Deutschtum im Ausland
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Als Deutsche im Ausland werden alle außerhalb der BRD und der übrigen oder überwiegend deutschsprachigen Staaten Mitteleuropas siedelnden Menschen deutscher Herkunft und Muttersprache genannt, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit.
Das Kulturleben in fremden Ländern wird auch als Deutschtum im Ausland bzw. Auslanddeutschtum bezeichnet.
Deutsche im Ausland ist zudem eine ungenaue Bezeichnung für Reichsdeutsche, d.h. für die im Ausland ansässigen Staatsangehörigen des Deutschen Reiches.
Inhaltsverzeichnis
Deutsche im Ausland
Zeit bis 1946
Von den 100 bis 120 Millionen Menschen deutschen Blutes waren über zwei Drittel, ca. 80 Millionen, im Großdeutschen Reich bis zu seiner Zerschlagung nach Ende des Zweiten Weltkrieges staatlich geeint gewesen.
Nach dem Ausgang des Ersten Weltkrieges sind infolge der willkürlichen politischen Grenzziehung große Teile des geschlossenen deutschen Sprachgebiets in Mitteleuropa unter die Herrschaft fremder Staaten gekommen. So erhielt Frankreich Elsass-Lothringen mit 1,6 Millionen Deutschen; Belgien bekam Eupen, Malmedy und Moresnet (weidervereinigt 1940) mit 60.000 Deutschen; Dänemark bekam Nordschleswig mit 40.000 Deutschen; Litauen erhielt das Memelland mit 150.000 Deutschen (wiedervereinigt 1939); unter die Herrschaft des Völkerbundes kamen das Saargebiet mit 800.000 Deutschen (wiedervereinigt 1935) und Danzig mit 400.000 Deutschen (wiedervereinigt 1939); dem 1918 neugeschaffenen polnischen Staat wurden mehr als 2.000.000 Deutsche zugeteilt; hiervon sind fast 1.000.000 von den Polen vertrieben worden, während der Rest im Jahre 1939 wieder dem Reich eingegliedert worden ist; in der ebenfalls neugeschaffenen Tschechoslowakei gab es 3.500.000 Deutsche; hiervon sind die Sudetendeutschen (3.000.000) im Jahre 1938 und die Deutschen in Böhmen und Mähren (300.000) im Jahre 1939 ins Reich zurückgekehrt, etwa 160.000 Deutsche leben in der Slowakei; Italien bekam Südtirol mit 220.000 Deutschen.
Große deutsche Siedlungsgebiete befinden sich auch im südlichen und östlichen Teil der ehemaligen Habsburger Doppelmonarchie. Hiervon sind Teile an Jugoslawien, Ungarn, Rumänien und die Sowjetunion gekommen. In Jugoslawien lebten zur Zeit des Nationalsozialismus insgesamt etwa 700.000 Deutsche, in Ungarn (Stand von 1939) etwa 700.000 Deutsche, in Rumänien (Stand von 1939) etwa 850.000 Deutsche, in der Sowjetunion (Stand von 1939) etwa 1.000.000 Deutsche (davon 380.000 im Wolgagebiet, 400.000 in der Ukraine und Krim, 70.000 im Kaukasus, 100.000 in Sibirien, 50.000 im altrussischen Teil Wolhyniens).
Nach dem Willen des damligen Reichskanzlers Adolf Hitler soll durch großzügige Umsiedlungen die Volkstumsfrage in Ost- und Südosteuropa gelöst werden. Die Umsiedlungsaktionen haben im Herbst 1939 begonnen. Bis zum Herbst 1940 wurden umgesiedelt:
- aus Estland, Lettland und Litauen (Baltendeutsche) rund 70.000
- aus dem an die Sowjetunion gefallenen Teil des ehemaligen Polen rund 130.000
- aus Südtirol rund 200.000
- aus Bessarabien rund 90.000
- aus der Nord-Bukowina rund 35.000
Schon in der Zeit vor dem Ersten Weltkeltkrieg reichten die politischen Grenzen des Deutschen Reichs an zahlreichen Stellen nicht bis zu den Grenzen des geschlossenen deutschen Siedlungsgebiets: ganz deutsch ist die Bevölkerung von Luxemburg (300.000) und Liechtenstein (10.000); in der Schweiz gibt es 3.000.000 Deutsche bei einer gesamten Einwohnerzahl von 4.200.000; in Belgien beträgt nach der Rückgliederung von Eupen, Malmedy und Moresnet die Zahl der Deutschen 50.000 (in der Provinz Luxemburg 30.000 und in der Provinz Limburg 20.000); in den Niederlanden lebten 100.000 Deutsche.
Die Gesamtzahl der Menschen deutscher Abstammung in Übersee dürften etwa 10.000.000 betragen haben. Davon:
- rund 7.000.000 in den Vereinigten Staaten,
- rund 400.000 in Kanada,
- rund 900.000 in Brasilien,
- rund 240.000 in Argentinien,
- rund 30.000 in Chile,
- rund 30.000 in der Südafrikanischen Union,
- rund 13.000 in Deutsch-Südwestafrika,
- rund 75.000 in Australien.
Ab 1947
Derzeit (Stand 2009) verlassen etwa 150.000 Deutsche jährlich die Bundesrepublik Deutschland, um anderswo zu leben, oder ein neues Leben zu beginnen. Ein beliebtes Ziel ist seit 20 Jahren der Umzug ins angrenzende Österreich, womit der Umzug innerdeutsch bleibt, gefolgt von der Auswanderung ins sonnige Spanien. Erwähnt werden muß in diesem Zusammenhang jedoch auch, daß nicht alle der Weggezogenen im Ausland bleiben, viele kehren nach einigen Jahren oder im Alter wieder in die Heimat zurück.
Die Motive sind vielfältig, unter den Auswanderern ins außerdeutsche Gebiet überwiegt aber die Befreiung von Unterdrückung, Schikane und Gängelei durch das BRD-Regime, was oftmals zur wirtschaftlichen Vernichtung jener Personen führte.
Siehe auch:
- Lebensraum des deutschen Volkes • Volksdeutsche
- Deutschtum in den Niederlanden • Deutschtum in Slowenien
- Deutscher Schutzbund für das Grenz- und Auslandsdeutschtum
Literatur
- Rolf Kosiek: Jenseits der Grenzen. 1000 Jahre Volks- und Auslandsdeutsche, Grabert-Verlag, Tübingen 1987
- Rudolf Aschenauer: Die Auslandsdeutschen. 100 Jahre Volkstumsarbeit. Leistung und Schicksal, Türmer-Verlag, Berg/Starnberger See 1981