerenge an den Dardanellen auf eine britische Mine, ebenfalls ist die Versenkung durch ein Torpedoboot vor Paxi möglich. Mit Kommandant Wäger sind 18 weitere Besatzungsmitglieder auf See geblieben.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Beförderungen

Auszeichnungen

Ehrungen

  • Büste des Generals von Erich Hoffmann (Bildhauer), ausgestellt bei der GDK 1941[5]
  • Alfred-Wäger-Brücke in Baden-Baden; sie führt auf Höhe des Kurhauses über die Oos und verbindet die Kaiserallee mit der Inselstraße.

Verweise

Fußnoten

  1. Wäger, Alfred, Lexikon der Wehrmacht
  2. Wäger, Alfred, in: Luxburg, Heinrich Graf von, in: Woltz, Jürgen / Körner, Hans (Bearb.), Biographischer Teil. Die Lehrgangsteilnehmer der Bayerischen Kriegsakademie, in: Hackl, Othmar, Die Bayerische Kriegsakademie (1867-1914), München 1989, S. 393 - 614, hier: S. 595 f.
  3. Franz Wäger, Oberleutnant zur See (Crew 4/07)
  4. Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 135
  5. General Alfred Wäger, GDK Research