Ballasko, Otto Edler von
Otto Eugen Hans Edler von Ballasko ( 29. April 1919 in Reichenberg; 5. Februar 2005 in Wien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann im Generalstab der Luftwaffe, Kampfflieger (401 Feindflüge mit Ju 88 und He 177) und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Otto Edler von Ballasko wurde am 29. April 1919 als Sohn des Majors a. D. Hans Edler von Ballasko und dessen Ehefrau Helene, geborene Appelt, in Reichenberg/Sudetenland geboren. Er besuchte von September 1933 bis Juni 1938 das humanistische Gymnasium zu Reichenberg.
Nach dem Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich wurde er am 7. November 1938 in die 3. Kompanie der Flieger-Ersatz-Abteilung 16 (See) zur deutschen Luftwaffe nach Schleswig eingezogen und begann seine Ausbildung zum Oberfähnrich und Flugzeugführer auf der Luftkriegsschule in Fürstenfeldbruck.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. April 1940 zum Leutnant befördert, kam er am 20. Juli 1940 zur 9. Staffel der III. Gruppe des Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“ nach Frankreich. Er flog mit diesem Kampfgeschwader 60 mal beim Unternehmen „Adlerangriff“ gegen England in Tag- und Nachtangriffen. Nach diesen erfolgreichen Einsätzen u. a. mit den Schwerpunkten Häfen und Industrieanlagen in England kam Leutnant von Ballasko ab Juni 1941 mit dem bewährten Kampfgeschwader 1 im Nordabschnitt der Ostfront zum Einsatz.
Für außergewöhnliche Tapferkeit bekam er am 25. Januar 1942 als Leutnant und Flugzeugführer in der 9. Staffel der III. Gruppe des Kampfgeschwader 1 das Deutsche Kreuz in Gold und avancierte am 1. Juni 1942 zum Oberleutnant. U. a. vernichtete er im Osten zwei Munitionszüge, acht Panzer, zwei Batterien und unterstützte bei schlechtestem Wetter den harten Abwehrkampf des Heeres im Raum Waldaihöhen und Demjansk. Hierfür erhielt er am 13. August 1942 als Oberleutnant und Kapitän der 9. Staffel der III. Gruppe des Kampfgeschwader 1 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Diese hohe Auszeichnung wurde ihm im August 1942 von seinem Gruppenkommandeur, Major Hans Keppler, auf dem Feldflugplatz in Brjansk/Mittelrußland während der Ritterkreuzverleihungszeremonie persönlich ausgehändigt. Es erfolgte am 1. Juli 1943 die Beförderung zum Hauptmann. Ende 1943 war er kurzzeitig der Fliegerhorst-Kommandantur (Fl.H.Kdtr.) Lechfeld zugeteilt. Am 20. Februar 1944 wurde er zum Hauptmann beim Stabe (Stab/KG 1) ernannt und wurde am 1. August 1944 Sachbearbeiter Ia im Stab/KG 1. Am 16. August 1944 diente er auch kurzzeitig als Sachbearbeiter Ia (Flg:) bei der Luftflotte 6. Bei über 400 Feindflügen hat er auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen hervorragende Erfolge erzielt und nahm am 30. September 1944 Abschied von dem Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“.
Dann wurde er im Herbst 1944 zur Luftkriegsakademie (6. Kriegslehrgang) nach Berlin-Gatow versetzt und anschließend Ende März ggf. 1. April 1945 zum Generalstab des IX. Fliegerkorps nach Prag abkommandiert. Bei Kriegsende ging Hauptmann i. G. von Ballasko im Mai 1945 kurze Zeit in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Nachkriegszeit
Nach Abschluß der Studien an der Hochschule für Welthandel in Wien mit Diplom war er von 1948 bis 1967 in der Privatwirtschaft in Österreich und von 1967 bis 1982 als Direktor der Reifenfabrik Semperit in Großbritannien tätig. Mit 63 Jahren trat der Familienvater (verheiratet und Vater einer Tochter) 1982 in den Ruhestand und lebte in Österreich.
Tod
Hauptmann i. G. a. D. Diplom-Kaufmann Otto Edler von Ballasko verstarb am 5. Februar 2005 in Wien.
Beförderungen
- 7. November 1938 Fahnenjunker
- 1. April 1940 Leutnant
- 1. Juni 1942 Oberleutnant
- 1. Juli 1943 Hauptmann
- April 1945 Hauptmann i. G.
Bildergalerie
Von links: Oberleutnant Bernhard Wutka, Leutnant Willi Hörner und Oberleutnant Otto Edler von Ballasko
Kampfflieger Otto Edler von Ballasko mit dem Deutschen Schäferhund der Staffel
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht) am 9.3.1940
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 1. September 1940
- 1. Klasse am 31. Januar 1941
- Ehrenpokal der Luftwaffe am 10. Juli 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am 26. September 1941
- Frontflugspange für Kampfflieger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 16. Juli 1942
- Kroatisches Flugzeugführerabzeichen am 11. Juni 1943
- Demjanskschild am 31. Dezember 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 19. Januar 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 13. August 1942 als Oberleutnant und Kapitän der 9. Staffel/Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“