Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (zuweilen auch Auguste Victoria; 22. Oktober 1858 in Dolzig, Niederlausitz; 11. April 1921 im Haus Doorn, Niederlande) war die bislang letzte Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen. Sie war die Gemahlin von Wilhelm II. und hatte sieben Kinder. Die einzige Tochter war Viktoria Luise von Preußen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hochzeit
Am 27. Februar 1881 heiratete sie in Berlin Prinz Wilhelm von Preußen (1859–1941), Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und dessen Frau Prinzessin Viktoria von Großbritannien, Enkel Kaiser Wilhelms I. und mütterlicherseits der britischen Königin Victoria. Aus der Ehe sind sieben Kinder entsprossen.
Kinder
- Friedrich Wilhelm Victor August Ernst (1882–1951)
- ∞ 1905 Herzogin Cecilie zu Mecklenburg-Schwerin
- Wilhelm Eitel-Friedrich Christian Karl (1883–1942)
- ∞ 1906–1926 Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg
- Adalbert Ferdinand Berengar Viktor (1884–1948)
- ∞ 1914 Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen
- August Wilhelm Heinrich Günther Viktor (1887–1949)
- ∞ 1908–1920 Prinzessin Alexandra von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1887–1957)
- Oskar Karl Gustav Adolf (1888–1958)
- ∞ 1914 Gräfin Ina Maria von Bassewitz (1888–1973)
- Joachim Franz Humbert (1890–1920)
- ∞ 1916 Prinzessin Marie Auguste von Anhalt
- Viktoria Luise Adelheid Mathilde Charlotte (1892–1980)
- ∞ 1913 Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg
Militär
Auguste Viktoria war Regimentschefin folgender Truppen der Preußischen Armee:
- Füsilier-Regiment „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86
- Kürassier-Regiment „Königin“ (Pommersches) Nr. 2
Ehrengedicht zum Geburtstag
„[...] Er spricht von den deutschen Müttern zu Haus, alle Herzen lauschen ins Weite hinaus nach der Mütter frommem und friedsamem Schritt … Alle Herzen predigen leise mit: ‚Gott hat die Herzen der Mütter geweiht zu Opferschalen der großen Zeit! Legt täglich ein Liebsopfer hinein, und wär’ es nur ein Ich-denke-dein, nur ein Stoßgebet, nur ein Herzaufwallen, die Gabe wird Gott, dem Allgüt’gen, gefallen! Wer die deutsche Mutter im Herzen trägt, sich mit sauberem Leib durch die Hölle schlägt. Kam’rad, halte heilig den deutschen Leib! Im welschen ehrst du das deutsche Weib. Das deutsche Weib trägt ein Ehrenkleid; Schatzhüterin, hegt sie das deutsche Leid, das deutsche Leid, das heilige Leid, keinen Flecken, Kam’rad, auf ihr priesterlich Kleid! Die deutsche Frau will reines Dienen, das reinste die Königin unter ihnen! Ihr dienen wir immer mit herzlichem Sinn, der Mutter des Volkes, der Kaiserin! Man will ihr die lichte Krone zerschlagen … Einer Welt zum Trotze, sie soll sie tragen! In Königs Rock, in Volkes Sold streiten wir für Ihr heiliges Gold. Der Welt zum Trotze ein brausend Hurra der Kais’rin Auguste Viktoria!…‘ “ — Dr. phil. Walter Flex[1]
Tod
Wilhelm II. schrieb 1922 kurz nach ihrem Tode am 11. April 1921:
- „Der Kaiserin hat der Umsturz das Herz gebrochen. Sie alterte vom November 1918 an zusehends und konnte den körperlichen Leiden nicht mehr die frühere Widerstandskraft entgegenstellen. So begann bald ihr Siechtum. Am schwersten trug sie das Heimweh nach der deutschen Erde, nach dem deutschen Lande. Trotzdem suchte sie noch mich zu trösten.“[2]
Auszeichnungen (Auszug)
- Königlicher Viktoria- und Albert-Orden, I. Klasse
- Jerusalemkreuz 1898
- Luisen-Orden, Großkreuz (1901)
- Schwarzer Adlerorden, 1908
Siehe auch
Bildergalerie
Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg; gemalt von Heinrich von Angeli, 1880
Silberhochzeit Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria (→ Erinnerungszeichen zur Silbernen Hochzeit 1906)
Das bislang letzte deutsche Kaiserpaar im Exil im Haus Doorn
Hochzeitsbild des Sigurd von Ilsemann, der letzte Flügeladjutant des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II. vor dem Portal des Haus Doorn 1920. An des Bräutigams linker Seite steht die Kaiserin.
Kaiserin Auguste Victoria
Kaiserin Augusta - Kaiserin FriedrichGeneral Fürst Awaloff (Mitte) und Stabsoffiziere der Freiwilligen Deutsch-Russischen Westarmee bei der Beisetzung der Deutschen Kaiserin Auguste Viktoria